Universum in Gefahr!
Die Story-Wurzeln von Metroid Prime wurden bereits 1986 gelegt, als das Spiel "Metroid" auf dem NES debütierte. Schon damals konntet Ihr in der Haut von Samus Aran auf Schurkenjagd gehen und die Welt retten. Doch die Weltraum-Piraten haben zu alter Stärke zurückgefunden und mit Tallon IV einen Planeten entdeckt, der eine mächtige Energie namens "Phazon" freisetzt.
Nach einigen organischen Experimenten konnten die Piraten mutierte Alptraumwesen erschaffen, die ihre kühnsten Vorstellungen übertrafen. Als sie gerade neue Welteroberungspläne schmieden, landet Cyborg-Heldin Samus auf Tallon IV und hat nur eines im Sinn: Piraten jagen, Mutanten töten und Laboratorien zerstören.
Wer die Serie nicht kennt, wird zu Beginn einige Identifikationsprobleme haben: Wer bin ich? Was mache ich hier? All diese Fragen beantwortet leider nur das Handbuch, denn Ihr werdet ohne Story-Einstieg direkt in die SciFi-Welt von Tallon IV katapultiert. Das ist angesichts des erzählerischen Potenzials, das wir oben nur anreißen konnten, sehr schade. Selbst das Intro beschränkt sich auf die Landung Eurer Cyborg-Heldin.
Dichte SciFi-Atmosphäre
Trotzdem sorgen traumhafte Kulissen und sphärische Klänge für eine knisternde Atmosphäre: Die verwinkelten Gänge und Schächte, die tief in das Planeteninnere führen, sind eine Fundgrube an Details und bieten dem Auge immer wieder Abwechslung - überall dampft, leuchtet und lauert es. Man fühlt sich wie in einem Labyrinth aus Rohren, Fahrstühlen und Terminals, wenn man sich den Laboratorien nähert. Die Spieldesigner entführen Euch in eine bedrückend düstere Welt, die sofort an H.R. Gigers Kultfilm "Alien" erinnert.
Grafisch ist Metroid Prime ein einziger durchgestylter Leckerbissen, der dem GameCube alle Ehre macht: Ohne den Hauch eines Ruckelns bewegt man sich durch liebevoll designte Abschnitte Die Kreaturen bewegen sich geschmeidig und protzen mit Details, die leider meist in einem ebenfalls beeindruckenden Feuerwerk an Laser-Salven untergehen. Und wenn man die ersten Riesen-Mutanten in ihren haushohen Labor-Bassins zu Gesicht bekommt, klappt die Kinnlade von selbst runter. Richtig beeindruckt waren wir auch von den Außenarealen, wo es dank Felsen, Seen und Pflanzen etwas malerischer wird. Und eine kleine Delikatesse darf nicht unerwähnt bleiben: Schaut Ihr bei Regenwetter gen Himmel, tropft es auf Euer Visier und das Nass perlt langsam ab - fantastisch!