Vorbild aus dem Kino?Manchmal habe ich das Gefühl, als würden vor allem Entwickler von Rennspielen mit ihrem Faible für Tuning- und Straßenrennen regelrecht dem nächsten The Fast and the Furious-Streifen entgegen fiebern. Import Tuner Challenge ist genau so ein Fall, der sich problemlos in diese Schublade einordnen lassen würde - immerhin entspricht die Hintergrundstory nahezu 1:1 der Vorlage von Tokyo Drift: Als kleiner Nobody kommt ihr mit eurem frisch gekauften Schlitten in der
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Na, was hat eure Kiste unter der Haube? |
japanischen Metropole an und verfolgt den großen Traum, die Nr.1 unter den Fahrern der illegalen Straßenrennen zu werden.
Auf Gegner-SucheMit diesem Ansporn dreht ihr entweder abends, bei Mitternacht oder bei Tagesanbruch eure Runden über die Straßen der beleuchteten Stadt und sucht nach anderen Fahrern, die ihr zu einem Duell herausfordern könnt. In diesem Fall setzt ihr euch einfach hinter sie und betätigt die Lichthupe, um eure Bereitschaft für ein kleines Rennen zu signalisieren. Weitere Herausforderungen warten auf Parkplätzen, die ihr zwischendurch immer wieder aufsuchen solltet. Bei Duellen verrät euch eine Anzeige, wie gut oder schlecht ihr euch schlagt. Liegt ihr vorne, nimmt die Energieleiste des Gegners kontinuierlich ab. Ist sie aufgebraucht, sackt ihr das Preisgeld ein, das ihr am besten in das Tuning eures Flitzers oder sogar den Kauf eines komplett neuen Wagens investiert. Vom Motor über das Fahrwerk bis hin zum Nitro stehen gleich mehrere Tuning-Ausbaustufen zur Verfügung. Doch auch die Optik kommt nicht zu kurz: So lassen sich Vinyls in bis zu drei Schichten auf dem Lack anbringen und auch mit verschiedenen Bodykits und weiteren Karosserieteilen wie Außenspiegeln pimpt ihr die Karre mächtig auf. Selbst das Cockpit lässt sich z.B. mit neuen Lenkrädern deutlich sportlicher trimmen.
Nächtlicher EinheitsbreiSchon die indirekten Dreamcast-Vorgänger der Tokyo Highway Battle-Serie hatten ein Problem, von dem auch der Import-Renner auf der 360 nicht verschont bleibt: die immer gleich aussehen Kulissen bei Nacht, bei denen sich die Langeweile schneller breit macht als ein Kotflügel.
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Nachts sind alle Katzen grau - und alle Kulissen gleich. |
Da bis auf den ein oder anderen gelungenen Lichteffekt grafisch auf Sparflamme gekocht wird, bietet selbst der erste Teil von EAs Underground-Serie heute noch mehr für's Auge. Doch auch die Auseinandersetzungen auf den immer gleichen, oder zumindest immer gleich aussehenden Streckenabschnitten bergen das Risiko, dass euch bei dem nächtlichen Einheitsbrei schnell vor Langeweile die Augen zufallen. Zumindest aber läuft die Raserei bereits in unserer Vorab-Version konstant flüssig über die Mattscheibe, was aber kein großes Kunststück ist: Verkehr ist eher Mangelware und keineswegs mit einer Rush-Hour zu vergleichen, wie man sie z.B. in der Burnout-Serie findet. Auch die Geschwindigkeit könnte einen guten Tick rasanter ausfallen und kommt erst dann halbwegs gut rüber, wenn beim Einsatz der Nitro-Einspritzung der zumindest ansatzweise gelungene Blur-Grafikeffekt angewendet wird.
Zeitenjagd und Online-DuelleNeben dem Quest-Modus dürft ihr euch auch in Zeitrennen auf Rekordjagd begeben oder euch über Xbox Live mit anderen Fahrern duellieren. Letzteres konnten wir leider noch nicht ausprobieren. Wer es dagegen ganz ruhig angehen lassen möchte, kann auch ganz ohne Erfolgsdruck durch die Straßen düsen und sich ein Bild von den schwach und detailarm texturierten Kulissen machen.