Vorschau: Alone in the Dark (2008) (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Alone in the Dark (2008)
Publisher: Atari
Release:
19.06.2008
19.06.2008
19.06.2008
13.11.2008
15.05.2008
19.06.2008
Spielinfo Bilder Videos
Ein Klassiker kehrt zurück und Horrorfans atmen auf: Nach knapp vier Jahren Entwicklung öffnen die Eden Sudios endlich die Pforten in die düstere Welt von Alone in the Dark. Eine ungewöhnliche Wandlung: Die Franzosen konnten 2006 noch mit Test Drive Unlimited auf dem Asphalt glänzen. Und laut Game Director David Nadal erwartet euch am 16. Juni nicht weniger als die "Wiedergeburt" der Serie. Wir konnten drei Kapitel auf der Xbox 360 spielen.

Amnesie. Mal wieder.

Ich weiß nicht, wer ich bin. Ich weiß nicht, wo ich bin. Ich weiß nur, dass mich ein paar miese Typen gerade umher schubsen, während die Welt um mich herum verschwimmt. Ein Druck auf den rechten Stick lässt mich blinzeln, so dass die
Edward Carnby muss schnell machen: Die Interaktion mit der Umgebung ist die große Stärke des Spiels. Ihr könnt Türen einschießen oder mit schweren Gegenständen einschlagen. Grafisch zeigt man sich lediglich in Sachen Feuer auf der Höhe der Zeit - Animationen und Texturen bewegen sich eher im Mittelfeld aktueller Titel. Vor allem das starke Tearing und die Clippingfehler sollten bis zum Start noch behoben werden.
Sicht für kurze Zeit klarer wird. Sieht aus wie ein Hotelzimmer, die Kerle tragen Anzüge, Pistolen und endlich versteh ich auch was. Ein Stein? Ein Lichtbringer? Was soll der mysteriöse Kram? Jetzt wird es etwas deutlicher: Ich soll auf dem Dach erschossen werden...na dann los.

Ein Kerl bugsiert mich schroff durch rote Hotelflure. Noch bin ich nicht Herr meiner Sinne, immer wieder wird meine Sicht vernebelt, immer wieder muss ich den Stick für den klaren Durchblick drücken - das nervt langsam. Vor einem Fahrstuhl passiert dann etwas Unerwartetes: Der Mann, der mich exekutieren sollte, wird von einem schwarzen Etwas zerfetzt. Während sein Blut auf den Boden spritzt, verwandelt sich das Hotel plötzlich in ein Katastrophengebiet - eine Art Monster reißt die Wände auf, Feuer und Panik brechen aus und ich kann mich frei bewegen!

Zu viel versprochen?

Bis hierher hört sich das vielleicht nach einem guten Einstieg an. Aber das, was Alone in the Dark (AitD) zu Beginn noch anzudeuten vermag, also einen packenden Horrortrip, kann es in den folgenden Szenen und drei gespielten Kapiteln dramaturgisch noch nicht einhalten. Trotz der Tatsache, dass es reichlich Zwischensequenzen gibt, dass Wände immer wieder spektakulär aufgerissen und Zombies aufgetischt werden, bauen Dialoge, Musik und Regie überraschend wenig Atmosphäre und Spannung auf. Selbst der Einsatz der ersten beiden Zeitlupen, beim Sprung über einen Abgrund und bei der Sprungschanzenfahrt, wirkt seltsam aufgesetzt und unspektakulär. Mich wundert aber vor allem die akustische Schwäche - ich habe kürzlich Silent Hill: Homecoming  gespielt und allein die verfremdeten Klänge haben für Gänsehaut gesorgt: Die Musik hier, die von Olivier Deriviére komponiert und vom The Mystery of Bulgarian Voices eingesungen wurde, bleibt seltsam blass, lässt mein Adrenalin trotz lautem Tamtam weiter schlafen.

Das Feuer spielt eine angenehm aktive Rolle: Es breitet sich selbständig aus und frisst sich durch Holz, bis es zerbröselt. Außerdem kann es genutzt werden, um Zombies zu vernichten. Ihr könnt auch alle Gegenstände werfen.
Im zweiten Condemned  habe ich mich schon zu Beginn sehr oft erschreckt, genau so ging es mir kürzlich in Silent Hill: Homecoming , selbst in Dark Sector hatte ich diese Momente, aber hier bisher nicht ein einziges Mal. Und da es sich hier um Survival-Horror handeln soll, muss man ganz klar von einem verpatzten Einstieg sprechen. Ich musste sogar fast schmunzeln, als sich die erste Begleiterin irgendwann in eine Zombielady verwandelte und in tiefer Deathmetalstimme etwas von "Sie ist eineeeer meineeeer Körpeeeeer" brummte. Das war leider auf eine andere Art fürchterlich, als ich es erhofft hatte. Das war wie Clive Barker für Arme. Diese Backpfeifen muss der Regisseur dieses Spiels hinnehmen, denn mit etwas mehr Feingefühl für Stimmungen hätte man diese Situation viel spannender inszenieren können. Nein, man hätte sie angesichts des großen Namens spannender inszenieren müssen!

Atmosphärische Widersprüche

Irgendwie wollen Akustik und Technik nicht so zusammen tanzen, wie sie es in einigen Trailern suggeriert haben; auf gar keinen Fall so, dass ich mitgerissen werde. Selbst das mittlerweile acht Jahre alte "Code Veronica", das erste in Echtzeit berechnete Resident Evil , hatte nicht nur deutlich bessere Kamerafahrten, sondern auch eine lebendigere Figureneinbindung in den Filmen. Hier werde ich trotz zerfurchter und höchst detaillierter Gesichter, die ja nicht schlecht aussehen, oft an ein Wachsfigurenkabinett erinnert - kein Vergleich etwa zu Mass Effect. Diese Brillanz hätte ich auch nicht erwartet, aber wenigstens ein harmonischeres Zusammenspiel von Figuren und Kulisse.

                       

Kommentare

Simon Balthier schrieb am
Schreckofant hat geschrieben:
Medina24 hat geschrieben:
Simon Balthier hat geschrieben:Hmm...wieso haben sie sich nicht auf den Vorgänger Alone in the Dark - The new Nightmare bezogen...das Spiel war genial! Spannend, unterhaltend, mysteriös....Das Hier sieht mir nach zu viel "BUM-BUM" aus...Das hat einfach nichts mehr mit Horror zu tun... >___>
Also soweit ich das bisher so aufgeschnappt hab (bissl querlesen hilft vielleicht), is das garnet mal so mit Bum-Bum.. die Munition soll ziemlich knapp sein und die Monster sind davon auch nicht so sonderlich beindruckt.. musst mit den Viechern wohl oft in den Nahkampf, kannst denen ja alles um die Ohren hauen, was nicht niet-und-nagelfest ist.. aber so richtig drankriegen tust sie wohl nur mit irgendwas brennendem (das naturgemäß aber auch selbst schnell abfackelt).. ich würds mal nicht so schnell vorverurteilen, lass mal noch paar andere Tests lesen :)
Deine beschreibung hat jedenfalls nix mehr mit mysteriös oder spannend zu tun ;)
Jop...und der Test von 4Players dürfte auch eine eindeutige Sprache sprechen...
Kirni schrieb am
Ich persönlich werd warten, bis die Xbox-Demo raus ist, werd mir Alone eh auf Xbox360 holen, dann selber einen Eindruck bilden und gut ist :D Mir haben die Videos, die bisher so erschienen waren, ziemlich gut gefallen, würde mich eigentlich wundern wenn das Spiel einen so komplett anderen Eindruck machen sollte. Aber mal sehen, hoffe die bringen die Demo jetzt mal bald.
Schreckofant schrieb am
Medina24 hat geschrieben:
Simon Balthier hat geschrieben:Hmm...wieso haben sie sich nicht auf den Vorgänger Alone in the Dark - The new Nightmare bezogen...das Spiel war genial! Spannend, unterhaltend, mysteriös....Das Hier sieht mir nach zu viel "BUM-BUM" aus...Das hat einfach nichts mehr mit Horror zu tun... >___>
Also soweit ich das bisher so aufgeschnappt hab (bissl querlesen hilft vielleicht), is das garnet mal so mit Bum-Bum.. die Munition soll ziemlich knapp sein und die Monster sind davon auch nicht so sonderlich beindruckt.. musst mit den Viechern wohl oft in den Nahkampf, kannst denen ja alles um die Ohren hauen, was nicht niet-und-nagelfest ist.. aber so richtig drankriegen tust sie wohl nur mit irgendwas brennendem (das naturgemäß aber auch selbst schnell abfackelt).. ich würds mal nicht so schnell vorverurteilen, lass mal noch paar andere Tests lesen :)
Deine beschreibung hat jedenfalls nix mehr mit mysteriös oder spannend zu tun ;)
Medina24 schrieb am
Simon Balthier hat geschrieben:Hmm...wieso haben sie sich nicht auf den Vorgänger Alone in the Dark - The new Nightmare bezogen...das Spiel war genial! Spannend, unterhaltend, mysteriös....Das Hier sieht mir nach zu viel "BUM-BUM" aus...Das hat einfach nichts mehr mit Horror zu tun... >___>
Also soweit ich das bisher so aufgeschnappt hab (bissl querlesen hilft vielleicht), is das garnet mal so mit Bum-Bum.. die Munition soll ziemlich knapp sein und die Monster sind davon auch nicht so sonderlich beindruckt.. musst mit den Viechern wohl oft in den Nahkampf, kannst denen ja alles um die Ohren hauen, was nicht niet-und-nagelfest ist.. aber so richtig drankriegen tust sie wohl nur mit irgendwas brennendem (das naturgemäß aber auch selbst schnell abfackelt).. ich würds mal nicht so schnell vorverurteilen, lass mal noch paar andere Tests lesen :)
Simon Balthier schrieb am
Hmm...wieso haben sie sich nicht auf den Vorgänger Alone in the Dark - The new Nightmare bezogen...das Spiel war genial! Spannend, unterhaltend, mysteriös....Das Hier sieht mir nach zu viel "BUM-BUM" aus...Das hat einfach nichts mehr mit Horror zu tun... >___>
schrieb am