Special: Merregnon 2 (Sonstiges)

von Paul Kautz



Merregnon 2
Sonstiges
Entwickler: Merregnon Studios
Publisher: -
Release:
24.05.2004
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Was lange währt, wird endlich gut: Das gilt nicht nur für Wein und Spiele, sondern auch für Musik. Der Nachfolger des Überraschungshits Merregnon ist nach fast dreijähriger Entwicklung endlich fertig gestellt, und wartet seit gestern nur darauf, von Freunden orchestraler Musik gehört zu werden. Zum Release haben wir ein ausführliches Interview mit dem Produzenten und dem musikalischen Leiter des Soundtracks geführt – lest alles in unserem Special!

4Players: Hallihallo – könntet ihr euch bitte kurz unseren Lesern vorstellen?

Thomas Böcker: Mein Name ist Thomas Böcker, ich bin als Music Producer für Projekte wie »Stalker - Shadow of Chernobyl« tätig, für »Knights of the Temple« war ich als Music Consultant involviert, und nicht zu vergessen natürlich die beiden Spielemusik-Eröffnungskonzerte der Games Convention, die ich organisiert habe bzw. organisiere. Für das Merregnon-Projekt arbeite ich als Executive Producer. In dieser Funktion bin ich quasi für alle Aufgaben vom Anfang (Konzeption) bis zum Ende (Publishing) mitverantwortlich. Für die Aufnahmen mit dem Orchester war ich zudem als Session Manager aktiv.

Andy Brick: Mein Name ist Andy Brick. Ich bin nicht nur einer der Komponisten bei Merregnon 2, sondern auch der Supervising Orchestrator, Dirigent und Music Director. Meine Aufgabe war es, die Konzepte und Visionen der Künstler so in Form zu bringen, dass die Werke am Ende so klangen, wie sie sich das vorgestellt hatten – was natürlich teilweise eine recht knifflige Aufgabe war, da ich jedem Komponisten den harten Weg vom Synthesizer zum Live-Orchester beibringen musste. Hat mich bestimmt einige Jahre meines Lebens gekostet, aber letztendlich spricht das Ergebnis nun für sich.

4Players: Die Entwicklung von Merregnon 2 hat ziemlich lang gedauert, schließlich habt ihr 2002 damit angefangen. Was hat euch aufgehalten?

Thomas und Andy in der Nähe von Prag, während einer Pause bei den Orchester-Aufnahmen für STALKER - Shadow of Chernobyl

Thomas Böcker: Ganz einfach: Qualitätssicherung. Wir wollten, dass Merregnon 2 die bestmögliche Qualität erhält. Natürlich muss man auch sehen, dass die Beteiligten am Projekt hauptberuflich andere Produktionen als Music Director oder Art Director usw. überwachen, weswegen es schwieriger wird, einen genauen Zeitplan zu erstellen. Aber letztlich ist es doch so: Niemand wird sich an ein Projekt erinnern und es für gut befinden, nur, weil es nach kurzer Zeit schon erschienen ist. Es ist die Excellence, die sich bezahlt macht – und genau darum geht es bei Merregnon.

Andy Brick: Merregnon 2 war eine internationale Produktion. Unsere Musiker arbeiten u.a. in New York, Washington und über Europa verstreut – insgesamt kommen sie aus sechs unterschiedlichen Ländern! Unsere Nachbearbeitungsteams sind in New York und Finnland, darüber hinaus schwirrten Thomas und ich dauernd zwischen Japan, Los Angeles, Bratislava, New York und Prag hin und her. Doch letzten Endes hat es der Qualität gut getan – Thomas und ich sind Perfektionisten, und eine Entscheidung zwischen Qualität und Geschwindigkeit fällt bei uns immer zugunsten der Qualität aus.

4Players: ..was sich aber nicht zuletzt auch auf die Kosten auswirkt. Wie viel hat die Entwicklung von Merregnon 2 insgesamt gekostet?

Thomas Böcker: Oha! Viel. Sogar sehr viel. Wenn ich die CD nun aber in meinen Händen halte, kann ich sagen: Die Produktion war jeden Cent wert, der investiert wurde. Auch wenn ich jetzt vermutlich für eine Weile von trockenem Brot leben muss..  ;)

4Players: Was waren eure privaten Highlights während dieser zwei Jahre?

Thomas Böcker: Wir hatten sehr viele dieser großartigen Momente, ich würde gern stellvertretend zwei davon herausstellen:
1. Die Aufnahmen mit dem Orchester in Prag. Zum ersten Mal konnte ich die Kompositionen live hören. Das war einfach atemberaubend, ich werde dieses Erlebnis wohl nie vergessen.
2. Die Weltpremiere von Merregnon 2 auf dem 1. Europäischen Spielemusikkonzert in Leipzig letztes Jahr. Unglaublich, als James Walker den Prolog sprach – und das Orchester dazu spielte. Rund 2.000 Leute konnten in ausverkaufter Halle unsere Musik hören. Das sind wirklich Momente, die für eine harte und anstrengende Produktion entschädigen und quasi die Batterien wieder aufladen, um weiter am Projekt zu arbeiten.

  

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