Test: City Life (Simulation)

von Bodo Naser



City Life
Entwickler:
Release:
04.09.2008
13.04.2007
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ab 19,98€
Spielinfo Bilder Videos
Auf dem PC gibt es City Life von Monte Cristo schon seit zwei Jahren, auf dem DS ist das Städtebauspiel ein Neuling. Wie beim großen Bruder SimCity ist es nicht damit getan, einfach nur Häuser, eine Stromversorgung und Straßen zu errichten: Die Bürger wollen Arbeit, Sicherheit und Vergnügen. Und am liebsten nichts mit den Nachbarn zu tun haben.

Bleib mir vom Hals!

Wo gibt es die meisten Gewalttätigkeiten? Nicht etwa unter Fremden, wie man meinen könnte, sondern unter Leuten, die sich kennen. Im Freundeskreis, in der Familie oder unter Paaren. Das ist auch kein Wunder, denn nur wenn man sich kennt,
Die Kollegen nerven schon mal; insbesondere die rothaarige Ökotante, die sich ums Soziale kümmert. Dennoch müsst ihr ihre Ratschläge befolgen.    
 kann man negative Gefühle für jemanden entwickeln. Aus diesem Grund haben sich die Macher von City Life gedacht, dass es vermutlich das Beste sei, wenn sich unterschiedliche Leute gleich gar nicht kennen lernen. Wenn sich Nachbarn nie treffen, können auch keine negativen Empfindungen entstehen. Das erklärt dann auch, warum es so viele Mauern auf der Erde gibt - sei es in Korea, Israel oder zwischen den USA und Mexiko.

Auch wenn es dem Traum von einer besseren Welt widerspricht, solltet ihr die sechs Gruppen bei City Life hübsch voneinander trennen. Jeder muss hier in sein Ghetto, wo er möglichst nur seinesgleichen sieht. Bis hierher unterschieden sich PC- und DS-Version nicht, denn nur so habt ihr eine Chance, da sich einige Gruppen spinnefeind sind. Leben Arbeiter und Tagelöhner noch vergleichsweise friedlich zusammen, vertragen sich die Werktätigen gar nicht mit den Hippies in ihren roten Häusern. Vermutlich können es die virtuellen Anpacker nicht verstehen, dass jemand nichts arbeitet und nur von Luft und Liebe lebt. Das sind nicht die Einzigen, die sich nicht mögen, denn Reiche können Arme nicht ausstehen. Und Trendsetter oder Schlipsträger, die erst später einziehen, mag auch irgendwer nicht.

Sobald die zwei Gruppen in ein Viertel gepfercht werden, geht's los: Ständig bekommt ihr Meldung, dass es neuen Zoff gibt. Das bringt Unruhe ins Viertel, vertreibt die Bewohner und senkt den Grundstückswert. Es ist auch gar nicht so schwer das Prinzip durchzuhalten, denn wenn ihr ein Quartier baut, könnt ihr es gleich in eine entsprechende Richtung entwickeln. Wenn ihr nur Arbeitsstätten, Vergnügungen und Lokale für eine Gruppe errichtet, was möglich ist, kommen meistens auch nur diese Leute ins Viertel. Sollten sich ein paar andere einschleichen, reißt deren Haus lieber ab, denn das gibt nur Ärger. Macht stattdessen ein Geschäft auf oder baut einen Park, so dass es kein böses Blut gibt.

Nervender Stadtrat

Abgesehen davon bietet City Life DS drei Spielmodi: Die Kampagne inklusive Einführung, in der ihr immer anspruchsvollere Aufgaben erledigen müsst. Leider müsst ihr das Geschwätz in Textform über euch ergehen lassen, welches eure Stadtratskollegen zwischen den Missionen von sich geben. Wegklicken heißt hier das Zauberwort, da ihr ohnehin nichts verpasst. Ohne Gelaber kommt ihr bei den Herausforderungen aus, von denen es 15 gibt. Hier erfüllt ihr eine Aufgabe, bei der ihr eine Stadt einer Größe in einem besonderen Gelände und mit Einnahmen bauen müsst. Wer lieber für sich bauen möchte, kann das im freien Modus tun, der ohne Vorgaben auskommt.

Ein spezielles Problem der Kampagne: Leider läuft nicht immer alles so rund, wie man sich das als virtueller Bürgermeister wünschen würde. Ihr kommt ab und zu an Punkte, an denen ihr nicht mehr so recht wisst, wie es weitergehen soll. Was war noch mal gefragt? Da hilft auch die praktische Übersicht nix, wo ihr Spielziele auf einen Blick seht. Das ist noch beherrschbar, aber es gibt auch eine blöde Passage, wo es schlicht nicht weitergeht. Als ihr zu Beginn von Mission sechs von acht laut Anweisung eine Fabrik bauen sollt, hängt sich das Spiel mehrfach hintereinander auf, wobei nur ein Neustart der Kampagne hilft. Ärgerlich, da es keine Patches gibt. 

                 
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