Special: Nintendo DS Browser (Sonstiges)

von Paul Kautz



Nintendo DS Browser
Sonstiges
Entwickler: Nintendo
Publisher: Nintendo
Release:
06.10.2006
Spielinfo Bilder  
Was kann man mit dem Nintendo DS nicht alles machen? Man kann DS-Games und GBA-Spiele zocken, drahtlos gegen andere antreten oder ein Schwätzchen führen, übers Internet spielen – und neuerdings auch in selbigem surfen! Der Nintendo DS Browser steht seit einigen Tagen für knapp 40 Euro im Handel. Taugt er auch was?

Hui, Licht!

Überraschungen sind immer etwas Schönes: Ja hoppla, was ist das denn? Ein zweites Modul in der Packung? »Memory Expansion Pack«? Die kleine Speichererweiterung wird in den GBA-Slot geschoben und... nun... erweitert den Speicher des DS. Steckt alles fest, steht dem ungehemmten Surf-Vergnügen eigentlich nur noch die Verbindung im Weg. Aber: Wenn ihr mit eurem DS schon mal online gezockt habt, könnt ihr auch gleich drauflosbrowsen - es muss keine neue Verbindung erstellt werden.

Der Übersichtsmodus zeigt euch oben eine Vergrößerung der unten klein (und meist ziemlich zerschossen) dargestellten Website.
Falls nicht, gibt es mehrere Möglichkeiten: Zum einen könnt ihr euch einen WiFi-Hotspot in eurer Nähe suchen, euch einklinken und herumsurfen. Ihr habt einen WLAN-Router zuhause? Prima, der funktioniert ebenso gut! Variante 3 wäre Nintendos Wi-Fi USB-Connector, der separat erhältlich ist, und jeden XP-PC in einen Mini-WLAN-Router verwandelt. Steht die Verbindung und ist der DS aktiv, lacht euch das Opera-Logo entgegen - die Browser-Engine basiert auf Opera 8.5 und unterstützt angenehm viele Formate: HTML, XHTML, grundlegendes CSS, aber kein Flash, Filme, Musikdateien, PlugIns oder pdf - reicht für grundlegendes Seitenbetrachten, ersetzt aber natürlich keinen vollwertigen Browser. Die Bedienung ist sehr simpel und funktioniert komplett via Touchpad und Stylus: Die URL-Eingabe greift euch mit fertigen Bausteinen unter die Arme, ihr könnt scrollen, die Anzeige vergrößern und verkleinern, Bookmarks setzen, die Suchfunktion nutzen - und für schnellere Ladezeiten die Anzeige von Bildern unterdrücken. Eine nützliche Funktion, denn trotz schneller Verbindung kriechen die Webseiten mit der Geschwindigkeit eines plattreifigen Trabbis auf die beiden Screens. Immerhin stehen während der Ladepausen nützliche Tipps auf dem oberen Bildschirm, danach wird das Browserfenster auf beide Anzeigen ausgeweitet. Wenn ihr gerne alles auf einen Blick habt, dann könnt ihr auch einen Übersichtsmodus aktivieren, in dem ein großer Teil der Website komplett auf dem Touchpad angezeigt wird, während oben ein gewählter Abschnitt vergrößert dargestellt ist.

Ui, Schatten.

Die Eingabe von URLs ist dank Stylus und intelligenter Vorlagen weitaus komfortabler als an der PSP.
 
Okay, die Basics sind also vorhanden - der Browser macht genau das, was er machen soll. Aber wie sinnvoll ist es? Denn natürlich stellt sich schon die Frage nach dem Sinn und Zweck des guten Teils. Schieben wir mal für eine Minute den Gedanken beiseite, dass eigentlich überall, wo eine Internetverbindung besteht, normalerweise auch ein sinnvoller Weg vorhanden ist, in selbigem zu surfen - namentlich PC, Notebook o.ä. Um mal schnell irgendwo herumzulesen, ist die Verbindung viel zu langsam, selbst textlastige Seiten wie heise.de oder spiegel.de brauchen eine halbe Ewigkeit, bis sie die beiden Screens ausfüllen. Und wenn sie es tun, bleibt immer noch das Problem der Lesbarkeit: Zwar könnt ihr die Anzeige zwischen 50% und 150% vergrößern und verkleinern, aber der DS ist nun mal kein Auflösungswunder. Durch die nur grundlegende Kompatibilität zu gängigen WWW-Standards werden die meisten Webseiten zerschossen dargestellt, nicht mal die Nintendo-Homepage wird korrekt gezeigt. Und nicht zuletzt läuft der Brower nicht eben stabil: Während unseres Tests hatten wir zwei Komplettabstürze, in denen das eingefrorene System nur durch einen Reset wieder ins Leben zurückgeholt werden konnte. Ein komisches Gefühl an einem sonst jederzeit absolut stabil laufenden Handheld. Übrigens solltet ihr beim Kauf die Augen aufbehalten, da es für DS und DS lite getrennte Browser gibt - die zueinander nicht kompatibel sind!

Der Nintendo DS Browser ist ein nettes Gimmick, eine putzige Spielerei mit »Schau mal, was ich alles damit machen kann!«-Wert. Doch dem tatsächlichen Nutzen gegenübergestellt ist das Ganze ein recht teurer Spaß, zumal man mittlerweile mit fast allem im Internet surfen kann, das einen »Ein«-Schalter besitzt. Ja, ich kann damit auch unterwegs Mails abrufen, ui super, aber dennoch wäre der DS-Browser in Sachen Lesequalität und Nützlichkeit für mich auf den ganz, gaaaaanz hinteren Rängen der Dinge, die ich fürs Internet benutzen würde - nur knapp vor dem Handy.

         

Kommentare

Soul-Hunter schrieb am
hallo. habe auch den ds browser. wie müssen die wlan einstellungen gestellt sein um ins internet gehen zu können. ich habe große Probleme mit der Programmierung. könnt ihr mir weiter helfen?
C3 schrieb am
ich finde er ist nützlich da man man fast überall in internet kann ( mc donalds; bahn; in der stadt usw [laut amazone] )
aßerdem kostet es nichts wie in internetcafes oder handy
:) :D :lol:
uns es kostet auch nur noch 33.90 ? + ohne vers.kosten :!: :!: :
:arrow:
http://www.amazon.de/Nintendo-DS-Lite-B ... B000INAURM
johndoe-freename-107775 schrieb am
Es wurde ja schon alles wichtige gesagt, außer zum Preis.
Ok, 40? sind etwas happig, aber zu der Speichererweiterung und der Software kommt ja noch die Hot Spot nutzung dazu! Wenn ihr überlegt, dass es glaube ich 8? pro Stunde bei der Telekom kosten würde, wenn ihr mit einem Laptop ins Inet geht, wird der Preis um einiges fairer. Ok, natürlich kostet Nintendo das nicht 8? pro Stunde, natürlich haben die Vergünstigungen, große Vergünstigungen, aber das wird trotzdem ein nicht gerade kleiner Betrag sein, den Nintendo an die HotSpot-Anbieter blechen muss!
RueDIGGER schrieb am
tja das teure an dem browser macht wohl die tatsache aus, dass das ding auf nem modul kommt. und so ein modul ist in der herstellung nunmal um einiges teurer als ein einfacher dvd/cd rohling. nintendo hatte diesen umstand auf der großen konsolengeneration ja auch erst beim gamecube eingesetzt. hat man doch noch bis in die n64 zeiten auf speichermodule gesetzt.
wenn ich mal meine eigene meinung abgeben darf. das ding ist unnütz. zum einen hat der ds wie schon erwähnt eben nicht die leistung um den browser anständig nutzen zu können, zum anderen hat man doch meistens eher seltener einen hotspot in seiner 30m reichweite wenn man unterwegs ist. beim bus und bahnfahren ist man ja sowieso meistens in bewegung. gerade die worte "mobil" und "spot" stehen sich doch schon selbst gegensätzlich gegenüber. mit psp oder ds online zu spielen ist ja schon ne feine sache, allerdings doch wesentlich komfortabler auf heimischen pc/konsole oder nicht?
schrieb am