Vorschau: D-Day (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



D-Day
Entwickler:
Release:
28.07.2004
Spielinfo Bilder  
Echtzeit-Strategiespiele im Zweiten Weltkrieg gibt es wie Sand in der Sahara. Aber dennoch lässt D-Day, der inoffizielle Nachfolger zum Überraschungshit Afrika Korps vs. Desert Rats, mit launigen Missionen, packenden Gefechten und toller Grafik gehörig die Muskeln spielen. Ob ihr euch auf den D-Day freuen könnt, verrät die Preview!

Der längste Tag

Malerisch plätschern die Wellen an den ruhigen Sandstrand, während Dutzende von Landungsbooten im Formationsflug auf Omaha Beach zuschippern. Kaum taucht die Küste am Horizont auf, beginnt prompt der Artillerie-Beschuss der Achsenmächte. Wasserfontänen schießen in die Höhe, Landungsschiffe sinken, Soldaten werden durch die Luft geschleudert, bevor die ersten Boote überhaupt die Küste erreichen. Und dort geht es erst richtig los: Die Angreifer werden mit tödlichen MG-Salven, fiesen Minen, Panzersperren und dicken Geschützen erwartet - eine scheinbar unknackbare Mission, die ihr jetzt lösen müsst und zwar in bester Echtzeit-Taktik-Manier.

Die Landung bei Omaha Beach ist eine prima inszenierte Massenschlacht. Dank der Pause-Funktion verliert ihr dabei nie die Übersicht!

Neben der atemberaubenden D-Day Mission, in der ihr zunächst mit etlichen Dutzend (!) von Fußtruppen den Strand sichern müsst, um später die Bunker auszuräuchern und schließlich die angrenzende Ortschaft zu erobern, gibt es noch elf weitere historisch recherchierte Einsätze, die ihr in den drei Kampagnen nachspielen müsst. Neben dem D-Day dürft ihr den Fallschirmspringer-Angriff auf Sainte Mère l’Église, den Angriff auf den Hafen von Cherbourg, die Schlacht um den Kessel von Falaise und die Operation Cobra kommandieren. Die Abwechslung bleibt dabei nicht auf der Strecke, denn in den recht langen Missionen bekommt ihr häufig neue Ziele gestellt.

Truppenkontingent

Zu Beginn jeder Mission bekommt ihr ein festes Truppenkontingent zugewiesen; Basisbau und Einheiten-Produktion gibt es nicht. Stattdessen müsst ihr mit dieser begrenzten Armee den Einsatz schaffen, obwohl ihr euch, hin und wieder, über geskriptete Verstärkung oder herrenlose Kampf-Vehikel freuen könnt. Insgesamt 60 verschiedene Einheiten mit individuellen Stärken und Schwächen (Feuerkraft, Geschwindigkeit, Reichweite, Sichtweite) haben die Entwickler detailgetreu eingebaut. Vorwiegend verteilen sich die Kampfvehikel auf die Hauptkategorien Panzer, Artillerie und Fußtruppen. Die facettenreiche Infanterie wartet mit Flammenwerfern, Minenlegern und Entschärfern, Sanis, MG-Schützen, Scharfschützen, Offizieren und Bazooka-Leuten auf. Abgerundet wird das Arsenal durch schnelle Aufklärungs-Vehikel, den technischen Support und die meist unschätzbar wertvolle Luft-Unterstützung inkl. möglichen Flächenbombardements.

Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf den knalligen Panzer-Gefechten, die schon beim indirekten Vorgänger Afrika Korps vs. Desert Rats im Mittelpunkt standen. Diesmal gilt wieder, dass ein Panzer von einem Infanteristen gesteuert werden kann, aber sobald ihr mehr Fußtruppen in das Vehikel packt, verbessern sich die Eigenschaften der Einheit. Weitere taktische Elemente kommen durch individuelle Nachladezeiten, zerstörbare Einzelelemente (Geschütz, Antrieb) und unterschiedlich dicke Panzerungen (vorne, seitlich oder hinten) ins Gameplay. Nichtsdestotrotz solltet ihr immer einige Fußtruppen mit von der Partie haben, die Gebäude einnehmen, Minen entschärfen oder herrenlose Vehikel kapern können.

Optisch bietet D-Day eine spektakuläre Grafik-Kulisse, die sogar Codename: Panzers streckenweise übertrumpft.

Bombast-Optik

Optisch ist D-Day schlichtweg umwerfend und könnte sogar Codename Panzers in den Schatten stellen. Wenn über 100 Polygon-Soldaten über eine hoch detaillierte Strandkulisse laufen, um schließlich die bösen Bunker in knalligen, mehrstufigen Explosionen zu vernichten, dann klappt die Kinnlade schon mal eine Etage tiefer. Sämtliche Landschaften machen dank der fulminanten Texturenpracht einen natürlichen, wenn nicht sogar idyllischen Eindruck, garniert mit hübschen Wasserreflektionen, tollen Licht- und Schatteneffekten, passenden Animationen und Bildschirm erschütternden Explosionen.
 

AUSBLICK



Mit D-Day hat Digital Reality, trotz des mittlerweile todlangweiligen Zweiten Weltkrieges ein heißes Eisen im Feuer. Denn die Stärken aus Afrika Korps vs. Desert Rats wurden konsequent ausgebaut und verbessert. So bietet D-Day absolut packende Duelle mit vielen authentischen Einheiten, allen voran Panzer und Infanterie, die dem Spieler eine Vielzahl von taktischen Handlungen ermöglichen. Das ganze knallige Konzept ist passend in komplexe, teils lang ausufernde Missionen aufgeteilt worden. Zu überzeugen wissen ebenfalls die phänomenale Grafik-Kulisse sowie der Bombast-Sound, obwohl die Musik irgendwie stark runtergesampelt klingt und oft an Midi-Mucke erinnert. Sollten die Entwickler noch die unbefriedigende Wegfindung der Einheiten und die Künstliche Intelligenz sowohl der Gegner als auch der Kameraden überarbeiten, dürfte beim D-Day eigentlich nicht mehr viel schief gehen.

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