Kampf der Urzeitriesen
Er ist über 20 Meter lang, 15 Meter groß und wiegt 80 Tonnen: der
Brachiosaurus. Selbst ein ausgewachsener afrikanischer Elefant ist dagegen nur ein Rüsselwinzling. Und wenn diese Kreatur zustampft, steht kein Wald mehr: Ein Klick genügt und Bäume knicken um wie Streichhölzer. Die Kulisse dieses Urzeitabenteuers aus deutscher Produktion kann locker mit der Opulenz großer internationaler Titel mithalten: Freut euch
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Freut euch auf eine wilde Idylle: Die Kulisse spielt in der ersten Liga der Strategiespiele. |
auf ein Panorma mit fließendem Tag- und Nachtwechsel, mehreren Klimazonen, wabernden Nebeln sowie bewegten Himmelsfetzen. Vor allem die Vegetation und die grasenden Sauerierherden sind immer wieder einen Zoom wert.
Die eigens kreierte PEST-Engine meißelt eine prächtige Landschaft auf den Bildschirm, die trotz der Fülle an kleinen Hinguckern schon mit einem Gigabyte RAM und GeForce 6800 flüssig laufen soll. Im Rampenlicht stehen natürlich die Dinosaurier, darunter auch der
T-Rex – wo er wütet, wächst kein Gras mehr. Wenn ihr während der Kämpfe genau hinschaut, werdet ihr sogar Finishing-Moves bemerken, die ab und zu automatisch abgerufen werden. Im Fall des T-Rex wird das Opfer einfach mal eben mit Schmackes zerbissen. Das erinnert ein wenig an das brachiale Schlachtfeldgetümmel von
Warhammer 40.000: Dawn of War .
Krieg in der Parallelwelt
Es gibt also wieder Krieg? Ja. Wieder ein Echtzeit-Strategiespiel? Ja. Obwohl das Team vom
SEK die Kolosse der Urzeit höchst authentisch darstellt, nur nachgewiesene Urwesen zum Leben erweckt und sogar eine Paläonthologin für die Erstellung der Informationstexte engagiert hat, geht es in der ParaWorld natürlich nicht um wissenschaftliche Untersuchungen oder eine Jurassic Park-Simulation. Im Mittelpunkt steht der taktische
Im Interview gibt's noch mehr Infos über ParaWorld:
Tom Langhanki (SEK, Berlin) |
Kampf zwischen drei verfeindeten Völkern, die in einer Parallelwelt aufeinander treffen: die Wüstenreiter, das Nordvolk und
der Drachenclan.
Neben schamanistischer Magie gibt es weitere fiktive Elemente: Vor allem der
Ankyloaurus hat es uns in den ersten Kämpfen angetan. Er kann Eier über Mauern katapultieren, die daraufhin platzen und gierige Raptoren freilassen. Die kleinen Räuber könnt ihr zwar nicht direkt steuern, aber sie wüten auch eigenständig hinter den feindlichen Linien - eine ebenso fiese wie effektive Möglichkeit, defensive Einigler ins Schwitzen zu bringen.
Feines Spieldesign
Apropos Mauern: ParaWorld zeigt dem Team der Ensemble Studios, wie man mit ihnen umgeht. Denn im Gegensatz zu
Age of Empires III sind sie hier erstens undurchlässig, zweitens fliegen Projektile in ballistischer Kurve über sie hinweg und drittens lassen sich die Palisaden auch bemannen. Wer einen Trupp Bogenschützen auf die Wälle schickt, kann beobachten,
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Es geht allerdings auch düster: Ein T-Rex mit Besatzung auf dem Weg durch die vulkanische Öde. |
wie sie nacheinander Position beziehen – sehr schön! Das Terrain spielt ebenfalls eine taktische Rolle. Egal ob euer Fernkämpfer auf dem Sattel eines Sauriers oder einem Hügel steht: seine Reichweite wird automatisch erhöht.
Diese Sorgfalt zeichnet das ganze Spiel aus. Die Berliner bieten auch in Sachen Steuerung mehr Komfort als viele Konkurrenten: Wählt ihr per Lassomethode einen Pulk aus Einheiten aus und schickt sie auf ein Angriffsziel, werden nur die Kämpfer losziehen – das ist praktisch, denn die Bauern bleiben da. Zwar konnten wir noch nicht das geplante Formationssystem in Aktion sehen, denn bisher sind nur die drei Verhaltensweisen Halten, Attacke und Verteidigung implementiert, aber es gibt z.B. eine einheitliche Marschgeschwindigkeit. Das ist bloß eine Kleinigkeit, aber dadurch erreichen Trupps nicht in wilder Kolonne ihr Ziel, wie das z.B. in
Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde 2 der Fall ist. So kann man viel besser mit mehreren Gruppen arbeiten und diese parallel über die Minikarte zum Ziel schicken, ohne befürchten zu müssen, dass die Reiter als erste eintrudeln, um dann zu Pikenierspießen verarbeitet zu werden.