Vorschau: Caesar 4 (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Caesar 4
Publisher: Vivendi Games
Release:
06.10.2006
Spielinfo Bilder Videos
Die Erwartungen an Caesar IV sind riesig, erhofft sich doch manch einer nicht weniger als eine Revolution des gesamten Städtebaugenres. Die Macher Tilted Mill setzen allerdings eher auf Altbewährtes, das ab Oktober von Sierra in ansprechendem Gewand neu präsentiert wird. Ob das allein reicht, um die hochfliegenden Erwartungen zu erfüllen?

Kinder des Tibers?

Mitunter ist es gar nicht so einfach, das Rad neu zu erfinden. Das bekamen letztes Jahr auch Tilted Mill zu spüren, als sie ihr Kinder des Nils veröffentlichten. Obwohl das im alten Ägypten angesiedelte Aufbauspiel innovativ vom üblichen Genreschema abwich, fiel es bei all denen durch, die sich nicht die
Konservativ - trotz des frischen Äußeren spielt sich der neue Teil im Grunde nicht viel anders als die Vorgänger.
Mühe machten, sich in die komplexe aber durchdachte Spielmechanik einzuarbeiten. Da kommt endlich mal ein legitimer Pharao-Nachfolger, bei dem ihr nicht jeden Bewohner Bewohner wie ein Kleinkind an die Hand nehmen musstet, und dann stößt er vielfach auf Ablehnung.

Dieser Liebesentzug blieb nicht ohne Folgen, denn bei Caesar IV werden die Entwickler leider wieder ein gutes Stück zurückrudern. Die konservativ gesinnten Städtebauer dürfte es freuen, dass das antike Aufbauspiel so ein gutes Stück konventioneller sein wird, als es Kinder des Nils je war. Statt komplexer Gesellschaftsverhältnisse wird es eingängiges Mikromanagement mit Bauten und Waren im Stil des Vorgängers geben. Dieses gestraffte Kleinklein wird sinnvoll ergänzt durch Militäreinsätze und antiken Welthandel.

Weit zugänglicher

Drei Kampagnen wollen den Statthalter in euch wecken, die sich vom Königreich über die Republik bis zum Kaiserreich quer durch den Aufstieg Roms ziehen werden - die erste wird als einführendes Tutorial dienen. Daneben wird es auch Stadtszenarien aus der römischen Welt geben, bei denen ihr ganz nach eurem Gusto bauen könnt. Um zur nächsten Provinz zu gelangen, werdet ihr wieder eine bestimmte Wertung erreichen müssen, die sich nach Machtfülle, Sicherheit, Wirtschaft und Kultur eurer Kolonie richtet. Es wird auch die Wahl zwischen mehr militärischen oder wirtschaftliche Missionen geben.

Einsteiger, die vielleicht noch nie in ihrem Zockerleben ein solches Aufbauspiel gespielt haben, dürfte es freuen, dass ellenlange Partien mit Leerlauf weitgehend vermieden werden sollen. Trotz verschiedener Schwierigkeitsgrade stellen sich Erfolge schneller ein als noch bei Pharao, Zeus oder Der erste Kaiser . Eine ansehnliche Stadt lässt sich relativ rasch aus der Erde stampfen und die ersten 1.000 Bewohner finden sich flugs ein. Über winzige Nester am Ende der damaligen Welt werdet ihr so nur noch im Tutorial gebieten, das ihr auch überspringen könnt.

Reich und arm

Eine der Hauptneuerungen wird die Einteilung eurer Bevölkerung in Reiche, Mittelstand und Besitzlose sein. Im Spiel wird das durch Plebejer, Equites und Patrizier repräsentiert, die eigenständige Gesellschaftsgruppen bilden werden. Jeder Stand hat seine Aufgabe: Die Reichen sollen möglichst viel
Märkte für Arm und Reich versorgen die Bevölkerung mit allem, was sie benötigt.
Steuern bezahlen, die Ritter übernehmen Verwaltungsaufgaben wie Steuereintreiber, Priester oder Medicus und das einfache Volk werden als Handlanger auf dem Kornfeld dienen. Obwohl das im aufstrebenden Rom eigentlich ungeliebte Sklavenarbeit war, wird dennoch grob die tatsächliche, römische Gesellschaft widergegeben.

Die drei Klassen werden ganz eigene Gebäude und Bedürfnisse haben. Früher bei Caesar III war es noch so, dass ihr eine Bretterhütte errichtet habt, die sich dann je nach Landwert mit viel Glück und Spucke irgendwann in eine Villa verwandelte. Jetzt baut ihr Mietshäuser aus Backstein für die Plebejer, sandsteinfarbene Mittelklassehäuser für die Equites und schneeweiße Villen für die Steinreichen, die alle unter sich bleiben. Auch die Gelüste sind verschieden: Ein Arbeiter ist mit einfachem Essen und Wasser aus dem Brunnen zufrieden, ein Reicher will Wasserleitung, medizinische Versorgung und Theateraufführungen
                    

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