Test: Empires: Die Neuzeit (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Empires: Die Neuzeit
Publisher: Activision
Release:
kein Termin
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ab 89,99€
Spielinfo Bilder  
Vor zwei Jahren wollte Rick Goodman mit Empire Earth die Welt erobern. Sein Team präsentierte das erste Echtzeit-Strategiespiel, das sich gleich allen Epochen der Geschichte in zerstörerischer Pracht widmete. Dieses Jahr hat man sich zwar auf 1000 Jahre beschränkt, aber will trotzdem grenzenlosen Spielspaß entfachen. Ob`s klappt, verrät der Test!

Neuzeit? Die beginnt doch…

…eigentlich erst Ende des 15. Jahrhunderts! Warum starte ich dann mit Richard Löwenherz anno 1185? Der irreführende Untertitel wird dem historisch angehauchten Spieler sofort ein Kopfschütteln abverlangen. Immerhin kämpft man nur eines der fünf Zeitalter mittelalterlich, darauf folgen vier moderne Epochen, die sich dem Schießpulver, dem Imperialismus sowie dem Ersten und Zweiten Weltkrieg widmen. Das amerikanische Original ist mit dem Untertitel "Dawn of the Modern World" wesentlich besser bedient.

Dem Echtzeit-Strategen kann jedoch egal sein, dass das Spiel noch öfter historisch daneben langt, denn hinter dem Namen verbirgt sich immerhin die neueste Schöpfung von Rick Goodman, der sich bereits mit Empire Earth eine große Fangemeinde sichern konnte. Diesmal hat der Designer die Schlachten auf 1000 Jahre und insgesamt sieben Nationen begrenzt. Jede zeichnet sich durch wirtschaftliche und militärische Eigenheiten aus, besitzt diverse Geheimprojekte sowie effektive Spezialeigenschaften.

Die Koreaner bauen, jagen und fischen z.B. nicht nur schneller, sie können ihre Kampfkunst auch für schnellere Attacken nutzen und sich nach einer Zen-Meditation besser verteidigen. Und falls ihre Bombenwerfer, Feuerochsen und Schnellfeuergewehre nicht zünden, können die Asiaten einen verheerenden Taifun beschwören oder mit einem markigen Schlachtruf für Entsetzen sorgen.

Leider kann man nur Franzosen und Engländer komplett durch die fünf Zeitalter lotsen. Koreaner und Chinesen verabschieden sich vor dem Ersten Weltkrieg und werden wahlweise durch Russen, Deutsche, Franzosen, Engländer oder Amerikaner ersetzt. Dafür geht es jetzt wesentlich spezialisierter, differenzierter und vielfältiger zur Sache. Innovationen sucht man zwar vergeblich, denn es geht immer noch um die altbekannte Schleife aus Rohstoffernte, Gebäudebau, Technologieerwerb und Kampf, aber im Detail wird man viele nette Ideen finden.

Von der Kuh- zur Atombombe

Speerfallen überraschen anstürmende Infanterie, Highlander können wilde Rundumattacken ausführen und Triboks schleudern verseuchte Kühe: herrlich animiert fliegt das Rind in hohem Bogen Richtung Feind, schlägt wie eine Rakete im Boden ein und hinterlässt ein von Fliegen und Pestwolken umschwärmtes Hinterteil - autsch! Wer da nicht wegrennt, ist selber schuld und schnell verpestet.

Das ist aber nur der primitive militärische Anfang, denn später sorgen Flammenwerfer, Mörser, U-Boote, Bomber und die gesamte Prominenz der Panzerwelt für Angst und Schrecken. Allerdings findet man eher wenige spezialisierte als viele Truppentypen. Den zerstörerischen Zenit erreicht das Spiel natürlich im Zweiten Weltkrieg: Egal ob russischer Katyusha-Hagel, deutsche V-2-Raketen oder amerikanische B-29-Ungeheuer, die Atombomben abwerfen - Empires lässt den Bildschirm partikelfreudig in Rauch und Feuer aufgehen. Leider zeigen Detonationen keine Langzeitwirkung wie z.B. bleibende Krater.
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Kommentare

sourcOr schrieb am
Wegen der Kampagnen braucht man sich das Spiel echt nicht zu geben. Irgendwie is bei denen was durchgebrannt und anstatt mal die KI zu verbessern, hat man diese komplett aufgegeben und sich auf Cutscenes und andere cineastische Elemente versteift.
Es hat mich unangenehm an AoE4 erinnert, wie die KI hier quasi nichts bauen kann, sondern nur unbeholfen per Skript Soldaten reingespawnt kriegt und auf dich hetzt. Aber im Gegensatz zu AoE4 darf man hier selbst auch fast nichts bauen :D Alles wurde fein säuberlich mit zig Beschränkungen kuratiert. Wer glaubt, z.B. in der 2. WK-Kampagne Bomber, Jäger und Panzer bauen zu können, um wie bei EE1 mit gut kombinierter Armee seine Gegner angreifen zu können, liegt sowas von falsch. Was für ein Scheiß-
Ich hab auch mal bei EE2 reingeschnuppert, und das macht quasi das genaue Gegenteil, sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. Soll heißen, sie habens auch verkackt. Im Endeffekt bleibt eigentlich dann tatsächlich nur der Erstling als brauchbares Einzelspielerlebnis übrig. Krass. Nach dem EE1-Addon hätte ich net gedacht, dass EE2 so komplett abdriften würde, sind immerhin beide von Mad Doc.
Eberhard der Sch ne schrieb am
richtig, denn wenn nach 40 Minuten der erste gegnerische Soldat ankommt und man sich gegen einen Mann nicht verteidigen kann, ist das schon arm.
Außerdem kenne kein besseres Strategiespiel als Empires. Die Grafik ist sehr viel besser als in Empire Earth und dass man weniger verschiedene Zeitalter spielen kann, ist meiner Meinung nach nur von Vorteil, da die einzelnen Zeitalter sehr viel besser gestaltet worden sind.
Bei Empire Earth wurde mir fast der ganze Spielspass verdorben, da dort jede Nation die gleichen Einheiten zur Verfügung hat. Man kann dort als Deutscher einen Sherman Panzer herstellen, hallo? Wo bleibt da die Logik? Das wurde in Empires sehr viel besser gelöst.
Bei keinem anderem Spiel, das ich kenne, kann man selbst so leicht eine eigene Strategie entwickeln.
Besonders hervorheben sollte man zudem noch, dass jede Nation verschiedene Geheimprojekte zur Verfügung hat, die zwar keine Schlacht alleine entscheiden können, aber trotzdem helfen, wie z.B. die Erforschung der Russen, dass es (glaube ich) 30 Sekunden für den Gegner dunkel ist und seine Einheiten keine große Sichtweite haben. In dieser Zeit kann man gut einen Angriff starten.
Im beiliegenden Handbuch werden alle Geheimprojekte usw. mit geschichtlichen Infos begründet.
Den einzigen Nachteil, den ich sehe, sind eben die Größenverhältnisse, die aber auch nur bei Schiffen auftreten. Dies wurde aber wahrscheinlich auch nur gemacht, da ein Schlachtschiff wie die Bismarck dann so groß gewesen wäre, dass es nicht mehr auf den Bildschrm gepasst hätte. Soldaten-Panzer-Flugzeuge-Größenverhältnisse stimmen durchweg.
Als ich Empires das erste mal auf einer Lan-Party (illegal chrim, chrim) gespielt hab war ich so begeistert, dass ich es sofort im Internet spielen wollte und habe es mir dann gekauft.
Ich kann nur jedem empfehlen, der Spiele wie Empire Earth, Age of Empires oder Command and Conquerer Generals usw. mag, das Spiel zu kaufen.
Ich spiele es seit 2 Jahren begeistert.
KI-bot schrieb am
und zu schwer für nrmal zoga
Jemand der das Spiel auf dem Schwierigkeitsgrad \"narr\" nicht hinn bekommt,
ist zu doof zum scheißen.
Außerdem kann man zum üben Cheaten.
johndoe-freename-69457 schrieb am
Also ich find das Spiel arschgeil. Allerdings hab ich den Singleplayer nie gespielt. Das hab ich aber bei Empire Earthe auch nie. Nationenaufbau find ich wesentlich besser als Action. Was sind bei euch so die Rekorde bei Nationenaufbau um ins Endzeitalter zu kommen. Bei Spielgeschwindigkeit Standart waren es bei mir 44:30(Spielgeschwindigkeit, in echter Zeit war ich schneller) als Franzose. Keine Nation hat Nachteile. Den jede Nation hat vor und Nachteile.
schrieb am