Test: Uru: Ages Beyond Myst (Adventure)

von Bodo Naser



Uru: Ages Beyond Myst
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
06.11.2003
Spielinfo Bilder  
Atemberaubende Hintergründe, geheimnisvolle Apparaturen und knackige Knobeleien – das kennzeichnet die fantastische Welt von Myst. Natürlich sind das auch die Charakteristika von Uru: Ages Beyond Myst, dem neuesten Teil der äußerst beliebten Point&Click-Reihe. Dieses Mal könnt ihr die rätselhafte Welt der D’ni, die bald auch über einen Online-Modus verfügt, in beeindruckender 3D-Optik erleben.

Zurück zu den Wurzeln

Für Fans klingt es bisweilen fast wie ein Drohung, wenn Entwickler stolz verkünden, sie würden ihr nächstes Adventure mit einer zeitgemäßen 3D-Grafik versehen. Denn mehr als einmal stellte sich heraus, dass unter der modernen Optik und den sich daraus ergebenden "Actioneinlagen" der typische Charakter und die spielerische Tiefe eines Spiels flöten gingen.

Menchenleere Weite, viele Zäune und rätselhafte Artefakte im Sand, so beginnt Myst 4. 

Für Uru: Ages Beyond Myst gilt das sicher nicht, denn nach den eher schwächeren Riven und Myst 3: Exile erreicht der vierte Teil wieder jene enorme Sogwirkung des ersten. Nervtötende Geschicklichkeitseinlagen vermieden die Macher von Cyan Worlds dabei weitgehend, auch um die vielen Myst-Veteranen nicht zu vergraulen.

Die Reise beginnt

Uru fängt an, wie ein Abenteuer dieser Art einfach beginnen muss: Nach der witzigen Wahl eures 3D-Avatars, bei der ihr auch Geschlecht, Gesicht, Statur, Haarwuchs und sogar Kleidung bestimmen dürft, findet ihr euch in einer kargen Wüstenlandschaft wieder. Mutterseelenallein und von allen verlassen. Doch nur scheinbar, denn bald darauf trefft ihr in der sonnendurchfluteten Umgebung bei einem Wohnwagen einen seltsamen Typen, der euch wertvolle Tipps geben kann. Aus seinem Radio ertönt die unverwechselbare Stimme von Peter Gabriel, der die atmosphärische Musik für Uru beisteuerte. Der Typ meint, ihr sollt euch mal in einer uralten Felsspalte umsehen, wo eine Botschaft auf euch wartet. Fragt sich nur von wem...?

Geheimnisse der D’ni

Die Welt von Uru bereist ihr mit Hilfe der Verbindungsbücher der D’ni, deren unterirdisches Reich vor einigen Jahrhunderten untergegangen ist. Es existieren verschiedene Welten, wie beispielsweise Teledan, in der riesenhafte Pilze aus dem Wasser emporwachsen, kaputte Maschinen auf Reparatur warten und seltsames Getier durch die Lüfte schwebt. Ziel ist es, die Zivilisation der D’ni zu restaurieren, wofür ihr in jeder Welt sieben Tücher mit dem Abbild einer Hand finden müsst. Das läuft weniger linear ab als bei vergleichbaren Adventures. Ein Bergrücken mit einer Hütte über den Wolken ist sozusagen euer Stützpunkt, zu dem ihr immer wieder zurückkehrt. Dort könnt ihr per Kleiderschrank auch euer Äußeres ändern, wenn es euch nicht mehr gefällt.

Mit Herz und Verstand

Das geniale Spielprinzip von Myst wurde oft kopiert, aber selten erreicht – nur bei Adventures wie Atlantis, Syberia oder Salammbo blitzte es gelegentlich auf. Wichtige Elemente bleiben die Einsamkeit in einer wundervollen Landschaft, die rätselhaften Überreste untergegangener Kulturen und die einfallsreichen Rätsel, die es natürlich auch in Uru gibt. Die löst ihr praktisch ohne Inventar, weshalb ihr gelegentlich auch handschriftliche Aufzeichnungen machen müsst. Verändert hat sich jedoch die Herangehensweise an die anspruchsvollen Puzzles, da nun auch die dritte Dimension zur Verfügung steht. Mit Köpfchen allein kommt ihr nun nicht mehr weit, auch wenn es freilich keine richtigen Actioneinlagen gibt! Wenn ihr bei einem Rätsel hängt, solltet ihr also ruhig auch mal außergewöhnliche Wege probieren.

Euer Avatar verzeiht in punkto Klamottengeschmack auch übelste Schnitzer. 

Seltsame Steuerung

Den Spielspaß trübt jedoch die gewöhnungsbedürftige Steuerung, die sicher den einen oder anderen Abenteurer vergraulen dürfte. Sie ist nämlich nicht nur ziemlich ungenau, wodurch ihr öfters an Dingen hängen bleibt, sondern auch noch recht umständlich dazu. Da ihr das Spiel aus Ego- und 3rd-Person-Perspektive spielen könnt, müsst ihr ständig zwischen den verschiedenen Ansichten wechseln, weil ihr nur so alle Hinweise in den Räumen entdeckt. Leider müsst ihr bei manchen Knöpfen unmittelbar davor stehen, um sie drücken zu können. Auch die automatischen Kamerawechsel sorgen da nicht immer für mehr Übersicht, weshalb ihr von Hand korrigieren müsst. Ebenfalls unverständlich bleibt, warum ihr nicht selbst speichern dürft. Stattdessen beginnt ihr stets an bestimmten Punkten und könnt von dort per Buch zum letzten Einsatzort reisen. Für Bedienung gilt daher leider die Devise, dass man sich an alles gewöhnen kann!

Kommentare

johndoe-freename-108059 schrieb am
Seit 2 Wochen is ja Uru Live am start, ich frage mich wie sich das wohl spielt. Berichtet doch mal von Uru Live :-), hätte es mir fast blind zugelegt aber will das risiko lieber noch nich eingehn.
johndoe-freename-51879 schrieb am
Bei Planetopia, Sonntags auf Sat.1, kommt auch immer Werbung von Uru. Die Werbung gibt einem aber nicht gerade kauflaune :p
Naja, aber is eh nicht mein Genre.[/list]
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Atemberaubende Hintergründe, geheimnisvolle Apparaturen und knackige Knobeleien ? das kennzeichnet die fantastische Welt von Myst. Natürlich sind das auch die Charakteristika von Uru: Ages Beyond Myst, dem neuesten Teil der äußerst beliebten Point&Click-Reihe. Dieses Mal könnt ihr die rätselhafte Welt der D?ni, die bald auch über einen Online-Modus verfügt, in beeindruckender 3D-Optik erleben.
schrieb am