Eine leckere Mischung?
Man nehme: Ein einigermaßen realistisches Stadtszenario voller Aufregung, einen toughen Cop, der sich nicht wirklich um Gesetze schert, jede Menge Action mit oder ohne Waffe und würze das Ganze mit einer brauchbaren Story. Zack, ein True Crime-Ragout.
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Die Zwischensequenzen sind optisches und akustisches Highlight des Spiels. |
Aber wie auch beim schmackhaftesten Gericht reicht auch hier etwas zuviel Salz, um das Ganze unappetitlich zu machen.Habt ihr die schier ewig dauernde Installation der vier CDs überstanden, ist eure Festplatte zwar um drei Gigabyte ärmer, dafür werdet ihr später mit recht kurzen Ladezeiten belohnt. All der Trubel dreht sich um den Polizisten Nick Cage, der für seine lasche Befolgung der Gesetze in Kombination mit der Vorliebe für seine Waffe eigentlich suspendiert ist. Doch angesichts wachsender Bedrohung durch die chinesische und russische Mafia wird der nicht unbedingt sympathische Macho einem Sonderkommando zugewiesen. In dem bekommt er nicht nur eine neue Partnerin, die er nicht riechen kann, sondern er findet im Laufe des Spiels einiges über seine Vergangenheit und die seines Vaters heraus. Insgesamt kein Hollywood-Kracher, aber dank witziger Dialoge und gut gemachter Zwischensequenzen spaßig inszeniert, auch wenn etwas zu sehr auf Klischees herumreitend und zum Ende hin zunehmend abgefahren (Stichwort: mystische chinesische Dämonen).
Mortal Kombat
Das Spielprinzip von True Crime stellt man sich am besten als eine Mischung aus
GTA: VC und
Mafia vor, mit starker Tendenz zu Letzterem: Nachdem ihr euren Auftrag bekommen habt springt ihr in euer Auto und zischt zum deutlich markierten Zielort. Auf diesem Weg eilt ihr mit Siebenmeilenstiefeln durch die Story, wodurch das Spiel in weniger als zehn Stunden ad acta gelegt werden kann. Wer etwas länger Spaß damit haben will, hält Augen und Ohren offen, während er durch das zu weiten Teilen recht realistisch nachgebildete Los Angeles cruist. Aller paar Minuten gibt es
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So ist's brav: Ein guter Polizist verhaftet die Leute, statt sie umzunieten. |
per Polizeifunk neue Zufallsmissionen zu lösen: Geiseln befreien, Straßenschlägerei beenden oder jemanden schnappen. Hier kommt mit dem »Rating« eine weitere Besonderheit des Spiels zum Tragen: Je nachdem wie ihr euch bei der Lösung solcher Probleme verhaltet, werdet ihr als besserer oder schlechterer Polizist eingestuft. Kopfschuss = schlecht; Warnschuss + Verhaftung = gut; sinnlos über den Haufen gefahrene Zivilisten = schlecht; gezückte Polizeimarke = gut; uswusf. Im Endeffekt hat dieses Rating nicht nur Einfluss auf die Spiellänge (böse Buben bekommen bei weitem nicht alles zu sehen), sondern auch auf den Abspann. Viele Gefechte werden nicht mit der Waffe, sondern mit dem Körper ausgetragen: Als Meister der Kampfkunst legt Nick Gangster, Stripperinnen oder Autodiebe mit schnellen Kicks und Schlägen auf die Matte.