Test: Empire Earth 2: The Art of Supremacy (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Empire Earth 2: The Art of Supremacy
Entwickler:
Publisher: VU Games
Release:
21.02.2006
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ab 33,95€
Spielinfo Bilder Videos
Zwar erhielt Empire Earth 2 gute Noten und wurde dank Werbefeldzug 100.000 Mal an den Mann gebracht, richtig eingeschlagen hat es aber nie. Geliebt wurden andere wie Rise of Nations, Rome: Total War oder Age of Empires. Für ganz Unentwegte ist jetzt eine Erweiterung namens Empire Earth 2: The Art of Supremacy erschienen, die neue Kampagnen, Völker und Truppen bietet. Ist das den Griff ins Portemonnaie wert?



Neue Kriege

Noch am spannendsten ist die Kampagne mit den Massai, die in der nahen Zukunft spielt.   
Drei neue Kampagnen bietet das Add-On: Erstens eine der Ägypter, die euch ins Reich der Pharaonen vor 4.000 Jahren führt und in der ihr euch gegen fiese Invasoren aus der Wüste wehrt. Sie ist weniger interessant, da das Nil-Volk schon in vielen anderen Spielen zum Einsatz kam. Schon besser ist die zweite, die ab 1805 von den Abwehrschlachten der Russen gegen Napoleon Bonaparte handelt. Gelingt es euch, die weit überlegene französische Armee zurückzuschlagen? Am unverbrauchtesten spielt sich aber die dritte, in der Massaikrieger 2037 in Afrika gegen feindliche Stämme und modern ausgerüstete Söldner kämpfen. Immer wieder müsst ihr euch um die Rinderherden kümmern, die Lebensgrundlage der stolzen Massai. Darüber hinaus existieren wieder zwei Wendepunkte der Geschichte: Kursk 1943 und eine Schlacht mit Zulus und Engländern.

Einheiten steigen auf

Ansonsten gibt es nicht viel Neues. Am wichtigsten sind die an Erfahrung gewinnenden Einheiten, die ihr endlich auch mit in die nächste Missionen nehmen dürft. Ihr dürft aber nicht frei bestimmen, welche das sein sollen. Wer etwa einen Stamm in Afrika vor feindlichen Invasoren beschützt, bekommt dafür als Bonus zwei Selbstfahrlafetten spendiert, die sogar Heldenstatus erreichen können. Übergroß und hässlich rumpeln sie durch die sonnendurchflutete Savanne und schießen alles in Stücke. Um Held zu werden, muss eure Einheit nur möglichst viele Siege erringen. Natürlich besitzen die neuen vier Völker Massai, Zulus, Franzosen und Russen auch neue Waffen wie Zulukrieger, leichte Haubitze und T-90-Tank der Russen sowie französische Rafale-Jagdbomber. Vom Schwierigkeitsgrad her ist das Add-On gewohnt knackig, wobei dieser sich den eigenen Vorlieben entsprechend einstellen lässt.

Völker selbst gemacht

Typisch Empire Earth 2: Die Massai schießen mit ihrer Riesenwumme halb Afrika in Stücke.
Auch spielerisch bleibt alles beim Alten, so dass es auch dieses Mal wieder kaum Unterschiede zwischen den Völkern gibt. Ob ihr nun Amis, Japaner oder Ägypter spielt, bietet wie beim Grundspiel kaum Abwechslung. Allein die Massai heben sich etwas vom Rest ab, auch wenn ihre Häuser in der Kampagne nicht sonderlich afrikanisch aussehen. Wenn euch das nicht reicht, dürft ihr dieses Mal eure eigenen Zivilisationen mit dem beliegenden Editor basteln. Dabei könnt ihr viel nach eurem Gusto festlegen: eure Region, eure Eigenschaften, eure Einheiten für jede der 15 Epochen und eure Starttechnologien. Es gibt auch einen Schnellstart-Editor für die Einzelschlachten. Außerdem existieren kleinere Stämme, mit denen ihr euch zusammentun, Handel treiben oder die ihr unterjochen könnt. Die Zusammenarbeit bringt euch allerdings Vorteile, so dass ihr überlegt vorgehen solltet.

Tauziehen und Vasall

Beim Multiplayer habt ihr ab sofort auch die Möglichkeit, ein ständiger Alliierter eures Gegners zu werden. Der Vasallenstatus ist immer dann sinnvoll, wenn euch quasi die Götterdämmerung droht und ihr kurz vor dem Untergang seid. Ihr könnt dann euer Land behalten, der Herr kontrolliert aber alle Truppen, die ihr baut. Verhaltet ihr euch nicht in seinem Sinne, kann er dem Vasall den Todesstoß verpassen.

Einen neuen Multiplayer-Modus gibt es auch. Das Tauziehen um die Macht, bei dem die Karten quasi wie an einer Schnur aufgefädelt sind und das sich als interessant präsentiert: Beide Parteien starten in der Mitte, und können die Partie in ihre Richtung bewegen. Der Sieger darf seine Armee und Helden in die nächste Schlacht mitnehmen, während der Verlierer mehr Truppen bekommt. So wird es immer schwieriger, zu siegen, je näher ihr dem Endziel kommt. Klar dass eine solche Partie eine Weile dauert und nichts für kurz zwischendurch ist.

Kaum verbesserte Grafik

Der übergroße Zar hat es schwer mit den fiesen Franzosen, deren Uniformen oft nicht zeitgemäß sind.
Afrika ist als neue Landschaft hinzugekommen, so dass ihr sogar in der Startmission der Massai gegen weiße Löwen kämpft. Immerhin braucht ihr in der Glut des Südens nicht zu fürchten, dass euch die Sicht wie im Hauptspiel durch Schneestürme geraubt wird. Leider ist es wieder so, dass die Einheitenmodelle wenig mit ihren historischen Ebenbildern gemein haben. So laufen in Napoleons hoch gerüsteter Armee noch Pikeniere mit, die Mörser sehen aus wie aus dem 16. Jahrhundert und seine Kavalleristen tragen etwas, das fast aussieht wie Ritterrüstungen. Cossacks 2: Napoleonic Wars  hat es vorgemacht, wie die Uniformen richtig umgesetzt werden. So etwas fällt viel eher negativ auf, als die Handvoll Effekte und Animationen, wie etwa die Einschläge von Kanonenkugeln, die die Macher nun verbessert haben. Auch die Helden sind wieder übertrieben groß dargestellt, was eigentlich gar nicht nötig wäre.
                
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