Test: Bet on Soldier - Blood of Sahara (Shooter)

von Marcel Kleffmann



Bet on Soldier - Blood of Sahara
Entwickler: -
Release:
29.06.2006
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ab 1,00€
Spielinfo Bilder Videos
Mit einer 4P-Wertung von 57% und eklatanten Schwächen im Multiplayer-Modus gehörte Bet on Soldier zu den großen Shooter-Enttäuschungen des vergangenen Jahres. Mit der Standalone-Erweiterung "Blood of Sahara" versuchen die Entwickler jetzt einen Teil der Schmach wettzumachen. Warum der Versuch gut gemeint, aber schlecht getimt ist, verrät der Test!

Hirnrissige Konflikte in der Zukunft

Auch in "Blood of Sahara" herrscht auf der Erde ein Krieg zwischen den zwei großen Bündnissen der Konföderation der Westrepubliken (KWR) und der Vereinten Asiatischen Nation (VAN). Beide Fraktionen heuern Söldner aus einer globalen Liga an, geben ihnen Aufträge und schicken sie ins Krisengebiet, um an der Front zu bestehen. Dort treffen die Elitekämpfer auf Hundertschaften geklonter Soldaten und  andere namhafte Söldner von den Oppositionellen. Diese futuristischen One-on-One-Duelle werden im Fernsehen übertragen und bilden die Grundlage für die weltweite Söldner-Liga; Kopfgeld-Wetten inklusive.
Bug on Soldier

Obwohl die Test-Version von Blood of Sahara längst nicht so viele Bugs wie B.o.S. seinerseits aufwies, versagte der Ego-Shooter dank seltsamer Abstürze immer wieder seinen Dienst. Ohne Installation des Treibers für die Ageia PhysiX-Karte startete Blood of Sahara überhaupt nicht.

Videos

Video: Trailer 1 (HD) (Laufzeit: 2:01 Min.)
Video: Trailer 2 (HD) (Laufzeit: 1:27 Min.)

Einer dieser erstklassigen Gladiatoren ist Max Balding, der dem großen Champion Nolan Daneworth nacheifern möchte und nach einer besseren Platzierung in der Hitliste strebt. Kurzum wird er von seinen Geldgebern in die Wüste geschickt, um dort Öl-Ressourcen dingfest zu machen und gegnerische Einrichtungen in die Luft zu sprengen. Nennt mich engstirnig, aber in meiner über vier Jahre andauernden Karriere  als 4P-Redakteur bekam ich nur wenig hirnrissigere Hintergrundgeschichten vorgesetzt.

Für Solisten nichts Neues

In den fünf Wüstenlevels (drei bis fünf Stunden) der Kampagne erleben Kenner des Hauptspiels nichts Neues: Unter der stechenden Sonne rennt ihr alleine oder in leidlich cleverer Begleitung durch eine lineare Einbahnstraße und schießt massenhaft Gegner oder Kampfroboter über den Haufen. Die Feinde gehören allesamt zur Marke "Sonnenstich hat Intelligenz verbrannt" – sie gehen selten in Deckung, laufen bei Beschuss wie aufgeschreckte
Verbesserungen an der Grafik-Engine sind trotz des neuen Wüsten-Szenarios kaum zu erkennen und bis auf die netten Charakter-Modelle gibt in der Sahara wenig Sehenswertes.
Hühner umher und haben keinen Plan von einem organisieren Teamkampf - manche Feinde schauen bei den Duellen sogar untätig zu. Als Belohnung für das öde Tontaubenschießen bekommt ihr Geld, um euch vor den Missionen mit neuen Waffen, Ausrüstungsgegenständen und Panzerrüstungen einzudecken. Ohne gescheite Rüstung seid ihr übrigens aufgeschmissen, weil es keine Heilpakete gibt; stattdessen könnt ihr euren Schutzanzug an wild im Level platzierten Terminals kostenpflichtig reparieren. An den gleichen Positionen könnt ihr ebenfalls Tickets zum Speichern kaufen.

Zwischendurch wird die einseitige Bleilawine durch Duelle mit Liga-Gegnern unterbrochen, die ihr euch vor Missionsbeginn im Ausrüstungsmenü ausgesucht habt. Für leichte Kontrahenten gibt es weniger Blutgeld als für Söldner mit einer höheren Klassifizierung und trotz des Titels "Bet on Solder" könnt ihr keine echten Wetten platzieren oder einen Wunschgeldbetrag setzen. Wahrscheinlich haben sich die Entwickler für diese Restriktion entschieden, denn die Bosskämpfe wären sonst pure Geldquellen, da alle BoS-Feinde erstaunlich anspruchslos sind und eher den Ballerfinger als  die grauen Zellen fordern. Echte Liga-Stimmung mit interessanten Wetten will daher nicht aufkommen, alles bleibt auf normalem Ego-Shooter-Niveau kleben. Selbst der neue "Intensive Care Raketenwerfer mit automatischem Zielsucher" hilft dem Spiel nicht auf die Sprünge.
Vor jeder Mission rüstet ihr euch mit allerlei Brimborium aus. Der Kauf einer Granate ist seltsamerweise Pflicht, warum auch immer…

Multiplayer-Stagnation

Sieben Karten erwarten euch im Mehrspieler-Modus, davon drei neue und mäßig gelungene für das frisch eingebaute Team-Deathmatch. Auf den anderen Schauplätzen könnt ihr euch dem leidlich spannenden BoS-Modus widmen und mit festen Geldbeträgen an stationären Terminals wetten. Als Folge entstehen auch hier standardisierte Gefechte, ohne großartige Höhepunkte, sofern ihr überhaupt die erste Hürde überwindet und gleichgesinnte Mitspieler findet. Leben oder Abwechslung bringen nicht einmal die sechs sinnvoll gestaffelten Klassen wie Zerstörer, Grenadier, Sniper oder Beschützer in die Partie.

Die Multiplayer-Kompatibilität zwischen Hauptprogramm und Standalone-Erweiterung ist tatsächlich gewährleistet: Mehrspieler-Partien, egal ob sie mit Bet on Soldier oder Blood of Sahara erstellt wurden, funktionieren untereinander - allerdings müsst ihr Bet on Soldier auf Version 1.3 aktualisieren.

     
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Kommentare

johndoe-freename-69020 schrieb am
Ich kenne sogar leute die das Mögen XD
und wegen der geschichte ich meine hey wozu sollte denn spiele geben wenn mann nix hinrissiges daraus machen kann ..
Runner Otrich schrieb am
Finde es aber schon gewagt das sie noch ein Add-on rausbringen, obwohl das Orginalspiel für viele sehr entäuschend war.
Na immerhin haben sie sich um 3 % Verbessert im vergleich zum Hauptspiel. :wink:
Hackebart schrieb am
Naja... wenn ich mir die heutige lächerliche Weltsituation, deren unfassbare Kriege und peinliche politische Maßnahmen ansehe, würde ich das Konzept zwar als super hirnrissig, leider aber keineswegs als übertrieben realitätfern bezeichnen....
schrieb am