Test: Feuerwache – Mission: Leben retten! (Simulation)

von Bodo Naser



Feuerwache – Mission: Leben retten!
Entwickler:
Publisher: The Games Company
Release:
03.08.2006
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ab 1,13€
Spielinfo Bilder  
Was will der gemeine Hobby-Feuerwehrmann nach dem guten Emergency 4 und dem brauchbaren Fire Department 3 eigentlich noch mehr? Weil damit die Katastrophen, Unglücksfälle und Großfeuer dieser Welt abgedeckt sind, eigentlich nichts. Ganz bestimmt will er keine Billigspiele, die zwar ins selbe Horn stoßen, aber einige Etagen schlechter sind. So wie Feuerwache.

Bürokratendeutsch

Wo zum Teufel treibt sich mein GHLF wieder rum? Ist er auf der DL oder unterhält er sich mit dem ZF über den Einsatz? Vielleicht sitzt er auch im STWG und hält einen Plausch mit den WPOL... Was? Ihr versteht nur Bahnhof. Dann
Im ersten Einsatz zieht ihr ohne große Erklärung los, um einen Schwelbrand zu löschen. Dann kommt eins zum anderen...
 ergeht es euch wie mir und allen anderen Spielern, die nicht jeden Tag in langweiligen Dienstvorschriften für Feuerwehrleute schmökern. Zum letzten Mal habe ich so viele Abkürzungen bei der Bundeswehr gelernt. BWK, StUffz, oder FlaRakGrp.

So was schreckt ab. Solch kryptische Begriffe mögen zwar authentisch sein, weil sie im Alltag der Feuerwehrleute vorkommen, der Übersicht dienen sie aber nicht. Gar nicht so einfach also, den Gewünschten trotz Zoomfunktion in dem Knäuel von Pixelmännchen zu finden. Beim Aussteigen präsentiert sich die Bande nämlich regelmäßig als wilder Buchstabensuppe, in die erst einmal Ordnung bringen müsst. Zwar lassen sich die Feuerwehrleute per Schaltfläche ansteuern, aber auch dort ist Scrollen angesagt.

Umständliche Handhabung

Überhaupt steht ihr zu Beginn ziemlich alleine mit dem triefenden Wasserschlauch da, da es kein spielbares Tutorial gibt. Immerhin hilft die beiliegende Anleitung ein bisschen weiter. Reichlich umständlich und von spärlichen Geräuschen begleitet manövriert ihr den bundesdeutschen Löschzug zu dem Haus, wo der per Pfeil markierte Einsatz auf euch wartet. Wie bei den Männern müsst ihr das Fahrzeug kompliziert über ein Textmenü steuern, das bloße Anklicken des Ziels bleibt ohne Erfolg. Das ging auch schon mal leichter...

Die Befehlsausgabe an die Männer ist nicht viel komfortabler, weshalb schon mal was daneben geht. Immerhin finden sie den Weg zum Ziel. Auf dem Bildschirm wird auch nirgends angezeigt, was die gewählten Leute für Spezialfähigkeiten haben. Es gibt verschiedene Löschkräfte, Techniker, Gefahrgutspezialisten, Notärzte, Polizisten und sogar Chefs, die das Ganze leiten und sich mit Passanten unterhalten können. Das aber müsst ihr wohl selbst herausfinden, wie so vieles bei Feuerwache.

Kaum was zu tun

Gerade mal acht Missionen warten auf den virtuellen Feuerwehrmann, was recht wenig ist, wenn man bedenkt, dass es sonst nichts mehr zu löschen gibt. Weder
Ab und an dürft ihr auch schweres Gerät einsetzen, was aber aufgrund der mäßigen Optik kaum beeindruckt.
freier Modus noch Multiplayer. Der Preis von knapp 30 Euro ist so kaum gerechtfertigt. Ihr dürft nicht nur beim Löschen sondern auch bei Orkanschaden, Erdbeben und Flugzeugabsturz eure Standhaftigkeit beweisen. Die Missionen sind vielleicht nach Lehrbuch aufgebaut aber wenig prickelnd. Alles läuft schleppend, ein Mittendringefühl kommt kaum auf, was auch an der völlig veralteten 2D-Grafik liegt.

Dafür gibt es verschiedene Fahrzeuge, die ihr einsetzen dürft. Spektakulär sind die wenigsten davon: Gerade mal das Drehleiterfahrzeug, der Feuerehrkran und der Spezialwagen für Atemschutz sind ganz nett. Wer Personal nachordert, muss sich allerdings darauf gefasst machen, dass das ins Geld geht. Denn bei Feuerwache müsst ihr für die Einsätze bezahlen, was zumindest realistisch ist.

Schwache Grafik

Obwohl die Fahrzeuge und Mannschaft von Aussehen und Farbe her grob dem Feuerwehr-Standard in Deutschland entsprechen, ist die Darstellung mehr als
Auch Rauch und Feuer sehen nicht wirklich gut aus, was für ein Feuerwehrspiel wichtig ist.
altertümlich. Alles ist in 2D gehalten, auch wenn die kreisrunden Schattenimitate zu Füßen der Passanten etwas anderes vermitteln wollen. Feuer, Rauch und Explosionen, normalerweise das Herzstück solcher Spiele, sind trotz Spannung heischender Musik nicht im mindesten beeindruckend.

Eine zerstörbare Umgebung sucht ihr vergebens, Zäune, Bäume und Pfosten bleiben stehen, wenn ihr darüber rollt. So etwas Ähnliches wie Zwischensequenzen existieren auch nur als fiese Standgrafiken in schwarz-weiß. Kurz gesagt: Es gibt Spiele im Netz von Hobby-Programmierern, die man umsonst herunterladen kann und die eine bessere Darstellung haben.
           
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Kommentare

Todeshändler schrieb am
das spiel ist ja schon in der ersten mission ein witz , da hört man 4 mal brand gelöscht (2mal beim untern fenster, 2 mal beim oberen) und dann fehlschslag wegen brandüberschlag .......
johndoe-freename-104171 schrieb am
Die Grafikist nicht auf dem neusten stand, das stimmt. Aber dieses Spiel gefällt mir als Feuerwehrmann bsser als EM4, da es hier zum ersten Mal eine klare Aufteilung der Aufgaben gibt. Jedes Fahrzeug hat die dafür typische Besatzung, und zur Wasserentnahme musst du erst die Komplette Wasserversorgung (Standrohr/Pumpe/Verteiler) aufbauen. Ich warte schon lange auf ein Spiel, dass die Schwierigkeit eines realen Einsatzes wiederspiegelt. Ich möchte ein Spiel, wo man jede einzelne Sache wie in der Realität ausführen mus (also Pumpe aus Fahrzeug holen/ Schläuche ausrollen und Ankuppeln/ Gegebenenfalls Saugleitung verlegen zur Wasserentnahe aus offenen Gewässern) also einen richtigen EInsatzablauf.
da dieses Spiel dann schon sehr komplex ist, wäre es schön, wenn man sich dabei nur auf die Feuerwehr konzentrieren würde, also weder rettungsdienst noch polizei.
Man könnte auch ein endlosspiel einbauen, in dem der Spieler seine eigene wache aufbaut. also vom fahrzeugkauf über einsatzabarbeitung is hin zum ausbau der Wache, um eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen. im laufe der zeit könnten dann mmer neue fahrzeugtypen dazukommen und die älteren mi der zeit altern bis sie ersetzt werden müssen.
Blue_Ace schrieb am
Das Spiel ist wie einst Moorhuhn für die Gelegenheitsspieler. Wie gut oder schlecht das Spiel nun wirklich ist, ist für den Publisher egal. Ist wie noch nicht erwähnt wurde ein neuer der erst seit kurzem auf den Markt ist und nun Fuß fassen will. Die selbe vorgehensweise war glaub ich bei Frogster etwa genau die selbe. *Klugschei...modus aus* :)
Jagged5 schrieb am
Das Spiel soll doch nen Witz sein, oder? Meine, wenn die es als Freeware rausbringen, meinetwegen. Aber wer bitteschön würde für so ein Spiel Geld bezahlen? Auch wenns nur wenig is/wär. Die Grafik ist mal unter aller Sau. Sowas gabs anno 1995.. Wer nen gutes Feuerwehrspiel sucht, der sollte lieber zu Emergency 4 greifen...
Alagos schrieb am
Wer braucht solche überhaupt? Ich mein klar ist es interesannt, aber brauchen wir wirklich 4 oder 5 verschiedene Serien dafür?
schrieb am