Test: UFO: Extraterrestrials (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



UFO: Extraterrestrials
Entwickler:
Publisher: Tri Synergy
Release:
13.07.2007
Spielinfo Bilder Videos
Tiefe Augenränder? Durchzockte Nächte? Anno 1993 hinterließ kein Spiel so ein Suchtpotenzial wie UFO: Enemy Unknown oder der Nachfolger X-Com: Terror from the Deep. Seither sehnen sich Fans nach ähnlich intensiven Erlebnissen. Zwar ist die UFO-Reihe von Altar Games nicht von schlechten Eltern, aber das Echtzeit-Kampfsystem spaltete die Gemüter. Die will UFO: Extraterrestrials mit traditioneller Rundenkost wieder versöhnen...

X-Com reloaded

UFO: Extraterrestrials orientiert sich stärker am Klassiker als die UFO-Reihe von Altar Games und Cenega. Daher trefft ihr im Remake auf die gewohnte Zweiteilung der Spielstruktur in den "Globalen Management"-Teil und die "taktischen Schlachten". Eine bloße 1:1-Kopie des Urvaters war den Entwicklern von Chaos Concept zu einfach und deswegen haben sie sich mehrere
Suchspiel: Auf der globalen 3D-Karte fliegen gerade zwei Abfangjäger zum feindlichen UFO.
Neuerungen einfallen lassen, die stellenweise einen guten Eindruck hinterlassen, aber den ohnehin schon trägen Spielfluss weiter hemmen...

Kurzüberblick

Anstatt die Erde in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen, müsst ihr die Kolonie "Esperanza" vor allerlei Aliens beschützen. Erspähen die Sensoren eurer Basis eine fliegende Untertasse, schickt ihr die Abfangjäger zum Angriff, die im Gegensatz zum Klassiker direkt auf der 3D-Weltkarte das UFO beschießen und hoffentlich vom Himmel holen. Zur Absturzstelle des Alien-Raumschiffes darf dann das Bodenteam fliegen, um in taktischen Gefechten wertvolle Objekte zu sammeln, den Feind zu neutralisieren und Informationen zu beschaffen. Diese Gegenstände werden nach dem Einsatz sichergestellt und dürfen von den Wissenschaftlern in eurer Basis untersucht werden, damit die Soldaten mit besserer Ausrüstung in den Kampf ziehen können. Neben den Forschern beherbergt ihr in der Hauptbasis ein Produktionsteam, das für die Herstellung der erforschten Gegenstände verantwortlich ist. Generell erweist sich der Forschungsbaum als äußerst umfangreich und die ständige Weiterentwicklung von Waffen und Ausrüstung entpuppt sich als der zentrale Motivationsfaktor.
 
Welche Version haben wir getestet?

Die ungepatchte englische Vollversion von GamersGate.com

Globales Management: Weil einfach einfach einfach ist?!

Stark beschnitten - im Vergleich zum Vorgänger - wurde das Basismanagement. Kauft ihr ein Labor, sind gleich zehn Forscher in der Lieferung enthalten, was wiederum Folgekosten für das Personal nach sich zieht. Viel schlimmer ist, dass ihr nur in einer Basis den Forschungs- und Produktionsaktivitäten nachgehen können. Außenposten lassen sich zwar in anderen Regionen errichten, können aber nur mit Verteidigungsanlagen und Hangarbauteilen erweitert werden. Somit haben die Entwickler die 
In diesem spartanischen, aber übersichtlichen Menü baut ihr die Hauptbasis aus.
Komplexität der Verwaltungsaufgaben und das Personalmanagement entschärft; schade eigentlich.

Ähnlich störende Automatismen gibt es bei der Rekrutierung von neuen Soldaten. Ihr selbst könnt keine Rekruten anfordern, stattdessen versorgen euch die neun Staaten der Kolonie mit Soldatenfrischfleisch (etwa im Monatstakt). Wenn also Not am Mann ist und einige Leute verletzt auf der Krankenstation liegen, bleibt euch nur die Wahl die Mission sausen zu lassen oder mit einem kleineren Team auszurücken. Dies kann dazu führen, dass euer Elitetruppe von Einsatz zu Einsatz immer kleiner wird und ihr auf Verstärkungen hoffen müsst, die - sollte sie eintreffen - grün hinter den Ohren ist. Kleiner Wehrmutstropfen: Um kurzfristige Personalschwankungen zu kompensieren, könnt ihr teure und Platz verschwendende Panzer einkaufen. Auf lange Sicht ist diese automatische Soldatenbelieferung eine schlechte Idee, weil immer mehr Soldaten verletzungsbedingt ausfallen und die ohnehin knackigen Fronteinsätze schwerer werden, vor allem wenn erfahrenes Personal ausfällt. Das dürfte vor allem Einsteiger übermannen, für die UFO: Extraterrestrials sowieso kein Zuckerschlecken ist, da es weder Tutorial noch Hilfetexte gibt. Zumindest sterben keine Soldaten im Kampf, solange nicht das gesamte Team ausgelöscht wird.

 

Kommentare

dawnbringer schrieb am
19Bull82 hat geschrieben:Hast du überhaupt eine Konsole, um solche Behauptungen aufstellen zu können? Du kritisierst das Wertungssystem von 4players und gibst einem 15 Jahre alten Spiel in etwas neuerem Gewand 87%? Ich habe X-COM damals stundenlang gezockt und mir die Demo von ET runtergeladen - trotz des Retro-Bonus muss ich zugeben, dass mich das Spielprinzip mittlerweile langweilt. Damals war eben die Grafik relativ gut und das Spielprinzip in Verbindung mit dem Setting etwas Neues - heute fesselt es mich nicht mehr.

-.-
Nein ich habe keine Konsole, allerdings kenn ich Leute die eine haben^^ ich finds einfach nur toll, wenn man mit "der Kiste" auch was anderes als Spielen kann; und ich hab sehr gerne den Überblick, was mein Computer macht, welche Komponenten ich habe usw. ... z.B. UFO spiel ich auf dem linken Monitor während ich auf dem rechten die Tagesschau guck oder sowat :D
ach, und fürs studium/arbeit bringt mir jetzt ne Konsole auch net viel ;)
btt: Nochmal Nachtrag zum Spiel: klar isses mehr oder weniger ein warmer aufguss, aber was tut man nicht alles um mal wieder ein Tac/Strat/RPG zu zocken ;)
Wenn man die Beiträge liest, kann man durchaus zu dem Schluss kommen, dass sich die Gemüter spalten; und wem das Spielprinzip und das Setting Spaß macht, und wer keinen Wert auf Grafik legt, kann meines Erachtens nach bedenkenlos zugreifen ;)
Ich für meinen Teil hab zwar keine leistungsschwache Grafikkarte, aber da die Spiele in letzter Zeit fast nur noch aus Grafik bestanden und verhältnismäßig wenig Spielzeit beeinhalteten .... , nunja^^
Walter Skinner schrieb am
Es gibt in der Tat einige sehr gute Mods für Extraterrestrials, allerdings müsste man dann wohl jedes PC-Spiel aufwerten. Die generelle Wertung ist imo deutlich zu niedrig, wobei ich persönlich auf solche Zahlen eher weniger Wert lege. Was mir gefällt, das spiele ich - und der neue UFO-Teil macht mir sehr viel Spaß.
MrMetapher schrieb am
Mir haben sowohl die Neuauflagen von Cenega (alle drei) trotz vieler Mängel viel Spaß gemacht, wie auch diese Runden-Variante. In Anbetracht der Mod-Möglichkeiten ist die Wertung auf jeden Fall etwas zu niedrig ausgefallen - dann wirds nämlich ein interessanter Titel für Rundenstrategie-Fans!
Gruß,
MrM
Walter Skinner schrieb am
Mir macht UFO: Extraterrestrials viel Spaß, da es ein X-COM mit besserer Grafik ist. Das Spielgefühl und die typische Atmosphäre sind sofort wieder da. Natürlich kann man auch den Klassiker anno 1993 spielen, aber die Optik ist schon extrem verpixelt gegenüber Extraterrestrials. Durch den zweiten Patch sind viele gute Funktionen dazugekommen (Quick Save/Load überall) und das Spiel hat wegen der vielen Möglichkeiten auch einen Wiederspielwert.
elCypress schrieb am
Ich mag die alten Teile bzw vorallem Teil 1 auch sehr gerne, aber ich will keine Bonusprozente für Nostalgie, in keinem Test.
Extraterrestrials ist mMn völlig unnötig, wenn ich Lust auf Klassik hab, spiele ich einfach die Klassiker (was durchaus mal vorkommt). Finde es eher langweilig nach Jahren in einem neuen Spiel auf die ständig gleichen Elemente zu treffen.
Afterlight fand ich dagegen wirklich witzig, kein Spiel das zum Klassiker wird wie das Original, aber spielerisch durchaus stimmig und hat damit ne Daseinsberechtigung.
schrieb am