Test: Jack Keane (Adventure)

von Bodo Naser



Jack Keane
Entwickler:
Release:
27.11.2008
Spielinfo Bilder Videos
Wüsste Queen Victoria, wer da in ihrem Namen durch den Indischen Ozean pflügt, sie hätte ihn ganz sicher längst suspendiert. Jack Keane heißt der "top sekrete" Knabe, der sich im gleichnamigen Comic-Adventure der Ankh-Macher auf die Suche nach dem Geheimnis des englischen Tees macht. Freilich nicht ganz uneigennützig, wie unser Test verrät.

Zu viel erwartet?

Ankh hat uns seinerzeit überrascht, da es aus dem Nichts kam und gleich  verschiedene Preise abräumte. Niemand hatte erwartet, dass ein hiesiger Entwickler ein solches Adventure kreieren würde. Es war
Überall hört man, wie toll Jack Keane sein soll. Stimmt das auch wirklich?
pfiffig, bissig und urkomisch. Die gewisse Leichtigkeit hätte man eher von einem angelsächsischen Studio erwartet, die einstmals Perlen wie Monkey Island entwarfen. Nun hält allerdings nur noch Telltale die Fahne hoch, da andere Firmen wie etwa LucasArts schon längst die Abenteurersegel gestrichen haben.

Jack Keane, das Anfang August 2007 bei 10tacle erscheint, hat diesen Vorteil des Erstlings natürlich nicht mehr. Ganz im Gegenteil erwarten wir nun sogar ganz automatisch, dass es den altägyptischen Rätselspaß noch übertrifft. Diesen überzogenen Erwartungen kann der Titel letztlich gar nicht gerecht werden. Er macht einiges besser als sein Quasi-Vorgänger, insbesondere was das Rätseltechnische betrifft, aber es fehlt ihm an der nötigen Spritzigkeit. Aber der Reihe nach...

Was zu knobeln

Die Rätsel von Ankh waren meist lächerlich. Ihr nahmt einfach die Hand voll Gegenstände, die eine bestimmte Situation bot, und irgendeiner passte dann schon. Wer nicht völlig gehirnamputiert war, hatte die Lösung meist schnell raus. Das war einfach zu wenig insbesondere für Profiknobler, die den bockschweren Rätseln von Monkey Island hinterher trauern. Muss ein heutiges Comic-Adventure viel zu einfache Rätsel haben, um die Spieler nicht zu frustrieren? Runaway 2 hat eindeutig gezeigt, dass auch das andere Extrem möglich ist.

Jack Keane ist in Sachen Rätseldesign besser, da es auch echte Kopfnüsse bietet. Die Puzzle sind aber nie unlösbar, übertrieben oder gar nervig wie zuletzt etwa beim zweiten Trip von Brian und Gina. Außerdem steigern sie sich vom einfachen Beginn, wo es mit einem Spruch getan ist, der dazu führt, dass ihr den Frack voll bekommt, zum weiteren Verlauf, wo dann schon genau überlegen müsst, wie ihr den einzigen Stern im Hotel nun in eure dreckigen Finger bekommt. Und dass obwohl sich in Sachen Inventarumfang im Vergleich zu Ankh fast nix getan hat. Zudem ist Jack Keane länger als Ankh, so dass es auch in der Summe mehr zu tun gibt.

Darf's etwas mehr sein?

Wesentlich innovativer ist da, dass es öfters mal mehrere Lösungsweg für ein Rätsel gibt. Das macht den Weg bis zur Rettung des Empire nicht ganz so linear vorgezeichnet, wie das bei anderen Adventures der Fall ist. 
Wer die Teeschachteln einsammelt, bekommt Bonuspunkte gutgeschrieben. Mit der Lösung hat das nix zu tun.
Allerdings wären noch weit mehr Lösungswege wünschenswert, so dass diese Option nicht nur all Schaltjahr vorkommt. Wenn ihr die an Laurel und Hardy erinnernden britischen Wachen bestechen müsst, gibt es drei Wege - ihr braucht jedoch nur zwei, um per Elefantentaxi zum Flugplatz durchgelassen zu werden.

Damit nicht genug, gibt es sogar noch Aufgaben, die gleich gar nichts mit der großen Lösung zu tun haben. Sie sind bloße Gags und schalten kleine Bonuslevels frei wie das Museum, in dem ihr umherlaufen könnt. Wer etwa alle weißen Seesterne am Inselstrand einsammelt, bekommt dafür Punkte, die dann wiederum Bonusmaterial ergeben. Sonderlich spannend ist das oft nicht, obwohl es sich lohnt, die Aufgaben zu machen, da das zusätzliche Material recht witzig ist. Außerdem sind diese Aufgäbchen oft quasi im Vorbeigehen zu lösen.
                             

Kommentare

Pennywise schrieb am
diablo_rems hat geschrieben:ich muss gestehen, in letzter zeit kann ich eure wertungen nicht mehr nach vollziehen.
da wird ein mmo mit der begruendung des dauergrindens in grund und boden gewertet. ein bekannter dauergrinder mit balanzproblemen und viel weniger tiefgang bekommt aber traumnoten.
das gleiche muss ich hier wieder feststellen.
oki, das spiel kann nicht mit monkey 1 und 2, indy4 oder day of tentakel mithalten. aber viel mehr fallen mir nicht ein, die besser sind als keane.
auch stellt sich an dieser stelle die frage wieso ankh besser bewertet wurde. ok, es hat damals den deutschlandbonus gehabt und war ein gutes adventure nach langer zeit. aber da seid ihr eindeutig auf den hype mit eingestiegen.
und jack keane hier? nicht linear, ordentliche spieledauer, nicht nur seichte raetzel. alles sachen, die es besser als ankh dastehen lassen. aber trotzdem eine 79?
sind wir doch mal ehrlich. keines der adventure aus eurer referenzliste hat die klasse von jack keane. weder fahrenheit, tunguska noch ankh (und so nen 2h happen wie die letzten sam & max teile nenn ich nicht adventure)
Fahrenheit kannst du einfach nicht mit Jack Keane vergleichen von daher ist das schon völlig unangebracht.
Und allein schon Story und Charaktere sind weitaus besser.
Nunja ich hab Jack Keane gestern durchgespielt und muss sagen ein Klasse Spiel.
Die Story ist sehr fein genauso wie die Synchronsprecher und die Umgebung.
Allerdings sind einige Charaktere wirklich verdammt Schwach geraten wie z.B. Jacks Crew denen man einfach anmerkt das sie rein garnix zur Story beisteuern bis auf die kurzen Auftritte.
Montgomerry im Gegenzug fand ich schon sehr klasse sowohl die Synchro als auch die Idee selbst.Schade das er so schnell verschwand erstmal aber generell kann man sagen es gibt durchaus klasse Charaktere aber auch ein paar Schwächere die das Bild trüben.
Ansonsten waren die Rätsel teilweise anspruchsvoll und teilweise sehr schnell gelöst insgesamt musste man aber schon ein wenig stumpfe klickerei...
seelenflug79 schrieb am
oh mann. liebes 4players-team. so langsam geht mir eure masche aufn zeiger. ihr wollt einfach immer gegen den strom schwimmen. kommt ein deutsches spiel raus, welches gute wertungen erhält, agiert ihr komplett dagegen - nur um reaktionen zu provozieren.
es wird durchschaubar und vor allem extrem langweilig. eure kritikpunkte sind purer hohn.
vor allem amüsiert die ewig gleiche eingangsfrage: "bla bla bla...aber ist es wirklich gut?" GÄHN. ich kanns echt nicht mehr lesen. denkt euch mal was neues aus!
wenn ihr gefrustet seid, geht lieber in ein fitnessstudio, als uns mit euren geistigen ergüssen zu nerven.
ich weiss schon, warum ich diese seite nicht als referenz für konstruktive kritiken heranziehen kann.
diablo_rems schrieb am
ich muss gestehen, in letzter zeit kann ich eure wertungen nicht mehr nach vollziehen.
da wird ein mmo mit der begruendung des dauergrindens in grund und boden gewertet. ein bekannter dauergrinder mit balanzproblemen und viel weniger tiefgang bekommt aber traumnoten.
das gleiche muss ich hier wieder feststellen.
oki, das spiel kann nicht mit monkey 1 und 2, indy4 oder day of tentakel mithalten. aber viel mehr fallen mir nicht ein, die besser sind als keane.
auch stellt sich an dieser stelle die frage wieso ankh besser bewertet wurde. ok, es hat damals den deutschlandbonus gehabt und war ein gutes adventure nach langer zeit. aber da seid ihr eindeutig auf den hype mit eingestiegen.
und jack keane hier? nicht linear, ordentliche spieledauer, nicht nur seichte raetzel. alles sachen, die es besser als ankh dastehen lassen. aber trotzdem eine 79?
sind wir doch mal ehrlich. keines der adventure aus eurer referenzliste hat die klasse von jack keane. weder fahrenheit, tunguska noch ankh (und so nen 2h happen wie die letzten sam & max teile nenn ich nicht adventure)
4P|Bodo schrieb am
Threeforces hat geschrieben:Mir ist es eher umgekehrt gegangen. Die Ankh Spiele fand ich auf Dauer eintönig und etwas flach.
Nachdem ich nun in die Keane Demo reingeschaut habe, glaube ich das Spiel könnte gefallen. Einfach nur deshalb, weil es das gewisse Monkey Island Flair einzufangen versucht.
Hi Leute,
auch Ankh hat doch schon das Monkey Island-Flair eingefangen, das grob gesagt aus Verrücktheiten, Zitaten und Rätseln besteht, die nicht selten auf schrägen Dialogen basieren. Sicher, Jack Keane versucht das auch, aber es gelingt eben nicht immer. Die erste Szene spricht doch schon Bände: Die tumben Schlägertypen sind eben nur halb so witzig wie die Möchtegern-Assassine bei Ankh.
Das Adventure spielt sich streckenweise zäh und kommt nur langsam in Schwung. Darunter leidet leider auch die Langzeitmotivation. Das reicht einfach nicht für 85 Prozent und mehr, wo sich Toptitel tummeln. Jack Keane ist ein gutes Spiel, nicht mehr und sicher kein zweites Monkey Island. Dazu fehlt einfach das Niveau und das gewisse Etwas, das nur selten erreicht wird.
Abenteurergruß,
4P|Bodo
glas3k schrieb am
das spiel hat uber 85% locker verdient
schrieb am