Test: Sins of a Solar Empire (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Sins of a Solar Empire
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Immer wieder schafft es ein Underdog, sich aus dem Schatten seines Independent-Daseins zu lösen und für erstauntes Getuschel zu sorgen. "Master of Orion in Echtzeit? Aha!" "Sieht aus wie Homeworld? Cool!" "Satte 89 Prozent vergibt die internationale Presse im Durchschnitt? Wow!" Und so ist es derzeit Sins of a Solar Empire, das Ironclad viel Ruhm und Publisher Stardock großen Profit beschert. Neugierig? Vorsicht: Das Spiel ist nicht unbedingt, was es zu sein scheint...

Die neue Dimension?

Naturgemäß wurde vor allem die treue 4X-Fangemeinde um Master of Orion, Imperium Galactica oder Galactic Civilization auf Sins of a Solar Empire (Sins) aufmerksam. Kein Wunder, schließlich nehmt ihr im Sitz eines galaktischen Regierungschefs Platz und kennt von da an nur ein Ziel: Die Eroberung des gesamten Weltraums! Dafür müsst ihr das All erforschen, Planeten erobern und Flotten führen. Ganz schön viel für angehende Regenten? Nicht nur das - denn habt ihr einmal eure Fühler ausgestreckt, stehen schon bald hektische Stellungskriege auf der Tages-, Verzeihung: Minutenordnung. Wo erprobte Science Fiction-Herrscher nämlich Zug für Zug geruhsam planen, intrigieren und attackieren, richtet sich Sins an jene Feldherren, die im hektischen Echtzeit-Krieg brisante
Massive Flotten kämpfen um die Vorherrschaft in der Galaxis.
Entscheidungen treffen können. Die Unterzeile des Titelbildes - "Real-Time Strategy. Unrivalled Scale.", also "Echtzeitstrategie in einer neuen Dimension" oder "unerreicht gut", wie  es die unglückliche deutsche Übersetzung will - spricht Bände. Könnte Ironclad also den inoffiziellen Homeworld-Nachfolger geschaffen haben? Immerhin fordert es ständige Flottenbewegungen mit teils riesigen Verbänden...

Doch bevor ihr eure Armee, unterteilt  in Fregatten, Kreuzer sowie riesige Schlachtschiffe, in den Kampf schickt, müsst ihr die Basis dafür schaffen. Eure Basis - das sind Planeten, auf denen ihr das Bevölkerungswachstum fördert, nach fortschrittlichen Technologien forscht, Loyalität zur Heimatwelt sicherstellt, Verteidigungsanlagen errichtet und natürlich Kriegsgerät baut. Im Umkreis jedes  Himmelskörpers findet ihr außerdem Asteroiden, von denen ihr Metall und Kristalle fördert. Diese Rohstoffe sowie Steuergelder steckt ihr vor allem in die Wissenschaft. Denn nur wer umsichtig haushaltet, wichtige Entwicklungen voran treibt und den Nachschub seiner Ressourcen beschleunigt, kann in Ironclads Weltraum bestehen. Die Armee ist nur ein Symptom für den Entwicklungsstand eines Reiches - ein typisches Merkmal der klassischen Echtzeitstrategie. Vielleicht erreicht Sins deshalb bei weitem nicht die Tiefe, die ein Galactic Civilizations 2 bietet: Ihr legt z.B. keine Steuersätze fest, eure Planeten sind wirtschaftlich autark und geübte Diplomaten werden unterfordert.

Drei Streithähne

Das bedeutet allerdings nicht, dass ihr Däumchen drehen und Zuschauen dürft!  Zwei umfangreiche Entwicklungsbäume - einer für die militärische, der andere für zivile Forschung - bieten viel Ermessensspielraum für den individuellen Ausbau eures Imperiums. Zumal erst der Bau entsprechender Forschungsstationen den Weg in die zukünftige Entwicklung ebnet. Nicht zuletzt müssen die Kapazitäten für den Unterhalt zusätzlicher Fregatten und Kreuzer sowie jene für den Bau weiterer Schlachtschiff separat erforscht werden. Das alles kostet Zeit und Ressourcen, stellt euch also vor knifflige Entscheidungen. Schließlich wisst ihr nicht, wie die Gegner ihre Flotten zusammenstellen: Können eure Schiffe z.B. große Mengen kleiner Bomber ausschalten, sind sie gegen mächtige, wenn auch langsame Geschütze evtl. wehrlos. Vielleicht greift der Nachbar aber mit mächtigen
Die großen Schlachtschiffe stellen sich, wie die restliche Flotte, celver an und setzen ihre Spezialfähigkeiten sinnvoll ein.
Nahkampfkreuzern an - dann stünde ein Verbund mit ausschließlich schweren Geschützen auf verlorenem Posten. Es ist schade, dass sich sowohl die Einheiten als auch die zivilen Technologien der drei Parteien allzu sehr ähneln; TEC, Advent sowie Vasari erforschen im Grunde dieselben Technologien, nur innerhalb der Rassen unterscheiden sich die Schiffe nach dem beliebten Fingerspiel-Muster.

Somit erlebt ihr im Kampf klassische Echtzeitgefechte, in denen sich die Einheiten erfreulich smart anstellen: Wenn sämtliche Schiffe einer Flotte mit einem speziellen Befehl gleichzeitig zum nächst liegenden Planeten springen (sämtliche Aktionen finden nur im direkten Umkreis der Himmelskörper statt), reihen sich Kreuzer mit hoher Raketenreichweite automatisch hinter der Nahkampf-Linie ein, kleine Kampfgeschwader starten automatisch, Schlachtschiffe verwenden ihre Spezialfähigkeiten auf Wunsch automatisch und jede Gruppe greift selbstständig an, falls ihr einen entsprechend großen Aktionsradius gewählt habt. Jetzt dürft ihr noch überlegen, wie dicht die Einheiten beieinander bleiben und welche Feinde sie in welcher Reihenfolge attackieren sollen. Damit erschöpfen sich eure Möglichkeiten allerdings. Nein, die taktischen Truppenbewegungen eines Homeworld bietet Sins mitnichten. Die Simulation einzelner Raumschiffe wie in Nexus (das ursprünglich als Imperium Galactica 3 konzipiert war) schon gar nicht. Im Sinne der Gefechts-Mechanismen inszeniert Ironclad leider "Echtzeitstrategie in einer kleinen Kammer".

               
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Kommentare

Davinci91 schrieb am
Ähm korregiert mich wenn ich falsch liege, aber wieso ist das Spiel unter den Releases von 2011?
Knuddelbearli_87 schrieb am
Sabrehawk hat geschrieben:Was besonders nervt sind die slow downs ...bei der Piss Grafik und den wenigen Details / Resourcen usw. sollte
ein c2duo 3ghz wolfdale mit 4 Gb ram , 8800 GTX und striker extreme board doch wohl in der Lage ruckelfrei
zu laufen. Kaum hat man eine huge map mit voller AI Gegner Anzahl laufen kannste das vergessen ^^
Irgendwas machste falsch habe nen E6600 2 giga ram und ne 8800 mit 300 ram und selbst bei selbsterstellenm karten mit ca 200 planis und 10 ki gegner ruckelt nix bei 1280 * 1024 und alles auf höchst
SpeculoosJoe schrieb am
Ich hab mir das Spiel geholt weil ich einfach Lust auf Weltraumschlachten in 3D Optik hatte.
Klar ist es ein wirklich oberflächiges Spiel aber genau das gefällt mir daran, keine große Eingewöhnungszeit, einfach spielen und Spaß haben!
Vor allem die Steuerung ist sehr gelungen, man kann jeden Planeten sofort anwählen und managen, das gleiche gilt für die Flotte!
Wenn jetzt noch ein paar Mods wie Star Wars/Trek oder vielleicht ja auch Perry Rhodan veröffentlicht werden, bin ich sehr zufrieden mit diesem kurzweiligen Strategietitel!
Sabrehawk schrieb am
Ich find das Game ein wenig unterhaltsam ... aber das ist auch schon alles.
Was besonders nervt sind die slow downs ...bei der Piss Grafik und den wenigen Details / Resourcen usw. sollte
ein c2duo 3ghz wolfdale mit 4 Gb ram , 8800 GTX und striker extreme board doch wohl in der Lage ruckelfrei
zu laufen. Kaum hat man eine huge map mit voller AI Gegner Anzahl laufen kannste das vergessen ^^
combat_civico schrieb am
Zuerst mal schließe ich mich der Testeinschätzung des Spiels an, sie ist relativ nachvollziehbar und decken sich größtenteils mit meiner Meinung.
Ich besitze seit Februar die US-Version des Spiels, habe es nun mehrere Male durchgespielt und bin sehr gefrustet vom Support von $tardock bzw. von Nvidia. Ich habe eine 7800 GTX, Vista Busi. 32Bit, 2 GbBRAM und nen 4400+OC@2,8 und der Grafikkarten-Treiber hängt sich nach einer Weile(mit steigender Größe der Karte) regelmäßig auf(--> Blackscreen,10 sek.)und dann gehts weiter für die nächsten 10 min. ??!! WTFH?
Mit diesem Problem beschäftigt sich die Community hinterm großen Teich schon lange siehe z.B. hier
Ich habe es mit einem dutzend Treiber- und Neuinstallations-Kombinationen bereits versucht. o.O
Kennt jemand eine Lösung oder kann evtl. eine geben?? THX
schrieb am