4Players: Der Untertitel eures Spiels lockt mit "Heroes". Werden historische Soldaten des Zweiten Weltkriegs in die Kampagne eingebunden?
Dan Gower (Development Manager für Soldiers): Ja, alle Kampagnen basieren auf historischen Fakten. Im Falle der deutschen Kampagne geht es beispielsweise um Obersturmführer Michael Wittmann. In anderen Kampagnen finden sich Wernher von Braun oder auch die Operation Market Garden…
4P: Inwiefern kann sich der Spieler mit seinen Helden identifizieren? Wird es Erfahrungspunkte, neue Fähigkeiten oder spezielle Zwischensequenzen geben?
DG: Zwischen den Missionen gibt es Cutscenes, die die Hintergrundgeschichte weiterführen. Soldiers wirkt außerordentlich cineastisch, daher vergleichen wir den Titel am liebsten mit einem "Hollywood Blockbuster". Man denke an die Filme "Das dreckige Dutzend" oder "Der Soldat James Ryan" - dann bekommt man den richtigen Eindruck.
4P: Auch Spezialeinheiten der Wehrmacht können vom Spieler angeführt werden. Welche Rolle spielen die Deutschen in euren Missionen?
DG: Insgesamt gibt es vier Kampagnen in Soldiers - jeweils eine auf Seiten der USA, Russen, Briten und Deutschen. In der deutschen Kampagne übernimmt der Spieler die Kontrolle über deutsche Truppen und kämpft gegen alliierte Einheiten. In anderen Kampagnen sind die Deutschen dann der Gegner. Es war sehr wichtig für uns, die Atmosphäre in der Wehrmacht so gut wie möglich einzufangen - aus der Sicht des einfachen Soldaten. Und nicht nur ein zweidimensionales Zerrbild darzustellen, wie es in vielen anderen Filmen und Games der Fall ist.
4P: Erst kürzlich wurde die Demo von Codename: Panzers aufgrund des dargestellten Warschau-Angriffs indiziert. Was haltet ihr davon, dass man hierzulande sehr sensibel mit dem Zweiten Weltkrieg umgeht?
DG: Das ist eine sehr komplexe und schwierige Frage, die uns Entwicklern viel Sensibilität, Umsicht und Takt abverlangt. Wir haben in der Vorbereitung sehr viel Zeit damit verbracht, eine Geschichte vorzubereiten, die auf historisch exakten Fakten basiert, damit sich niemand provoziert fühlen kann. Dennoch war es nicht einfach und man hatte manchmal das Gefühl, sich auf sehr dünnem Eis zu bewegen.
Grundsätzlich gingen wir davon aus, dass für alle beteiligten Nationen am Zweiten Weltkrieg eines galt - einfache Soldaten mussten Befehlen gehorchen und von ihnen wurden außerordentliche Opfer verlangt. Wenn wir das einigermaßen gut herüberbringen, sind wir schon zufrieden.
4P: Wo hättet ihr moralische Bedenken?
DG: Das hängt eigentlich davon ab, wen von uns ihr fragt! Aber mal Spaß beiseite - wir achten sehr genau darauf, was wir produzieren und stellen uns immer und immer wieder Fragen wie: "Muss man sowas wirklich zeigen?", "Leidet darunter das Gameplay?" oder "Gibt es vielleicht ein kreativeren und weniger provokanten Weg dies oder jenes darzustellen?"
Am Ende eines jeden Tages möchten wir ja etwas Kreatives zustande bringen. Und dazu gehört einfach, dass man Spannung und auch Schrecken erzeugt - aber ohne billige und allzu plakative Tricks. Ein gutes Vorbild dafür ist, wie Regisseur Alfred Hitchcock in seinen Filmen gearbeitet hat.