Test: Virtua Tennis: World Tour (Sport)

von Michael Krosta



Virtua Tennis: World Tour
Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
01.09.2005
Spielinfo Bilder Videos
Mit Virtua Tennis sorgte Sega auf Videospielkonsolen für eine Wiederbelebung des Sports rund um den gelben Filzball. Nach den beiden erfolgreichen Dreamcast-Originalen wurde die PS2 zwar mit einer technisch nicht ganz so ausgereiften Umsetzung beglückt, doch sicherte sich auch hier Virtua Tennis 2 dank genialem Gameplay den Thron. Zum Start der PSP bringt Sega jetzt eine Version für Sonys Handheld. Geht die Erfolgsgeschichte mobil weiter?

Packt den Schläger aus

 

In Sachen Spielmodi und Umfang steht Virtua Tennis World Tour den Konsolenfassungen schon mal in nichts nach. Ihr wollt gleich auf den Court und den Schläger schwingen? Kein Problem. Entscheidet euch einfach für ein schnelles Match und schon wählt die PSP zwei der insgesamt knapp 20 Tennis-Asse und einen Platz per Zufallsgenerator aus. Beim Turnier
Sowohl Einzelbegegbungen als auch Doppel-Matches sind möglich.
müsst ihr euch dagegen gleich in fünf Spielen auf unterschiedlichen Platzoberflächen (Sand, Gras, Halle etc.) bis zum Finale vorkämpfen. Wie schon bei den Vorgängern zieht dabei der Schwierigkeitsgrad auch auf der niedrigsten der vier Stufen ab der dritten Runde deutlich an und erlaubt nur echten Profis den Einzug ins Finale. Dennoch ist das Spiel niemals unfair, so dass sich jeder Gegner durch spielerische Finesse schlagen lässt. Allerdings erfordert die Steuerung mit Analogstick oder Digitalkreuz eine kleine Eingewöhnungszeit, bis sich wieder das alte Virtua Tennis-Feeling einstellt. Doch dann gehen Schmetterbälle, Lobs, Stops und Slice wieder schnell und einfach von der Hand. Wer nicht alleine auf den Platz gehen will, hat auch die Möglichkeit zum (gemischten) Doppel, wobei die CPU die Kontrolle über euren Mitspieler bzw. eure Mitspielerin übernimmt und dabei eine gute Figur macht – mit den beiden Schultertasten könnt ihr aber auch Anweisungen geben und das Verhalten der KI dadurch beeinflussen. Auch bei einem Freundschaftsspiel dürft ihr im Gegensatz zum schnellen Match auf Wunsch mit einem Partner antreten und euch Spieler und Platz selbst aussuchen.

 

Auf dem Weg zur Weltspitze

 

Für Langzeitmotivation sorgt die Welttournee, in der ihr euch dank Editor einen Spieler basteln könnt, mit dem ihr euch bis auf die Nr.1 der Weltrangliste vorkämpfen müsst. In Mini-Spielen verbessert ihr dabei eure Fähigkeiten, während ihr bei Turnieren Preisgelder abstaubt, die ihr in Shops in neue Klamotten oder
Mit geschicktem Stellungsspiel am Netz lassen sich schnell Punkte holen.
bessere Ausrüstungen investieren könnt. Und solltet ihr noch auf der Suche nach einem zuverlässigen Doppel-Partner sein, winkt ihr einfach mit den Geldscheinen und schon spielen die Stars an eurer Seite. Mit der Zeit findet ihr immer mehr Icons auf der Weltkarte – seien es nun Trainings-Übungen, Turniere oder Shops mit neuen Goodies. Langweilig wird es euch da sicher nicht, zumal ihr regelrecht sehen und spüren könnt, wie sich euer Charakter nach und nach verbessert und auch die Begeisterung des Publikums stetig zunimmt, wenn die Veranstaltungen größer werden. Zwar besitzt Virtua Tennis noch immer keine offizielle ATP-Lizenz für die Turniere, doch sind alle Platzarten mit den entsprechenden Austragungsorten (z.B. Rasenplatz in London=Wimbledon) vertreten. Unverständlich erscheint jedoch die Tatsache, dass nach wie vor maximal nur ein Satz (inklusive Tie Break) gespielt werden kann. Warum nimmt sich Sega nicht endlich diesen Kritikpunkt zu Herzen?

 

Abgedrehte Ballspiele

 

Wer etwas Abwechslung vom normalen Tennis-Alltag sucht, wird bei den Ballspielen fündig, unter denen sich z.B. eine Tetris-Variante und andere abgedrehte Aufgaben befinden. Viele Herausforderungen sind an die Trainingseinheiten der
Schon mal Tetris mit einem Tennisschläger gespielt?
Welttournee angelehnt und fordern euer Können im Umgang mit Ball und Schläger oder bei der Beinarbeit. Zwar sind die Mini-Spiele nicht mehr als ein kleiner Bonus, aber für einen kleinen Spaß zwischen den "echten" Matches sind sie immer wieder gut.

 

Multiplayer-Kracher?

 

Was wäre Virtua Tennis ohne einen Multiplayer-Modus? Auch auf der PSP könnt ihr dank Funkverbindung mit maximal vier Spielern spannende Matches austragen. Leider kam es während unserer Testspiele immer wieder zu leichten Verbindungsproblemen, die in vereinzelten Rucklern während der schnellen Ballwechsel resultierten. Doch auch im Einzelspielermodus müsst ihr nach jedem Punkt z.T. starke Ruckelanfälle in Kauf nehmen, die immer dann auftreten, wenn der Ball gerade aus dem Spiel ist. Nur gut, dass es erst dann zu den Aussetzern kommt und nicht mitten im Spiel.

 

Grafikpracht

 

Trotzdem sind die kleinen Schwächeanfälle schade, da sich Virtua Tennis technisch ansonsten keine Blöße gibt und durch detaillierte Spieler überzeugt, die flüssig animiert über die ebenfalls liebevoll gestalteten Courts huschen. Die Grafik ist ein echter Hingucker und steht bis auf die etwas eckiger modellierten Akteure den Versionen für die Heimkonsolen in nichts nach. Auch der Sound ist hervorragend gelungen und sorgt mit glaubhaften Schiedsrichtern in verschiedenen Sprachen, knackigen Schlaggeräuschen und quietschenden Schuhen für eine perfekte Tennis-Atmosphäre. Einzig die Arcade-Soundtracks sind eher Geschmackssache, können aber auf Wunsch ausgestellt werden.         

      

Kommentare

johndoe-freename-106506 schrieb am
:D Das Spiel ist gut gelungen. Die Spieler sehen ihren Originalen sehr ähnlich. Sie spielen auch genauso. Die Bewegungen der spiele sind sehr Flüssig. Nur manchmal ruckelt es etwas, aber nur am Ende eines Ballwechsels. Leider sind die Topstars(Venus Williams etc.) in den ersten zwei Runden sehr schlecht. Mann gewinnt schnell 6:0. Im Halb-Finale sind dann die Spieler kaum zu schlagen(Level Normal). Auf sehr Schwer kann mann nicht gewinnen. Dadurch geht der Spaß sehr schnell verloren.
Was die Regeln angeht, sieht es ziehmlich mau aus. Mann kann nur einen Satz Pro Match Spielen. Wo gibt es im echten Tennis den so was. Spielt man im Karierremodus so sind nur vier Spiele pro Match möglich. Das trübt das Spielgeschehen doch sehr. Leider kann man während eines Matches die Musik auch nicht ausstellen. Nach einiger Zeit nervt die nämlich. Ich bekomme davon Kpofschmerzen.
schrieb am