Zu schön, um wahr zu sein?18 Spiele? Ordentlich! Darunter viele Klassiker wie Rampage, Paperboy, Sinistar, Marble Madness, Joust, Rampart oder Klax? Coole Sache! Nagut, etwas Gerümpel muss irgendwie immer sein, oder hat schon mal wer von Toobin’ oder Wizard of Wor gehört? Egal, alles in allem beinhaltet Extended Play sehr viel bekanntes Retro-Material
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Klassiker wie Rampart sind aufgrund der versauten Steuerung fast unspielbar. |
fürs Geld. Freunde des Blutes werden sich allerdings anderweitig umsehen müssen, denn die der englischen Variante beiliegenden ersten drei Mortal Kombat-Teile fehlen verständlicherweise in der hiesigen Version.Die langen, ins höchst unspektakuläre Hauptmenü führenden Ladezeiten sind nur ein Vorgeschmack auf künftige Wartereien, aber darauf kommen wir noch zu sprechen. Zunächst ist wichtiger, dass ihr zu jedem Spiel den Schwierigkeitsgrad meist in verschiedener Form anpassen dürft, außerdem lassen sich Highscores sichern. Witzigerweise könnt ihr sogar bei Joust den berüchtigten »Pterodactyl Bug« aktivieren, der einem in frühen Versionen des Spiels ermöglicht hat, schnell viele Punkte zu holen. Doch so etwas ist leider die Ausnahme, denn sonst gibt es nichts: keinen freispielbarer Kram, keine Hintergrundinfos, nix. Selbst das Handbuch schweigt sich bis auf allgemeine Beschreibungen zu den Spielen aus – die Capcom Classics Collection war hier wesentlich weiter. Mindestens genauso ärgerlich ist, dass alle Games an den breiten PSP-Screen angepasst wurden – mal mehr, mal weniger erfolgreich: Joust oder Spy Hunter sehen z.B. fürchterlich übertreckt aus, Sinistar, ein vertikal ausgerichtetes Spiel, muss jetzt mit dicken Balken links und rechts gespielt werden. Eine Kippung des Bildschirms gibt es nur im Ausnahmefall (Toobin’), mehrere Darstellungsvarianten wie bei der Namco-Collection gar nicht.
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Games wie Xybots lassen sich auch zu zweit spielen. |
Kuller dich krank!Die eingangs erwähnten Ladezeiten sind ein echtes Problem: Eigentlich sollte man annehmen, dass derart alte Spiele in Nullkommanix auf dem Bildschirm erstrahlen. Tun sie aber nicht, stattdessen rödelt die UMD zu Spielbeginn sowie vor und nach jedem Game wie blöd im Laufwerk, das simple Hauptmenü lädt erschreckend lang. Das sind aber nicht die einzigen Probleme, denn die Steuerung ging in vielen Fällen
ebenfalls in die Hose, besonders deutlich zu spüren bei Rampart: Die digitale Kontrolle ist nicht nur viel zu langsam, sie ist auch noch schrecklich ungenau – man verbringt die Hälfte der Burgenaufbauzeit damit, das richtige Teil fluchend zum richtigen Platz zu bugsieren. Die analoge Variante
hingegen ist viel zu schnell und völlig unberechenbar – das macht den Klassiker de facto unspielbar. Auch andere Games wie Marble Madness oder Spy Hunter leiden an der ungenauen Kontrolle.
Folgende Spiele enthält die Sammlung:Spy Hunter, Sinistar, Defender, Paperboy, 720, Klax, Joust, Marble Madness, Toobin’, Rampage, Gauntlet, Rampart, Wizard of Wor, Xybots, Championship Sprint, Arch Rivals, Cyberball 2072, Xenophobe |
Die meisten Games sind zu zweit, teilweise sogar zu viert spielbar – vorausgesetzt, dass jeder Teilnehmer eine eigene UMD hat, Gamesharing ist hier ein Fremdwort. Davon solltet ihr aber einige beherrschen, denn hier wird ausschließlich englisch gesprochen – deutsche Texte gibt’s nur im Handbuch. Außerdem sollten eure Ohren 8Bit-resistent sein, denn bei vielen Spielen erwarten euch enorm kratzige Sounds – ein Interpolationsfilter wäre eine prima Sache gewesen.