Test: Castlevania: The Dracula X Chronicles (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Castlevania: The Dracula X Chronicles
Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
14.02.2008
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ab 225,24€
Spielinfo Bilder Videos
Das männliche Spiel ist eigentlich ausgestorben - heutzutage werden putzige Kätzchen großgezogen, das Gehirn joggt jeden Tag 42 Kilometer, das Klick & Blöd-System ist allgegenwärtig. Wo sind sie, die Haareraufer, die Checkpunktverweigerer, die »Game Over? Dann eben nochmal von vorn!«-Malträtierer? Auffällig viele davon hat Konami im Sortiment - zuletzt gab es Contra 4, jetzt kommt das hammerharte Castlevania: The Dracula X Chronicles!

Die Taube des Todes

Retro ist in aller Munde bzw. Laufwerk: Oldie-Sammlungen hier, Remakes da. Eine der beeindruckenden Wiederbelebungen gelang Capcom vorletztes Jahr mit Ultimate Ghosts'n Goblins : Anstatt ein altes Spiel direkt umzusetzen, hat man die bewährte Formel erweitert und in ein zeitgemäßes 2 ½D-Format gepackt. Das muss Konami gefallen haben, denn Castlevania: The Dracula X Chronicles (DX) folgt genau diesem Prinzip. Das Original »Akumajo Dracula X Chi no Rondo« (anderweitig
Peitschen, Kreuze, Skelette - alles vorhanden. Dracula X Chronicles ist Castlevania in Reinkultur!
als »Castlevania Dracula X: Rondo Of Blood« bekannt), erschienen 1993 auf der PC-Engine, hat die Grenzen Nippons nie verlassen, gilt unter Fans aber als der Höhepunkt der »klassischen« Castlevanias - bevor »Symphony Of The Night« das lineare Spielprinzip komplett über Bord schmiss und es mit einem offenen Leveldesign modernisierte.

Ihr übernehmt die Rollen von Richter Belmont sowie Maria Renard, die im Jahre 1792 Richters entführte Freundin Annette aus den langnageligen Fingern Draculas zu retten gedenken. Genau genommen ist Richter anfangs allein, die neunmalkluge Maria muss erst gefunden und befreit werden. Ist sie an eurer Seite, könnt ihr sie im Hauptmenü als spielbare Figur wählen, was mehr als nur kosmetische Wirkung hat: Maria hat zwar weniger Lebensenergie als Richter, läuft aber schneller und springt höher. Außerdem trägt sie keine Peitsche bei sich, sondern erledigt Gegner per gut gezieltem Taubenwurf. Ähm? Wirklich.

Finde mich! Liebe mich!

Als klassisches Castlevania folgt DX klassischen Design-Tugenden: Die neun Levels scrollen linear von links nach rechts (oder auch mal umgekehrt), ihr durchschreitet Türen, um zu neuen Abschnitten zu gelangen, findet Extrawaffen sowie heilsame Nahrung in Kerzen und bröckeligen Mauern. Neben der Peitsche, die genau in eine Richtung schnalzen kann, nämlich nach vorn, könnt ihr noch Wurfmesser, Äxte, heiliges Wasser oder Wurf-Kruzifixe gegen die Feindesheere einsetzen - nur nicht alle auf einmal, denn ihr dürft immer nur eine Sekundärwaffe mit euch herumschleppen, deren
Neben Richter Belmont dürft ihr auch den Blondschopf Maria Renard kontrollieren - die beiden spielen sich recht unterschiedlich.
Benutzung auch noch durch sammelbare Herzen eingeschränkt ist. Aber sie erleichtern euch das Leben erheblich, denn als klassisches Spiel ist  DX auch klassisch schwer: Die Gegner, ob Zombie, Skelette, Axt schwingende Ritterrüstungen, fliegende Augen oder Feuer spuckende Skelettschlangen, wachsen ständig nach, eure Lebensenergie ist knapp, und ständig begegnet ihr Bossgegnern - »harmlosen«, wie schwebenden Dreiauge-Totenschädeln, in der Mitte der Levels, dickeren, wie Drachen, Werwölfen, Skelettriesen, Gevatter Tod oder dem Obersauger persönlich, immer am Ende des Abschnittes. Die Kämpfe gegen diese Spaßbremsen ziehen sich in aller Regel über mehrere Instanzen, in denen das Angriffsmuster gewechselt wird.

Wenn ihr ein Leben verliert, werdet ihr dankbar dafür sein, dass vor wichtigen Stellen wie Bossfights ein Checkpunktsystem zuverlässig seine Arbeit verrichtet. Wenn ihr drei Leben verliert, zeigt euch eben dieses System den Finger und katapultiert euch an den Levelanfang zurück. Wie gesagt: Klassisches Design. Ganz und gar unklassisch ist der Punkt »Quicksave« im Pausenmenü, aber der ist nur für Notfälle gedacht: Ihr speichert zwar die aktuelle Spielsituation, allerdings verdrückt sich das Spiel danach automatisch zurück ins Hauptmenü - und der Speicherstand ist nach einmaliger Nutzung futsch.

        

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Kommentare

TheOnlyOne schrieb am
Ganz ehrlich, mit "solche" Remakes gönne ich mir gerne.
Immer wieder schön wenn man die "alten" Spiele im neuen Gewand sieht und immer noch alles so "schwer" ist wie man das gewohnt war ^^
Aber ganz ehrlich, mit so einem Spiel darf man sich nicht in die Öffentlichkeit bewegen, so ein "Frustschrei" in der Bahn ist echt mal was "merkwürdiges".
LucaBlight schrieb am
doch ich hab hineingeschaut!
hast du gut gemacht!
~Dakartho~ schrieb am
Okay hier wird wohl niemand mehr vorbeischauen aber ich hab das spiel heute für 7(!) Euro aus der videothek mitgenommen und ich finds klasse.
Für einen solchen Preis bekomme ich viel geboten ^^
SSBBrawler08 schrieb am
Hi,
Ich hoffe hier guckt nochma jemand rein,denn ich wollte
Fragen ob Castlevania The Dracula X Chronicles noch
schwerer ist als Ultimate Ghost n Goblins.Hoffentlich antwortet mir jmd
MfG SSBBrawler2008
Methabolica schrieb am
Ich bereue den Kauf aufgrund des Schwierigkeitsgrad nicht. Ich erinnere mich an einen Gameboy-Titel... Im Gegensatz dazu ist X Chronicles, dank mehrerer Charaktäre, Speicher-Optionen und Checkspoints ein Kinderspiel.
So ein Arcade-Game macht zu God-Of-War-Zeiten immer noch viel Spaß!
schrieb am