Willkommen in der Familie
Am Anfang des Spiels seid ihr noch ein kleiner Gangster, der sich durch verhältnismäßig harmlose Auftragsarbeiten seine ersten Sporen in der berühmten Corleone-Familie verdienen muss: Ihr treibt Schutzgelder ein, klemmt euch hinters Steuer eines Fluchtwagens, schüchtert aufmüpfige Geschäftsleute ein, verpasst Verrätern einen Denkzettel und vertreibt unliebsame Konkurrenten aus dem Viertel.
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Ermessenssache: Ihr entscheidet, wann ihr eure Ziele mit Gewalt oder Diplomatie durchsetzen wollt. |
Später nehmt ihr dann auch an blutigen Familienfehden teil, raubt Banken aus, eignet euch neue Stadtgebiete an und könnt sogar zum Don aufsteigen. Im Gegensatz zu GTA und Co. Seid ihr jedoch die meiste Zeit zu Fuß unterwegs und bestreitet nur zirka ein Fünftel des Spiels in diversen Fahrzeugen.
Wählt euer Ziel
Der Spielverlauf ist relativ offen und es bleibt euch überlassen, ob ihr während eurer zehnjährigen Schaffensperiode Vito Corleones Nachfolger, sein Gegenspieler oder gar eine Art Super-Don werdet, der die gesamte New Yorker Unterwelt regiert. Mit der Zeit verändert sich auch euer Aussehen, denn schließlich kleidet sich ein Mafiaboss anders als seine Handlanger. Auch die Art und Weise, wie ihr eure Aufträge erledigt, bleibt euch größtenteils freigestellt: So könnt ihr zahlungsunwilligen Schuldnern entweder verbal drohen, sie mit einer Tracht Prügel einschüchtern, ihnen mit der Verwüstung ihres Geschäfts einen Denkzettel verpassen oder sie eiskalt abservieren - was aber in der Regel die schlechteste aller Lösungen darstellt.
Verschafft euch Respekt
Doch egal was ihr tut, die Betroffenen werden sich an eure Taten erinnern und beim nächsten Aufeinandertreffen entsprechend reagieren. Mit einer gekonnten Mischung aus Diplomatie und Gewalt verdient ihr euch jedenfalls den meisten Respekt - und den werdet ihr auch brauchen, um in den Straßen New Yorks Gangsterkarriere zu machen.
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Feuer frei: Mit der Tommy-Gun im Anschlag heizt ihr euren Widersachern ordentlich ein. |
Die Steuerung des frei erschaffbaren Protagonisten könnte zwar noch etwas intuitiver ausfallen, bietet aber dafür gerade bei Nahkämpfen und Verhören sehr viele Feinheiten. Deutlich verbessert werden muss aber auf jeden Fall noch die Kameraführung, die vor allem in geschlossen Räumen noch extrem zickt und ständig nachjustiert werden muss.
Authentisches Umfeld
Dafür konnten die detaillierten Charaktere und Locations bereits mehr als überzeugen, wobei neben vielen Originalfiguren, -Schauplätzen und -Handlungen der Roman- und Filmvorlage auch die Originalstimmen einiger Akteure wie James Caan (Sonny Corleone), Robert Duvall (Anwalt Tom Hagen) oder Marlon Brando (Vito Corleone) für hohe Authentizität sorgen. Zwar mussten durch den Tod Brandos einige Passagen von einem Stimmdouble eingespielt werden, aber in den meisten Dialogen wird der Meister selbst zu hören sein. Bezüglich der deutschen Synchro können wir zwar leider noch keine Angaben machen, aber wir gehen davon aus, dass EA bei einem solch namhaften Titel auch hierzulande versuchen wird, die Originalsynchronsprecher des Coppola-Streifens zu verpflichten. Für den Soundtrack zeichnet Oscar-Preisträger Bill Conti und für das Drehbuch The Godfather Returns-Autor Mark Winegardner verantwortlich.