Vorschau: Metal Slug 4 (Arcade-Action)

von Paul Kautz



Metal Slug 4
Entwickler:
Publisher: Flashpoint
Release:
24.10.2005
07.11.2005
Spielinfo Bilder  
Einer der witzigsten, abgefahrensten und erfolgreichsten Arcade-Shooter erscheint in Kürze auf PS2 und Xbox: Metal Slug 4. Nach dem letztes Jahr veröffentlichten dritten Teil bringt flashpoint in Kürze das vierte Abenteuer mit jeder Menge heißem Blei, einem abgefahrenen Fuhrpark und jeder Menge bizarrer Ideen. Wir haben die fast fertige Xbox-Version ausführlich gespielt.

Das M-Team

Story? Story?? Wer bitte braucht in Metal Slug eine Story? Die Bösen um General Morden sind böse (und benutzen neuerdings Computerviren für ihre üblen Zwecke), die Guten sollten sie besser aufhalten. Punkt. Unter diesem Credo versteckt sich ein geradliniger Ballerspaß für zwei Spieler. Euch erwarten sechs Levels voller Soldaten, Zombies, Yetis, Roboter, Helikopter, Panzer und dicker Endgegner, die keine Fragen stellen, sondern sofort schießen – und das solltet ihr besser auch! Neben der unbegrenzt munitionierten und logischerweise ziemlich schwachen Standard-Pistole warten noch diverse Argumentationsverstärker auf ihre Aufsammlung:
Ihr dürft natürlich wieder zu zweit loslegen.
Doppel-Uzi, MG, Raketen- und Flammenwerfer, Laser sowie natürlich die mannigfaltigen Slugs. Das sind mehr oder weniger mechanische Panzer-Variationen, die nicht nur springen können, sondern teilweise auch fliegen oder tauchen, schwer bewaffnet sind und den sonst einem Treffer erliegenden Protagonisten besseren Schutz bieten.

Metal Slug 4 ist wie die Vorgänger ein Oldschool-Shoot-em-Up der traditionellen Sorte: Ihr trabt, schwimmt, fahrt und fliegt durch meist horizontal scrollende Levels, ballert alles ab, was euch vor die Flinte kommt, befreit salutierende Gefangene (die euch zum Dank eine Bonuswaffe überlassen) und könnt euch teilweise für mehrere Wege entscheiden – gut für den Wiederspielwert. Das wäre alles kaum spektakulär, wäre da nicht der herrlich überzeichnete Humor: Der Rülpser eines Yetis verwandelt euch kurz in einen grinsenden Schneemann, der Saft eines Zombies macht euch zu einem torkelnden, stöhnenden und sehr bleichen Artgenossen, der zwar langsam vorwärts wankt und noch langsamer schießt, aber einen durchschlagenden Blutstrom von sich gibt. Viele verrückte Ideen zaubern die ganze Zeit neben einem verbissen »Jahaaaa!«-Ausdruck auch ein breites Grinsen ins Spielergesicht. Oder idealerweise in die Gesichter, denn natürlich könnt ihr auch wieder zu zweit kooperativ auf Übelwutz-Jagd gehen.

Genau wie damals

Diverse Fortbewegungsmittel (»Slugs«) erleichtern euch den Kampf.
Spielhallen-Kenner wissen seit Jahren, was sie bei Metal Slug optisch zu erwarten haben - und werden auch dieses Mal nicht enttäuscht. Allerdings sollten Grafikfetischisten besser starke Nerven haben, denn hier warten handgepinselte, pixelige und niedrige aufgelösten 2D-Bilder, die altmodischer kaum sein könnten – und eigentlich mehr zum GBA als zu PS2 und Xbox passen würden. Doch wenn man einmal die herrlichen Animationen, die liebevollen Pixelgrafiken und die beachtlichen Effekte in Aktion erlebt hat, will man dieses Spielgefühl gar nicht in 3D haben – manche Genres dürfen einfach nicht verändert werden! Die vier wählbaren Figuren bewegen sich witzig und ideenreich, die Gegner tragen ihre Furcht vor euch deutlich im Gesicht, überall bewegt sich etwas. Dazu gibt es unauffällige Militärmusik sowie die seit Serienanfang bekannten Effekte: Gekreische, jede Mange Geballere, Explosionen noch und nöcher – Metal Slug eben.

      
 

AUSBLICK



Fans wissen, was sie zu erwarten haben – und genau das bekommen sie auch in Metal Slug 4: tolle 2D-Optik mit mehr Ideen als Polygone in Doom 3, eine einfache Steuerung, einen problemlos funktionierenden Koop-Modus – und einen mit empfohlenen 25 Euro sehr fairen Preis. 3D-Jünger dürften zwar beim Anblick der flimmerigen Pixelpracht die Zehennägel hochklappen, aber die Metal Slug-Serie ließ sich noch nie mit Ego-Shootern oder ähnlichen Actionspielen vergleichen. Ein Spiel, bei dem man als Oldschool-Fan kaum etwas falsch machen kann.Ersteindruck: gut

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