Vorschau: Yakuza (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Yakuza (Action-Adventure) von Sega
Yakuza
Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
12.09.2006
21.01.2016
21.01.2016
Spielinfo Bilder Videos
Godfather, Mafia, Yakuza – sobald das organisierte Verbrechen im Mittelpunkt des Geschehens steht, kündigt oft schon der Titel vom Programm. Abgesehen von einer erwachsenen Geschichte um Ehre und Ansehen wollen die Entwickler dieses Mal vor allem eines schaffen: Ein modernes Prügelspiel, das aus dem Schatten missglückter Experimente wie Final Fight: Streetwise heraus tritt und Klassikern wie Streets of Rage oder Final Fight in nichts nachsteht.

Die Erben des Paten

Statt monotoner Haudrauf-Action setzt das Epos um die japanische Unterwelt auf einen ausgewachsenen Plot, der es mit den gefeierten Zelluloid-Darstellungen des verruchten Milieus aufnehmen will. Nicht von ungefähr wurde mit Seishu Hase ein Schriftsteller angeheuert, von dem bereits zwei - hierzulande unbekannte - Romane ihren Weg auf die Leinwand fanden. Wie sehr den Entwicklern die Handlung am Herzen liegt,
Beinhart wie'n Mafiosi: Kiryu muss ständig beweisen, aus welchem Holz er geschnitzt ist.
wird allein dadurch klar, dass der Ablauf häufig von filmischen Einspielungen unterbrochen wird.

Besonders die professionellen Einstellungen haben mich in diesen Szenen begeistert: Je nach Situation beherrschen langsame Kameraschwenks oder schnelle Schnitte das Bild, Unschärfe täuscht die Schwächen echter Kameras vor und vor der virtuellen Linse agieren glaubwürdige Charaktere.

Auffällig ist auch der harte Umgangston, mit dem die Akteure ähnlich wie ihre realen Kollegen fluchend um sich schlagen. Das nimmt zwar mitunter überzogene Ausmaße an, aber der erwachsenen Atmosphäre tut es gut. Euer Alter Ego ist da übrigens keine Ausnahme. Kein Wunder: Kiryu Kazuma musste zehn Jahre hinter Schloss und Riegel verbringen, weil er einen Freund unter Mordverdacht deckte - aus Loyalität zu seinem Clan. Doch statt dass er nach seiner Entlassung die Rehabilitation genießt, findet er sich in einer Verschwörung wieder, bei der er 100 Mio. verschwundenen Dollar auf die Spur kommt.

Die Vielfalt der Nacht

Um das Gangster-Epos ins rechte Licht zu rücken, hat Sega eine Riege Schauspieler aus der weltgrößten Filmstadt entliehen und ließ Michael Madsen, Michael Rosenbaum, Eliza Dushku, Rachel Leigh Cook sowie Mark Hamill die Dialoge sprechen. Glück im Unglück für Deutschland: Englischkönner freuen sich über die Originalstimmen, Unkundige verstehen die Handlung nur dank Untertiteln.

Seid ihr einmal in der neonfarbenen Nachtwelt Tokios unterwegs, folgt ihr nicht unbedingt dem roten Faden, sondern erlebt auch abseits der Handlung, wie rau das Leben in der Hauptstadt sein kann. Kiryu
Die Filmszenen brauchen sich vor Coppola und Co. nicht zu verstecken.
quetscht z.B. Personen aus oder besticht einen Mitwisser, um an Informationen zu gelangen. Witzig ist auch der Zeitvertreib beim Glücksspiel oder das Schlagen von Basebällen. Sogar bei den Frauen könnt ihr euer Glück versuchen. Das kommt der lebendigen Welt zugute, hat mich aber dort stutzig gemacht, wo mich wildfremde Kerle oder Cliquen zum Kampf herausfordern. Da bleibt nicht einmal die Wahl, der Prügelei zu entgehen - hier müssen die Fäuste klären, warum auch immer.

Action im Neonlicht

Dafür inszeniert Sega knackige Schlägereien, die dem angeschlagenen Image der 3D-Prügler zu echter Klasse verhelfen. Zum einen setzt ihr euren Gegnern mit etlichen Tritten, Schlägen und Griffen zu, nutzt fast das gesamte Mobiliar der Schauplätze als Waffe und kombiniert das alles zu mächtigen Schlagfolgen. Zum anderen knallt ihr Bösewichter mit fiesen Finishern an die Wand, auf den Tisch oder gegen die Fenster. Obwohl nur wenig Blut spritzt, lasst ihr es hier ordentlich krachen.

Allerdings: So einfach wie ihr eurem Alter Ego seine handfesten Skills entlockt, so schwammig stakst es durch die Auseinandersetzungen. Denn Kiryu dreht selbstständig ab, sobald er einem Widersacher zu nahe kommt. Das Ergebnis: Besonders in den ersten Minuten gehen viele Schläge und Tritte ins Leere.

  
 

AUSBLICK



Japaner haben’s gut: Dort ist Yakuza längst erschienen und heimste Höchstwertungen ein – allein die Famitsu vergab seltene 37 von 40 Punkten. Zurecht? Darauf deutet jedenfalls alles hin. Der umfangreiche Schauplatz sieht mit seinen vielen Menschen und neonbunten Reklametafeln schick aus und die Geschichte könnte sich als großes Kaliber unter den Gangster-Storys dieser Welt entpuppen. Und die knackigen Straßenkämpfe? Sie haben mit ihren knallharten Finishern viel Krawumm und gehen flott von der Hand – das sah man in Prügelszenen mit vollständiger Bewegungsfreiheit bislang selten. Mir macht nur die ungenaue Kontrolle über Kiryu etwas Sorgen. Ob das auf Dauer Spannung aus dem Epos nimmt, wird der Test im September klären müssen.Ersteindruck: sehr gut

Kommentare

Bubunator schrieb am
Dem offiziellen PS 2 Magazin liegt eine Demo von Yakuza bei. Erster Eindruck: zwar nicht schlecht, aber auch nicht der Knaller denn man angekündigt hat.
MrLetiso schrieb am
ewerybody hat geschrieben:
:D kann mir ma einer erklären, was der Typ auf dem ersten Screenshot in dem Bericht macht? Beine nach rechts, Oberkörper nach links, Kopf nach vorn... also sieht etwas schmerzhaft aus!
o_ô Der hat vorher dem Typen mit so nem Rohr eine reingehaun. Naja und jetz knuddelt er sich halt selbst... is doch au mal was o_o
Skeletton_Knight schrieb am
F0xh0unD[CH] hat geschrieben:@Lord
lol... ich hatte die PS2 nach MGS2 verkauft...
Danach jedoch hab ich sie mir wieder zugelegt, als MGS3 erschien :mrgreen:
Braver Junge!!!
johndoe478604#1 schrieb am
@Lord
lol... ich hatte die PS2 nach MGS2 verkauft...
Danach jedoch hab ich sie mir wieder zugelegt, als MGS3 erschien :mrgreen:
schrieb am