Test: Gungrave: Overdose (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Gungrave: Overdose
Entwickler:
Publisher: Play It
Release:
31.08.2005
Spielinfo Bilder  
Erinnert ihr euch noch an Brandon Heat alias Beyond the Grave? Den untoten Anime-Cowboy, der anno 2002 mit seinem eigenen Sarg auf dem Rücken Jagd auf mutierte Verbrecher gemacht hatte? Nun ja, er ist zurück. Und zwar in Begleitung eines E-Gitarre spielenden Rockstar-Zombies und eines blinden Soldatendämons. Wir sind mit dem skurrilen Trio losgezogen und haben uns fast schwindelig geballert.

Bleihaltige Freakshow

Ja, richtig gehört: In Gungrave Overdose schlüpft ihr nicht nur in die Rolle der schweigsamen Tötungsmaschine Grave, sondern auch in die seiner Friedhofsfreunde Juji Kabane und Rocketbilly Redcadillac.
Kugelhagel: Wenn Grave in Schussposition ist, haben selbst Bossgegner nicht viel zu lachen.
Wem ihr in den zehn Spielabschnitten den Vortritt gebt, dürft ihr nach einer kurzen Einführung selbst entscheiden. Während Allrounder Grave seinen Gegnern mit Schnellfeuerpistolen und Multifunktionssarg gegenübertritt, verlässt sich Nahkampfexperte Juji auf seine flammenden Gunblades und Meisterschütze Billy auf seine Blitze schleudernde E-Gitarre.

Stylische Zerstörungsorgie

Doch egal, mit wem ihr auf Verbrecherjagd geht, der Spielablauf ist immer derselbe: Ihr betretet einen Raum, werdet von unzähligen Gangsterhorden attackiert und dürft erst weiterziehen, wenn ihr alle wichtigen Ziele eliminiert oder in Schutt und Asche gelegt habt. Das stellt dank auffälliger Zielmarkierungen selbst für Hirnamputierte kein Problem dar, macht dank stufenweise und nahezu völlig zerstörbarer Umgebungen einen Heidenspaß und wird dank cooler Effekte und Animationen auch noch stylisch in Szene gesetzt.

Monotonie & Handicaps

Allerdings bietet der Spielablauf auf Dauer viel zu wenig Abwechslung, die Kameraführung gleicht einer holprigen Achterbahnfahrt, die Sichtweite ist recht bescheiden und die einstellbare Zielautomatik der absolute Mumpitz. Trotzdem ballert ihr euch nach kurzer Eingewöhnungszeit trotz aller Handicaps recht routiniert durch die detailarmen Locations,
Gitarrensolo: Billy rockt seine Gegner am liebsten mit der Stromgitarre vom Bildschirm.
deckt die dämlichen Gegnerhorden ohne jemals nachladen zu müssen mit Sperrfeuer ein, schleudert großkalibrige Projektile auf ihre Schützen zurück, vollführt gekonnte Hechtrollen, überrascht mit schnellen 180°-Drehungen und lasst brachiale Charge- und Spezialangriffe vom Stapel. Vor allem letztere sorgen aufgrund ihrer immensen Durchschlagskraft immer wieder für Laune.

Verheerende Specials

So könnt ihr jederzeit festlegen, ob ihr einen zielgerichteten Powerangriff, eine Platz verschaffende Rundum-Attacke oder eine Art Bullet-Time aktivieren wollt, um euren Widersachern vorübergehend massiven Schaden zuzufügen. Zudem lassen sich diese drei Spezialangriffsarten auch noch in drei Stufen verstärken, so dass selbst dickere Brocken in null Komma nichts das Zeitliche segnen - sofern ihr genügend Spezialenergie gesammelt habt. Im Vergleich zum Vorgänger haben Action, Tempo und Spieldynamik jedenfalls angenehm zugelegt,
Augen zu und durch: Obwohl Juji blind ist, schlitzt er sich zielsicher durch die Feindhorden.
auch wenn das Spielprinzip nach wie vor dasselbe ist.

Kurzes Vergnügen

Aufgelockert wird die brachiale Non-Stop-Action durch englischsprachige Manga- und Anime-Sequenzen mit deutschen Untertiteln sowie sporadischen Funkverkehr mit euren Verbündeten im Kampf gegen das mutationsfreudige Verbrechersyndikat, das ihr allerdings schon nach wenigen Stunden ins Jenseits befördert haben werdet. Dank drei unterschiedlicher Protagonisten und Schwierigkeitsgrade sowie jeder Menge freispielbarer Extras wird aber zumindest ein ordentlicher Wiederspielwert geboten. Im Vergleich zum Vorgänger bekommt ihr jedenfalls weit mehr Spiel für deutlich weniger Geld.  

Kommentare

4P|Jens schrieb am
Larzy hat geschrieben:Gibts das net schon drei monate?
die deutsche version hat play it am 31.08. in den handel gebracht. die japan- und us-versionen gibts hingegen schon seit über einem jahr. keine ahnung, auf was sich die drei monate beziehen sollen... :wink:
Larzy schrieb am
Gibts das net schon drei monate?
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Erinnert ihr euch noch an Brandon Heat alias Beyond the Grave? Den untoten Anime-Cowboy, der anno 2002 mit seinem eigenen Sarg auf dem Rücken Jagd auf mutierte Verbrecher gemacht hatte? Nun ja, er ist zurück. Und zwar in Begleitung eines E-Gitarre spielenden Rockstar-Zombies und eines blinden Soldatendämons. Wir sind mit dem skurrilen Trio losgezogen und haben uns fast schwindelig geballert.<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3904" target="_blank">Gungrave: Overdose</a>
schrieb am