Test: Final Fantasy 7: Dirge of Cerberus (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Final Fantasy 7: Dirge of Cerberus
Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
17.11.2006
Spielinfo Bilder Videos
Bei Final Fantasy VII denken die meisten sicher automatisch an das japanische Rollenspiel-Highlight für die PSone und an Charaktere wie Cloud Strife oder Sephiroth. Wenige werden sich vielleicht auch noch an Vincent Valentine zurückerinnern, der sich in Dirge of Cerberus vom freispielbaren Bonuscharakter zum Hauptdarsteller gemausert hat. Allerdings hat ihm Square Enix kein eigenes RPG, sondern einen Third-Person-Shooter spendiert. Wohltuende Abwechslung oder enttäuschender Fremdgang?

Falsche Ansätze

Die Idee, in die Rolle von Vincent Valentine zu schlüpfen und drei Jahre nach den Ereignissen aus Final Fantasy VII nochmals durch Midgar zu streifen ist sicher nicht ohne Reiz. Auch das Ganze als Shooter zu verpacken, macht durchaus Sinn.
Zu viel des Guten: Die vielen Sequenzen sorgen für Stimmung, stören aber auch oftmals den Spielfluss.
Allerdings erreicht Square Enix dabei zu keiner Zeit die Klasse, die man von ihren Rollenspielen gewohnt ist. Ihr trefft zwar auf einige bekannte Gesichter und Schauplätze, aber Antworten auf alte Fragen gibt es nur wenige. Stattdessen wird in erster Linie eine völlig neue Geschichte um mysteriöse Geiselnahmen und eine auch auf Vincent Jagd machende Spezialeinheit der Tsviets namens Deepground erzählt.

Doch trotz prunkhafter Render-Filmchen und teils interessanter Charaktere sowie Vergangenheitsbewältigung, reißt einen die Handlung nicht wirklich mit. Viele Figuren sind einfach zu stereotyp, die Ereignisse zu vorhersehbar und die Einbindung der zahlreichen Sequenzen alles andere als homogen. Die langen Ladepausen sind da noch das kleinste Übel. Oft führt ihr eine Aktion aus, nur um anschließend nochmals einen vorgefertigten Film selbiger serviert zu bekommen, der weder da ansetzt, wo das Spielgeschehen unterbrochen wurde, noch das Vorausgegangene akkurat wiedergibt. Das wirkt inhaltlich befremdlich und handwerklich stümperhaft. Ebenso nervt es, dass immer wieder mäßig spannende Lückenfüller eingeblendet werden, die inhaltlich kaum etwas zur Sache tun, den Spielfluss aber stets empfindlich unterbrechen.

Wie auf Schienen

Man hat fast das Gefühl, als hätten die Entwickler bemerkt, dass das Spiel nicht besonders umfangreich ist und es dann mit einem Wust an mehr oder weniger passendem Füllmaterial aufgeblasen. Das Ergebnis ist ein etwa achtstündiger Ballermarathon, bei dem ihr gut die Hälfte der Zeit zum passiven Zuschauen verurteilt seid. Teils tut man das gerne, immer öfter fragt man sich jedoch, ob man wirklich sehen will, wo jeder noch so unbedeutende Gegner herkommt, jedes noch so offensichtliche Hindernis liegt und warum man diese Rolle, diesen Sprint oder diesen Sprung nicht einfach selbst aktiv hat machen dürfen. Na ja, auf Letzteres gibt es meist eine klare Antwort: Die Spielwelt lässt es nicht zu.

Immer wieder fragt ihr euch, warum ihr diese Kiste zerstören könnt, jene aber nicht, warum ihr diesen Vorsprung erklimmen könnt, jenen aber nicht, oder warum ihr immer wieder von unsichtbaren Barrieren zurück gehalten werdet, obwohl es dort kein ersichtliches Hindernis gibt. Das Leveldesign ist trotz verstreuter Mini-Sidequests so erdrückend linear, die Interaktionsmöglichkeiten mit der Spielwelt sind dermaßen limitiert und die gescriptete Gegner-KI so statisch, dass man das Gefühl nicht los wird, sich auf Schienen durch die zwölf Kapitel zu kämpfen. Das wäre ja noch erträglich, wäre die Spielwelt imposant und abwechslungsreich. Aber das ist sie leider nicht. Oft habt ihr sogar das Gefühl, genau jenen Korridor nicht zum ersten Mal passiert und jenes Treppenhaus schon mindestens dreimal erklommen zu haben etc.       

Kommentare

Sindibad schrieb am
das game macht spass wenn man die steuerung raus hat
johndoe478604#2 schrieb am
NightwalkerVB hat geschrieben: das der Author wohl FFVII nie wirklich gespielt hat oder sinnlos durchgerannt ist!
Ok Steuerung und Gameplay hat mich auch nich umgehauen geb ich zu aber Storytechnisch hat es einiges drauf! Und es werden auch viele Fragen beantwortet aber wie gesagt FF VII wohl nie wirklich gespielt was?
Schon allein der Gastauftritt (hätte man vielleicht mal erwähnen können im Bericht...auch dieses Spiel nich richtig gespielt, drüber informiert) von dem berühmten Japanischen Visiual Kei Sänger "GACKT" ist schon ein ereignis für sich der auch das Lied "Redemption" (geiler Song) beigesteuert hat![/quote]
Blubberst viel rum.
Der Jens ist FF-Fan, und liebt RPGs :mrgreen:
Überzeug dich selbst.
Werf anderen Leuten, und geradezu professionellen Kritikern keinen Schmarn vor.
Die Story mag für einen FF-Veteranen genial wirken. Das war bei jedem Spinoff zu FF so. Auch gibt es endlose SPieler, die FF zuvor nicht kannten, genauso wie meine Frau als sie den Film FF VII AC sah. Sie kam auch kaum mit...
Nefasturris schrieb am
@NightwalkerVB^^und wenn die nächsten 10 FF auch nur englische synchro haben, bleibts ein kritikpunkt, denn es gibt bestimmt viele deutschsprachige zocker, die die englische sprache nicht beherrschen! wenn du 10x in ne bank einbrichst, wirds auch nicht legal.
naja das spiel ist sicher auch nichts besonderes und wohl nur für hardcore FF7 fans =P
Eisregen121 schrieb am
Also ich finde deutschland hat in den letzten 3-5 jahren viel dazu gelernt was Syncro angeht. Die ersten guten richtigen Syncros kamen von Microsoft. Man kann sagen was man will, aber das lobe ich mir das Microsoft seine eigenen Spiele meist eine super syncro verpasst.
Und im Anime bereich sehen wir die letzten jahre sehr deutlich das deutsche syncros immer besser werden. Gibt immer noch macken und Dinge zu bemängeln (ein Record of Lodoos War in Deutsch z.B. ist das mieseste was es mit gibt), aber wir haben auch Produktionen wie Elfenlied die deutlich zeigen das wir fast japanisches Niveau erreichen können.
Also wo ein wille ist, ist auch ein Weg.
Nur das störte Sony noch nie. Das lustige ist das sie meist für deutsche untertitel und menü Eindeutschung meist ein jahr brauchen, bis es bei uns erscheint. Komisch, Kongruenz schafft es incl. Sprache deutlich schneller.
Auch Japaner haben nicht immer super Syncros. Wenn ich an Weißkreuz (weißkreuz Glühen macht es schon deutlich besser) denke, da passt selten auch nur eine Lippen Syncro.
L!ght schrieb am
Negativ: Nur englische Sprachausgabe....also bitte lieber schreiber...hast du jemals ein FF Teil vorher gespielt? ALLE Teile waren bis jetz in Japanischer oder Englischer Sprachausgabe mit Deutschen Untertiteln! Bei den schlechten SPrechern die man in Deutschland manchmal serviert bekommt will ich mir auch gar keine Deutsche Synchro antun!
Und Storytechnisch hat das Spiel einiges zu bieten für einen FF Fan aber da zeigt sich wiederum mal das der Author wohl FFVII nie wirklich gespielt hat oder sinnlos durchgerannt ist!
Ok Steuerung und Gameplay hat mich auch nich umgehauen geb ich zu aber Storytechnisch hat es einiges drauf! Und es werden auch viele Fragen beantwortet aber wie gesagt FF VII wohl nie wirklich gespielt was?
Schon allein der Gastauftritt (hätte man vielleicht mal erwähnen können im Bericht...auch dieses Spiel nich richtig gespielt, drüber informiert) von dem berühmten Japanischen Visiual Kei Sänger "GACKT" ist schon ein ereignis für sich der auch das Lied "Redemption" (geiler Song) beigesteuert hat!
schrieb am