Special: Doom - Movie (Sonstiges)

von Marcel Kleffmann



Doom - Movie
Sonstiges
Entwickler: UiP
Publisher: UiP
Release:
27.10.2005
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Große Erwartungen richteten viele Filme und Spiele zu Grunde. Sei es der SciFi-Streifen Matrix Reloaded oder der Horror-Shooter Doom 3, die zwar beide kurzweilig unterhielten, aber nicht richtig begeisterten. Am 27. Oktober versucht Hollywood wieder ein Spiel auf die große Leinwand zu bringen: Doom. Wird die Mutter aller Ego-Shooter eine würdige Premiere feiern? Konnte das Flair des Spiels auf Zelluloid übertragen werden?

Auf dem Mars ist die Hölle los

Der Kinofilm Doom orientiert sich zwar thematisch an Doom 3 , variiert jedoch das Szenario: Während im Ego-Shooter die Wissenschaftler ein Tor zu einer Höllendimension öffnen, doktern die Forscher
Das Team macht sich startklar!
 im Film an der DNA herum und entdecken auf dem Mars ein Skelett mit 24 Chromosomen-Paaren (ein Mensch hat 23).  Das mysteriöse Paar wurde extrahiert und zu Forschungszwecken einem verurteilten Schwerverbrecher injiziert. Prompt kam es zur Mutation, die ganz andere Wege einschlug als man vorher vermutet hat: Das Testobjekt lief Amok und infizierte andere mit seinem übermenschlichen "Genom". Daraufhin wurde die Olduvai Forschungseinrichtung auf dem Mars unter Quarantäne gestellt. Um die Lage wieder in den Griff zu bekommen, fordert die UAC (Union Aerospace Corporation) ein RRTS (Rapid Response Tactical Squad) unter der Leitung von "Sarge" (The Rock) an. Sie sollen herausfinden, was schief gelaufen ist, Feinde notfalls eliminieren und die Forschungsergebnisse sichern. Auf dem Mars gelangt die Spezialeinheit durch den "Arc", einem Quasi-Stargate bestehend aus einer Blubberblase. Dort angekommen sichert das Team die Lage und wird von der Wissenschaftlerin Sam in die scheinbar verlassenen Labore geführt…

Danach durchkämmt die Spezialeinheit in kleinen Grüppchen die extrem düstere und im blauen Schummerlicht liegende Station voller Laborräume und enger metallischer Gänge - ganz wie im Spiel, jedoch fehlen hier die sinnlosen Maschinenapparaturen. Trotzdem zieht sich eine klaustrophobische Atmosphäre durch das erste Film-Drittel. Da das Team erstmal herausfinden muss, gegen wen oder was es überhaupt kämpft und anfangs nie mehr als Schatten oder undeutliche Konturen der Bösewichter zu sehen sind, bleibt die Monsterhatz einigermaßen spannend und kommt überraschenderweise ohne Schockeffekte aus, die das Spiel Doom 3 von Beginn an auszeichneten. Stattdessen werden in typischer 80er-Jahre-Filmmanier (Aliens, Predator) erst mal Monster gejagt.
Rolle / Schauspieler

John Grimm / Karl Urban (Riddick)
Samantha Grimm / Rosamund Pike (Die Another Day)
Destroyer / Deobia Oparei
Goat / Ben Daniels
Duke / Razaaq Adoti (Resident Evil: Apocalypse) 
Portman / Richard Brake
The Kid / Al Weaver
Pinky / Dexter Fletcher
Sarge / The Rock (The Scorpion King, etc.)
Mac / Yao Chin
Dr. Carmack / Robert Russell
Dr. Steve Willits / Vladislav Dyntera
 Aber das ändert sich schon bald...

Der erste Kontakt

Kaum liegen die ersten handfesten, aber hanebüchenen wissenschaftlichen Ergebnisse vor, tauchen Monster und Zombies auf, die das Team terrorisieren und langsam dezimieren. Man kann sich im Kinosessel schnell ausmalen, welche Person als nächstes ins Gras beißt, da das RRTS vor Klischees nur so strotzt: Da gibt es den gottesfürchtigen Typen, einen durchgeknallten Drogensüchtigen, einen Jüngling oder den bis an die zähne bewaffnete Dunkelhäutigen. Das Ableben eben dieser Figuren erstreckt sich von "überraschend" bis ziemlich "unspektakulär". Ein Highlight bildet z.B. der erbitterte Kampf von Destroyer (mit seiner Minigun) gegen einen Hell Knight in einem elektrisch gesicherten Gefängniskäfig – obwohl der Kampf an manchen Stellen zu dunkel geraten ist. Sogar die bekannte Doom 3-Toiletten-Szene ist in veränderter Form übernommen worden. Ansonsten sind die Gefechte solide inszeniert, besonderen Wert genießt hier die pseudo-militärische Vorgehensweise des Teams.

Action mit Pausen

Unterbrochen wird die Action durch kleine Story- und Dialog-Passagen, die jedoch schnell wieder von Ballereien abgelöst werden – kein Wunder, denn schon das Spiel ist nicht gerade für seine ausgefeilte Charakter-Bildung oder Story bekannt, sondern für lupenreine First-Person-Action.
Die Ego-Shooter-Szene ist das Highlight im Film.
Gegen Ende des Films wartet ein ganz besonderes Schmankerl für Maushelden: eine waschechte Ego-Perspektive – das Highlight des Films für alle Zockerhelden! Durchaus clever eingeleitet, seht ihr den adrenalingetriebenen Run von Reaper (Karl Urban) aus seinen Augen. Mit rockiger Untermalung rennt er durch die Station, lädt nach, ballert Feinde um, blickt durch ein Zielfernrohr, erschießt sein Spiegelbild und entledigt sich vieler Gegner.

Besonders gelungen ist, wie er um Ecken schleicht und einmal ausgeknockt zu Boden fällt. Anschließend kommt es zur Konfrontation mit einem extrem gut nachgebildeten Pinky und einer Kettensäge in der Hand von Reaper. Diese packende Szene ist eine gelungene Hommage an den Ursprung des Shooters und an Intensität kaum zu überbieten – insbesondere, wenn ihr solche Sichtweisen selbst aus Spielen kennt. Anschließend versucht Regisseur Andrzej Bartkowiak diese Szene leider mit einem spektakulären Endkampf zu übertreffen, die für meinen Geschmack zu übertrieben ausgefallen ist und mit unnötig vielen Drahtseilakten begeistern will.

        

Kommentare

MaxDetroit schrieb am
Für mich sind die besten Spieleverfilmungen Silent Hill und Prince of Persia. Der Rest ist tatsächlich entweder durchschnittlich (Mortal Combat, Doom, Resident Evil) oder unter aller Sau (von Streetfighrt über Mario Bos bis hin zu den Uwe Boll Klöpsen).
Doom war eine schrecklich langweilige Verfilmung - bis, ja, bis auf die Ego-Szenen - welche sehr spät kamen und dafür dann noch relativ kurz waren - gab es nichts spannendes an der Verfilmung. Sorry.
D.V.T. schrieb am
Nüchtern betrachtet zählt Doom sicher zu den akzeptableren Videospielverfilmungen. Als Fan der Spiele kommt man allerdings nur bedingt auf seine Kosten. Das Monster-Gesplatter hält sich doch sehr in Grenzen und auch die Artenvielfalt lässt arg zu wünschen übrig - mindestens der Cyberdemon wäre Pflicht gewesen.
Muss man nicht gesehen haben.
EddyJoe schrieb am
Also für mich war Doom - Der Film auch ein Highlight, erst recht als es zur Ego-Szene kam. Ich wusste davon vorher nichts und bekam das Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht.
Kleine Anmerkung an Marcel. Es muss "[..]spiegeln die Herkunft wider" heissen. ( Bildungsauftrag :) )
Kame schrieb am
Mortal Kombat, DOA und Doom fand ich gut, kam für mich halt alles sinnfrei nach den (sinnfreien) Spielen.
Silent Hill fand ich nicht so doll, und Tombraider auch nicht, aber liegt auch vielleicht daran das ichs selber nie gespielt habe ^^
Neophyte000 schrieb am
Doom war ganz ok. Nichts Herausragendes aber Solide.
Die Resident Evil Teile sind auch Unterhaltsam. Ich Sehe die Resident Evil Filme als eigenständige Reihe an, die nicht soviel mit den Spielen zu tun haben. Dann kann man die sich Anschauen.
Gut waren auf jedenfall Tomb Raider, Silent Hill und ganz besonders Mortal Kombat.
schrieb am