Wer Software aus Japan importiert, tut dies meist, um als einer der ersten das neuste Final Fantasy, Gran Turismo oder Winning Eleven alias Pro Evolution Soccer zocken zu können.
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Bikiniriesin statt Godzilla: Einige Japanskurrilitäten wie Demolition Girl schafften es sogar bis nach Europa. |
Manche topp RPG-Serien wie
Final Fantasy oder
Dragon Quest waren früher sogar ausschließlich als Fernostimporte zu bekommen. Mittlerweile schaffen es aber immer mehr Japanspiele bis in unsere Breitengrade. Darunter auch originelle Exoten wie
We Love Katamari ,
The Rub Rabbits ,
LocoRoco oder
Chibi-Robo .
Bereits zum Jahrtausendwechsel haben audiovisuelle Ausnahmespiele wie
Vib Ribbon oder
Rez den Weg für unorthodoxe Spielideen auch bei uns geebnet. Einige erinnern sich bestimmt auch noch an etwas breitentauglichere Titel wie
Space Channel 5 ,
Parappa the Rapper oder
PN03 . Die Absatzzahlen waren in der Regel aber eher mäßig. Dennoch riss die Versorgung mit bizarren Entwicklungen aus Fernost nie völlig ab. In
Mr. Moskito wurde man zur blutsaugenden Stechmücke, bei
Seaman brachte man einer Fischkreatur das Sprechen bei, in
Freak Out konnte man mit einem Dämonenschal an überdimensionalen Brüsten zupfen, in
Pikmin scheuchte man eine Horde Teletubbies durch den Garten und in
Odama wurden mittelalterliche Schlachtfelder zu Flippertischen.
Weit
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Rektaler Stressabbau: In japanischen Spielhallen steckt ihr fiktiven Personen den Finger in den Allerwertesten. |
weniger originell, aber ebenfalls typisch japanisch sind natürlich die ganzen Mechgames, Jockey-, Angel- und Tanzsimulationen sowie Spiele um virtuelle Haustiere, die mit
Nintendogs mittlerweile auch Millionen von Europäern in ihren Bann gezogen haben. Auch Berufsspiele wie
Trauma Center oder
Phoenix Wright scheinen Hobbychirurgen und -anwälte sowohl innerhalb als auch außerhalb Japans anzusprechen. Publisher wie
505 Gamestreet bringen sogar regelmäßig mehr oder weniger exotische Budgetspiele nach Europa: Hier werden selbst Käfersammler (
Beetle King), reptilienscheue Godzillafans (
Demolition Girl) und voyeuristische Hobbyfotografen (
Paparazzi) bedient - manchmal sogar auf deutsch.
Allerdings gibt es in Japan auch Titel, die wohl nie ihren Weg in westliche Hemisphären finden und höchstens leidenschaftliche Nipponfreaks und Skurrilitäten-Sammler ansprechen dürften. Dazu gehören nicht nur Versoftungen des japanischen Kugelglücksspiels
Pachinko, sondern auch lokale Bus- und S-Bahn-Fahrsimulatoren wie
Tokyo Bus Guide oder
Densha de Go! sowie im Manga- bzw. Anime-Stil präsentierten Flirt- und Dating-Sims wie
Tokimeki Memorial oder
Find Love.
Diese werden aber auch oft dazu benutzt,
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Durchgeknallt: Auch in Japans Spielzeugregalen findet sich Bizarres wie dieses Russische Roulette für Kinder. |
den
Schulmädchen- und
Hentai-Fetisch der Japaner zu bedienen - Titel wie
Private Nurse oder
Virgin Roster braucht man wohl nicht näher zu erläutern...
Welchen Fetisch Spiele wie
Super Galdelic Hour oder
Cho Aniki bedienen sollen, fällt hingegen wesentlich schwerer. In ersterem nehmt ihr als grotesk verkleidete Partygirls an einer Reihe schräger Minispiele wie Tortenschlachten, Lolly-Hämmern oder Hüft-Wrestling teil, während letzteres eine Art
Parodius mit kahlköpfigen Bodybuildern darstellt. Wirklich den Vogel abgeschossen hat aber zweifelsohne der Spielautomat
Boong-Ga Boong-Ga, wo man einen Plastikfinger in einen künstlichen Hintern rammt, um auf dem Bildschirm je nach Drucktiefe qualvoll schreiende Chefs, Ex-Freundinnen, Schwiegermütter oder Trickbetrüger leiden zu sehen. Oder wie wäre es mit einer Runde
Russischem Roulette für Kinder oder dem
dritten Weltkrieg featuring Saddam Hussein und Bill Clinton? Verrücktes Japan.