Vorschau: X-Men: Legends 2 - Rise of Apocalypse (Rollenspiel)

von Paul Kautz



X-Men: Legends 2 - Rise of Apocalypse
Publisher: Activision
Release:
13.10.2005
kein Termin
13.10.2005
13.10.2005
24.11.2005
13.10.2005
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Vor knapp einem Jahr sorgten Activision und Raven Software mit X-Men Legends für eine kleinere Sensation: Ein Hack-n-Slay-Action-Rollenspiel erster Kajüte mit und um Marvels legendäre Heldentruppe. Jetzt ist die Zeit langsam reif für den schon seit einiger Zeit angekündigten Nachfolger – wir konnten lange Hand an eine fast fertige Version legen.

Vier Mutanten sollt ihr sein

Das Undenkbare wird Realität: X-Men und Magnetos böse Bruderschaft der Mutanten müssen Hand in Hand arbeiten, um einem noch gefährlicheren Widersacher den Garaus zu machen: Apocalypse! Dieses Bündnis geht zwar erwarteterweise nicht ganz unproblematisch vonstatten (Stichwort: Wolverine gegen Sabretooth), aber
Gut und Böse müssen zusammenarbeiten, um das wirkliche Übel aus der Welt zu beseitigen.
unter der pragmatischen Führung von Professor X und Metallbeherrscher Magneto raufen sich die ungleichen Partner zusammen und ziehen gemeinsam in den Krieg.

X-Men Legends 2 lässt Kenner des Vorgängers wissend nicken: Interface, Steuerung und allgemeines Spieldesign bleiben unangetastet, was allerdings nicht bedeutet, dass wir es hier mit einem aufgeblasenen Add-On zu tun haben. Optisch und spielerisch gibt es jede Menge Verbesserungen bzw. Erweiterungen, die dem Spiel sinnvoll zugute kommen. Da wäre z.B. der größere Mutantenpool: Insgesamt dürft ihr die Kotrolle über 16 Figuren aus dem X-Men-Universum übernehmen, von Wolverine über Magneto, Juggernaut, Cyclops oder Storm bis hin zu Sabretooth und Toad, dazu kommen einige brandneue Helden. Jede Figur hat neben den normalen Angriffen auch je zehn Mutanten-Kräfte, die sich in einem Baum-System ausbauen lassen: Magneto kann z.B. Schalter aus der Entfernung bedienen oder aus herumliegenden Metallteilen Brücken bauen, Storm darf mittels Sturmwinden Feuer löschen. Wolverine hat extrastarke Schlitzer an Bord, während Cyclops einen fetten Laser auf unbedarfte Feinde loslässt. Ihr steuert wie gehabt vier Helden auf einmal, wobei ihr nur einen direkt kontrolliert – die anderen drei werden von der KI gesteuert. Ihr dürft und müsst allerdings immer wieder zwischen ihnen wechseln, um die vielen Puzzles mit den entsprechenden Superkräften zu lösen. Das KI-Verhalten lässt sich detailliert einstellen: Wollt ihr sie lieber aggressiv oder vorsichtig zu
Ihr könnt alle vier Teammitglieder steuern.
Werke gehen lassen? Ab welchem Verletzungsstatus sollen sie sich selber heilen? Wann sollen sie ihre speziellen Fähigkeiten benutzen? All das lässt sich komfortabel innerhalb der Menüs definieren.

Die Apokalypse naht

X-Men Legends 2 gelingt geschickt der Spagat zwischen Action-Rollenspiel und Actionspiel. Denn wenn ihr auf den ganzen RPG-Kram wie Item-Verteilung, massig Statistiken oder Erfahrungsaufstieg verzichten wollt, dann könnt ihr das einfach der Automatik überlassen. Die kümmert sich dann um sinnvoll verteiltes Equipment oder Aufleveln, ihr habt dann lediglich die Action im Blickpunkt. Wer hingegen in die Tiefe des Programms hinabsteigen will, findet massig Statistiken und Erklärungen zu jeder Figur sowie einen detaillierten Erfahrungs- und Technologiebaum.

Natürlich ist X-Men Legends 2 kein Rollenspiel-Schwergewicht wie Baldur’s Gate 2. Hier geht es handfest zur Sache: Ihr hackt euch in Echtzeit durch über 100 Gegner von Soldaten über automatische Geschütze bis zu gigantischen Insekten, außerdem warten in regelmäßigen Abständen Kämpfe gegen extra-dicke Obermotze – wie Lady Deathstrike oder die vier Reiter von Apocalypse, der als finaler Bossgegner jede Menge fieser Tricks in petto hat. Wie gehabt könnt ihr dieser Bedrohung auch zu viert kooperativ gegenübertreten, außerdem arbeitet Raven noch an weiteren Mehrspielermodi. Während der nicht-linearen Kampagne, die sich abhängig von den gewählten Mutanten weiterentwickelt, müsst ihr z.B. Heldenkollegen befreien oder Sicherheitscodes
Die Kämpfe werden wieder spektakulär in Szene gesetzt.
finden, außerdem könnt ihr einen großen Teil der Umgebung zerstören. Das bringt nicht nur ein angenehm destruktives gutes Gefühl, sondern auch zusätzliche Ausrüstungsgegenstände oder auch mal eine willkommene Abkürzung bzw. einen versteckten Bonusraum voller Goodies.

Solo für Piano

Schon der Vorgänger bot eine 1A-Präsentation, X-Men Legends 2 geht noch einen Schritt weiter: die großen, comicartig designten Figuren bewegen sich flüssig durch die abwechslungsreichen Levels voller gut aussehender Lichteffekte. Ihr dürft die Perspektive mehrfach zoomen, so dass ihr den Cel-Shading-Charakteren fast auf die Zähne schauen oder sie aus einer weiten Vogelperspektive steuern könnt. Dazu gibt es Unmengen gerenderter oder aus der Grafikengine gezeigter Zwischensequenzen, die teilweise von den Original-Schauspielern vertont werden – in der deutschen Version melden sich ihre Synchron-Pendants zu Wort. Enthusiastisch erhobene Daumen gibt es auf jeden Fall jetzt schon für den großartigen Soundtrack: In Kämpfen schmettern euch dramatische Orchesterklänge entgegen, während ruhiger Passagen schmeicheln sich kühle Piano-Soli in euren Gehörgang.

     
 

AUSBLICK



Ich hatte bereits vor einem knappen Jahr jede Menge Spaß mit den legendären X-Männern, beim Zocken der Vorab-Version des Nachfolger kamen all die schönen Gefühle wieder hoch: Es steuert sich super, sieht toll aus, klingt noch toller und bietet sowohl dem Zahlen- als auch dem Haudrauf-Fan jede Menge Spiel fürs Geld. Okay, es ist noch nicht perfekt – die Zielerfassung hat z.B. noch nicht ideal funktioniert, meine Figur verlor immer wieder mal den Fokus des Gegners. Aber generell war das Spielgefühl schon sehr ausgereift: mindestens genauso gut wie beim Vorgänger und mit vielen intelligenten Verbesserungen versehen.

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