Test: Ninja Gaiden (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Ninja Gaiden
Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
14.05.2004
Spielinfo Bilder  
Mit großen Vorschuss-Testlorbeeren aus Japan und den USA macht sich der Ninja Ryu Hayabusa nun auch in Europa auf, um die Xbox-User zu begeistern. Doch kann der schwertschwingende Held aus alten NES-Zeiten tatsächlich als Kaufgrund für die Xbox herhalten oder ist Ninja Gaiden nur ein einziger Hype? Im Test versuchen wir die Antwort zu finden.

Aller Anfang ist schwer

Versteht mich nicht falsch: Ich bin kein Xbox-Hasser, verstehe mich nicht als Gelegenheits-Zocker, spiele auch Samurai-Spiele wie Onimusha, Sword of the Samurai oder die Dynasty Warriors-Serie sehr gerne und kann mich an fordernden Spielen mit schmucker Optik laben.
Doch Ninja Gaiden macht es mir nicht leicht, mich mit diesem Spiel anzufreunden.
Ich weigere mich strikt, dem neuen Spiel von Team Ninja den Award zu geben, selbst wenn es zu einigen Hassmails und bösen Kommentaren führen sollte.

Dabei stört mich eigentlich weniger, dass sich Ninja Gaiden in vielen Punkten bei Capcoms Onimusha-Serie bedient hat. Denn immerhin hat man sich bemüht, das Spielprinzip nicht 1:1 zu kopieren, sondern hat ein paar bekannte Elemente eingebaut und aufgewertet, die den Titel eigentlich vollends empfehlenswert machen würden. Der sinnvoll einzusetzen Power-Block, den man beherrschen muss, um auch nur ein bisschen vorwärts zu kommen, gehört z.B. dazu. denn auch wenn er nichts grundlegend Neues bietet, wird er im zunehmenden Spielverlauf wichtiger als bei der Konkurrenz und eröffnet bereits nach einigen Levels den Start für grandiose Kombos.

Sieht nicht nur aus, wie ein grafisch aufgemotztes Onimusha, sondern spielt sich auch fast so - nur nicht so atmosphärisch dicht und mit einem deutlich unausgewogeneren Leveldesign gesegnet.

Auch die zahlreichen neuen Techniken und magischen Fähigkeiten wie Feuerbälle und Schutzschild bieten eigentlich genügend Motivation, um sich durch die teilweise ausschweifend großen Abschnitte zu metzeln.

      Die erschreckend schwache Story, die in der so wichtigen Anfangsphase erstaunlich unspektakulär erzählt wird und erst später mit grandiosen Rendersequenzen punkten kann, präsentiert sich allerdings nicht als Freudenspender: Die Charaktere bleiben erzählerisch an der Oberfläche kleben und wieso man letztlich dem Drachenschwert hinterher jagt, ist vollkommen unerheblich.

Und wieso, liebes Team Ninja, wendet ihr euch mit einem Titel, der eigentlich dazu prädestiniert ist, als Kaufgrund für die Xbox herzuhalten, mit dem Schwierigkeitsgrad nur an die Hardcore- bzw. Ultrahardcoregamer?

Fulminante Grafik mit klasse Effekten gibt es von Anfang bis Ende. Einen überharten Schwierigkeitsgrad allerdings auch.

Schwer ist leicht was...

Ich betone noch einmal: Ich habe nichts dagegen, wenn mich ein Spiel fordert und sogar dazu bringt, das Pad an die Wand zu schmeißen und den Bildschirm fluchend anzubrüllen. Doch Ninja Gaiden führt dieses Prinzip etwas zu weit. Bereits der erste Endboss fordert alles vom Spieler – und das, nachdem man sich bereits auf dem Weg dorthin gegen zahlreiche clever agierende Gegnern, die sich auch nicht scheuen, euch geschickt einzukreisen, beweisen musste.
Insofern begrüße ich die Möglichkeit, mit dem Block auch von hinten ankommende Angriffe abzuwehren. Timing und Geschick sind gefragt, um sich auch nur den kleinsten Meter nach vorne bewegen zu können.

Doch spätestens im zweiten Level dürfte bei Gelegenheitsspielern das Ende der Fahnenstange erreicht sein.      

Kommentare

matten_r schrieb am
Eines meiner Lieblingsspiele und dabei hab ich das erst seit Ende 2008.
Vllt das beste Actionspiel überhaupt...
80% ist viel zu wenig :)
kost_ik schrieb am
das spiel ist einfach der hammer, wem das zu schwer ist, dann ist derjenige eben zu schwach
mir hat es riesenspaß gemacht und wie ich mich immer gefreut hab als ich endlich die übelst gut trainierten ninjas platt machen konnte.. mano man
nach dem ihr das spiel auf schwer durchhabt (so wie ich ;)) dann könnt ihr euch konsolenrocker nennen :D
Yamagatschi schrieb am
Habs vor kurzem noch einmal durchgespielt und muss sagen, dass es einfach ein gutes Spiel ist.
Der Schwierigkeitsgrad ist auf "normal" keinesfalls zu schwer. Ab und zu stirbt man mal und bei Bossen mag es öfters vorkommen. Aber wollt ihr wirklich ein Spiel haben, bei dem ihr mit geschlossenen Augen und einer Hand auf dem Rücken festgebunden das Spiel locker durch bekommt.
Da mag ich doch lieber sowas.
Die Grafik war für damalige Verhältnisse sehr gut, jedoch diese heute bissel ausgelutscht ist.
Was mich aber des öffteren aufgeregt hat, und so erging es bestimmt nicht nur mir :D, war die Kamera. Die war nicht gerade der Knaller.
Aber auch egal, meistens ging es gerade noch so.
Frieden Leute :D
Teufelsgreis schrieb am
@Ratzepuh
Konsoleros? Ich hab viele Konsolen @ home! Auch die XBox! Nur frag ich mich oft, für was die eine Festplatte hat, wenn sie nicht benutzt wird. Quicksave ist auf dem PC Pflicht! Und auch meistens gewünscht. Spiel mal Farcry auf einem hohen Schwierigkeitsgrad, ohne den Quicksave-Patch installiert zu haben. Dir wird dein Arsch auf Grundeis laufen, du harter Bursche! Aber ich weiss, du packst sowas locker! Bist ja ein Konsolero! Die haben ja keine anderen Hobbies als zu pöbeln und zu zocken....
schrieb am