Test: Spartan: Total Warrior (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Spartan: Total Warrior
Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
07.10.2005
07.10.2005
07.10.2005
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ab 33,14€
Spielinfo Bilder Videos
Creative Assembly, das Team hinter Strategie-Highlights wie Rome Total War, feiert mit Spartan Total Warrior gleich zwei Premieren: Zum einen hat man sich das erste Mal an ein Konsolenspiel gewagt und zum anderen beschreitet man mit brachialer Action erstmals Wege fernab von Taktik und Strategie. Ein Schritt in die richtige Richtung oder doch eher ein Beweis dafür, dass Entwickler zu Selbstüberschätzung neigen?

Spartaner im Kriegsgetümmel

Bei der Hauptfigur bedient sich Creative Assembly recht freigiebig bei zwei Elementen: Auf der einen Seite haben wir die stets interessante griechische Mythologie, die die Story-Grundlage für die Action bietet und mit ihren Geschöpfen genügend Spielraum für Interpretationen und die Fantasie der Grafikabteilung lässt, wenn es um Gegnergestaltung geht.
Die Reise des Spartaners führt euch bis ins römische Colosseum.
Und auf der anderen Seite haben wir den namenlosen Helden, der nur als "Der Spartaner" bekannt ist. Damit nutzt das Team einen Kniff, der nicht nur in zahlreichen Western Anwendung gefunden hat, wenn es darum geht, einen halbwegs sympathischen Charakter als Racheengel aufzubauen.

Denn letztlich ist die Story (für die wir hier keine Spoiler abgeben möchten) nichts anderes als ein im Großen und Ganzen zwar clever, aber bis auf wenige Ausnahmen vorhersehbares Geflecht aus Ränkeschmieden, Rache und einem großen Strippenzieher im Hintergrund, auf den die Jagd eröffnet ist.
Ob es jetzt daran liegt, dass man aufgrund der Namenlosigkeit keine richtige Beziehung zur Hauptfigur aufbaut oder daran, dass auch (fast) alle anderen Figuren kaum richtig zur Geltung kommen und "Charakter" zeigen und so zur Atmosphäre beitragen könnten, ist eigentlich egal.

Wichtig ist nur die Action. Und die wird von Creative Assembly, den PC-Meistern imposanter epochaler Schlachten, wahrhaft eindrucksvoll dargeboten.

God of Dynasty Warriors

Dabei erfindet man das Rad in Sachen "Massenschlacht-Action" nicht wirklich neu: Spieler der Dynasty Warriors-Spiele kennen bereits K.O.-Zahlen, die in die Hunderte gehen. Und spätestens seit dem hierzulande nicht offiziell erschienenen God of War ist Antik-Action mit mythischen Gegnern wie Minotauren, der Hydra sowie dem Einsatz von Magie in aller Munde.

Und doch schafft es Creative Assembly mit Spartan Total Warrior eine Nische irgendwo in der Mitte zu finden, ohne sich zu nah an das eine oder andere vermeintliche Vorbild anzunähern, aber letztlich mit genügend Wiedererkennungswert, um die Fans jedes genannten Titels ansprechen zu können. Und obendrauf gibt es noch ein nicht unwesentliches Alleinstellungsmerkmal: Denn mit seinem Konsolenerstlingswerk schafft es Creative Assembly, woran Koei bislang über zahlreiche Fortsetzungen gescheitert ist - epochale Schlachten auf den Bildschirm zu bringen.

Off with their heads! Auch die deutsche Fassung ist ungeschnitten!
Masse und Klasse


Wo bei den Dynasty Warriors mit Hilfe von starrer Kamera, Nebel und einfadenden bzw. aufpoppenden Gegnern ein volles Schlachtfeld simuliert, geht Spartan in die Vollen und zaubert euch Hundertschaften von Feinden und Mitstreitern auf den Fernseher, die mit bzw. gegen euch kämpfen. Natürlich bleibt das Team dem selbst gestellten Credo treu und verzichtet vollkommen auf taktische Geplänkel. Was letztlich bedeutet, dass eure Truppen sich zwar bemühen, dem Ansturm der Gegner standzuhalten, ihr aber letztlich alles in der Hand habt, um die Schlacht zu entscheiden.

Diese Mittel scheinen mit anfänglich einem Schwert und einem Schild zwar nicht sehr reichhaltig zu sein, doch bereits in der Anfangsphase bietet euch die schnell in Fleisch und Blut über gegangene Steuerung zahlreiche Kombo-Möglichkeiten, um den Feinden schnell den Garaus zu machen. Diese grundlegenden Schlagvarianten ändern sich im Laufe der 14 Missionen, die sich über drei Akte erstrecken, zwar nicht mehr, bekommen jedoch durch diverse neue Waffen sowie den Einsatz von Magie einen neuen Reiz. Denn die mehr als 60 Gegnertypen verlangen von euch durchaus unterschiedliche Strategien, auch wenn ihnen allen eine eher maue, meist nur auf Angriff ausgelegte KI gemeinsam ist. Doch die einen sind eher anfällig gegen Blitzschlag (die waffenabhängige Magie bei den Doppelklingen der Athena), die anderen reagieren eher auf die Versteinerung aus dem Schild der Medusa und andere wiederum zerfallen ehrfürchtig fast zu staub, wenn ihr sie mit Beowulfs Hammer traktiert.

  
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Kommentare

Sugardickdaddy schrieb am
Das Spiel hat wirklich Spaß gemacht. Hätte ruhig etwas länger sein können und der letzte Boss vielleicht etwas spektakulärer aber ansonsten ist das Spiel wirklich zu empfehlen (wenn man an fast pausenlosem Gemetzel Spaß finden kann).
Allerdings vermisse ich bei den Pro- und Kontrapunkten noch ein kleines Minus:
Das exakte Anvisieren mit dem Bogen kann einem Manchmal kleine Frusttränen aus den Augen jagen wenn man zB. versucht zwischen 2 feindlichen Bogenschützen ein explosives Fass zu zerschießen. Zudem sind an manchen Stellen solche unerreichbaren Feinde nur durch die Explosion des Fasses (oder der Vase oder was auch immer) niederzustrecken. Auf Direktangriffe reagieren sie nicht.
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Creative Assembly, das Team hinter Strategie-Highlights wie Rome Total War, feiert mit Spartan Total Warrior gleich zwei Premieren: Zum einen hat man sich das erste Mal an ein Konsolenspiel gewagt und zum anderen beschreitet man mit brachialer Action erstmals Wege fernab von Taktik und Strategie. Ein Schritt in die richtige Richtung oder doch eher ein Beweis dafür, dass Entwickler zu Selbstüberschätzung neigen?<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3983" target="_blank">Spartan: Total Warrior</a>
schrieb am