Test: Bonaparte (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Bonaparte
Entwickler:
Release:
29.03.2004
Spielinfo Bilder  
Bonaparte ist nicht nur der Nachname des wohl bekanntesten Korsen aller Zeiten, es klingt auch nach Pulverdampf, siegreichen Schlachten und ganz großen Taten. Ganz nebenbei heißt so auch ein rundenbasiertes Strategiespiel von Enjoy und netmingames, bei dem ihr Frankreich in die Schlacht führen könnt.

Der kleine Korporal

Der kometenhafte Aufstieg Napoleon Bonapartes begann mit der französischen Revolution, die 1795 nach der blutigen Herrschaft der Guillotine eine zutiefst verunsicherte Nation zurückließ. Alles sehnte sich nach innenpolitischer Ruhe und außenpolitischer Stärke, für die der kleine Korse mit seinen zahllosen Siegen auf den Schlachtfeldern Europas stand. Bonaparte wurde Konsul der Republik und ließ sich 1804 sogar zum "Kaiser aller Franzosen" krönen. 1812 jedoch erlitt seine Grande Armee eine bittere Niederlage im harten Winter Russlands, was eine Reihe von nationalen Erhebungen auslöste und 1814 schließlich zu seiner Abdankung führte.

Vielleicht freuen sich ja Buchhalter über die öde Zahlenmystik des Spiels.

Spielprinzip

Viele werden nun wohl denken, ihr könntet bei Bonaparte den Werdegang Napoleons nachspielen. Doch weit gefehlt, denn es spielt sich in etwa wie die abgespeckte Version von Europa Universalis, ohne aber auch nur annähernd dessen strategische Tiefe zu erreichen. Eigentlich geht es beim wenig historischen Strategiespiel darum, eine der fünf Nationen (Frankreich, Preußen, Russland, England und Österreich) innerhalb von 70 Jahren zur Vorherrschaft in Europa zu verhelfen.  Das Endlosspiel läuft in immer gleichen Monatsrunden ab und beginnt 1789 im vorrevolutionären Frankreich, als noch der unglückliche Ludwig XVI regierte. Am Anfang seid ihr also ein absolutistischer Despot, der sein Volk mittels Spitzeln, Steuergeschenken und Bällen zu beeindrucken versucht.
 
Kaum zu glauben, aber das ist tatsächlich das gesamte Bevölkerungsmenü!

Kaum was zu tun!

Das klingt entfernt nach Klassikern wie Kaiser  , es krankt freilich an der wenig adäquaten Umsetzung der ereignisreichen Epoche. In den Bereich Diplomatie, Militär, Wirtschaft, Forschung und Herrschaft dürft ihr gerade mal eine Handvoll Dinge per Knopfdruck entscheiden. Um etwa die Stimmung im Volk zu verbessern, das immerhin historisch korrekt aus drei Ständen besteht, haltet ihr teure Truppenparaden ab, die jedoch nicht immer ein Erfolg sind.

Die kaum ernstzunehmende Wirtschaftsförderung besteht allein darin, einer Region Geldzahlungen zukommen zu lassen. Seid ihr mir eurem Monat fertig, dann drückt ihr einfach auf weiter. Fällt euch ein, dass ihr doch noch was machen wolltet, habt ihr Pech gehabt, denn es lässt sich nicht rückgängig machen!  

Kommentare

johndoe-freename-61219 schrieb am
Ui mal wieder ein Trashgame aus dem Hause Enjoy!
Aber ohne solche Games wäre die Spielewelt auch nicht das was sie ist!
Der Genral im Zwergenformat würde wahrscheinlich wie ein Brummkreisel im Grabe rotieren, wenn der das sehen könnte.
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Bonaparte ist nicht nur der Nachname des wohl bekanntesten Korsen aller Zeiten, es klingt auch nach Pulverdampf, siegreichen Schlachten und ganz großen Taten. Ganz nebenbei heißt so auch ein rundenbasiertes Strategiespiel von Enjoy und netmingames, bei dem ihr Frankreich in die Schlacht führen könnt. Napoleonischer Glanz oder neumodischer Trash?
schrieb am