Männlein oder Weiblein?
Gleich zu Beginn des Spiels trefft Ihr die Entscheidung, ob Ihr lieber als hübsche und nahkampferprobte Niobe oder als Waffenfetischist Ghost in die Matrix eintreten wollt.
Doch egal für wen Ihr Euch entscheidet, die erste Mission ist absolut identisch. Erst im späteren Spielverlauf trennen sich die Weg der beiden Protagonisten und jeder erlebt seine eigenen Abenteuer. Auf diese Weise wird die Story von zwei Seiten beleuchtet und das Spiel hat einen erheblich höheren Widerspielwert als es z.B. durch neue Waffen oder Kostüme etc. gegeben wäre.
Und damit Ihr Euch auch vorstellen könnt, wie die Verzweigungen umgesetzt wurden, hier ein kleines Beispiel:
Nachdem Ihr Euch in der ersten Mission durch ein Postamt gekämpft habt, tretet Ihr in einem Wagen die Flucht an. Habt Ihr Euch nun für Niobe entschieden, steuert Ihr das Fluchtfahrzeug und könnt per Knopfdruck Ghost den Befehl geben, die Verfolger mit seiner MP unter Beschuss zu nehmen. Habt Ihr aber Ghost gewählt, übernimmt die KI das Fahren und Ihr hängt Euch aus dem Fenster, um alles mit Kugeln einzudecken, was ein Blaulicht auf dem Dach hat, bzw. auch nur im Geringsten nach Agent aussieht.
Auf diese Weise wird das Spiel von nun an fortgesetzt: Die beiden Charaktere sind zwar grundsätzlich an denselben Schauplätze anzutreffen, haben aber andere Aufträge und gehen andere Wege.
Schlagkräftige Argumente
Genau wie der Film lebt auch das Spiel von coolen Effekten und jeder Menge Specialmoves. Entwickler Shiny spricht von sage und schreibe 1.000 verschiedenen Martial-Arts-Kampfbewegungen, die im Laufe des Spiels zur Verfügung stehen. Diese atemberaubende Anzahl lässt eigentlich auf eine komplizierte Steuerung schließen. Doch geht diese erstaunlich leicht von der Hand: Ihr steuert Euer Alter Ego per Analogstick und habt einen Knopf für Schläge und Tritte und einen zweiten zum Abfeuern Eurer Waffen. Wollt Ihr alles noch ein wenig spektakulärer und im typischen Matrix-Style haben, drückt Ihr einfach eine Schultertaste und schon befindet Ihr Euch im so genannten "Focus". Sämtliche Aktionen laufen nun in Zeitlupe ab, wie wir sie sowohl aus dem Matrix-Film als auch dem indizierten Spiel Max Payne kennen.
Besonders dieses Feature hebt Enter the Matrix von den "normalen" Actiongames ab. Es ist extrem cool, die Moves, die wir alle aus dem Film kennen, endlich mal selbst vollführen zu können - auch wenn es nur in einem Spiel ist. Besonders beeindruckend waren einige Combos, mit denen wir uns sowohl eines Gegners entledigen und uns gleichzeitig eine ordentliche Schusswaffe besorgen konnten:
Niobe läuft auf den Sicherheitsmann zu, der sie mit einer Maschinenpistole ins Visier genommen hat. Bruchteile einer Sekunde bevor er abdrücken kann, schnappt sie sein Handgelenk und verdreht ihm den Arm. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht dreht er sich und stürzt zu Boden. Machtlos muss er mit ansehen, wie die hübsche Dame ihm seine Knarre entreißt und in derselben Bewegung den Gewehrkolben unters Kinn zimmert. Bewusstlos sinkt der Muskelprotz zu Boden und wart nie wieder gesehen.