Endzeit statt Fantasy
Vorhang auf und Luft anhalten: Die märchenhafte Spielwelt, die im Vorgänger eine idyllische Insel, belebte Dschungel und Unterwasserszenarien bot, musste einer düsteren Kulisse weichen. Grau- und Brauntöne sorgen zusammen mit ölig-schwarzen Tümpeln für Endzeit-Stimmung.
Passend dazu gibt`s viele mechanische Spielereien wie Brücken, gepanzerte Gegner und laserbewaffnete Roboterfeinde. Nebenbei sorgen fliegende Fischwesen und Skorpione für Gefahr, wenn sie plötzlich aus dem Meer oder dem Sand auftauchen.
Grafisch treibt Naughty Dog die PS2 mal wieder an ihre Grenzen: grandiose Sichtweite, stimmungsvoller Tag- und Nachtwechsel, butterweiche Animationen, lebensechte Wesen und beeindruckende Druckwellen-Effekte sind einfach klasse.
Trotzdem konnte sich bei uns keine euphorische Begeisterung einstellen. Man wird einfach sofort an Ratchet & Clank erinnert, und sucht verzweifelt nach dem Zauber, den der erste Teil nach wenigen Sekunden versprühte.
Da wir bisher aber nur zwei Abschnitte gespielt haben, und vor allem der Einstieg komplett fehlte, lässt sich hier noch nicht endgültig urteilen. Denn eine der Hauptstärken von Jak&Daxter war das liebevolle Charakterdesign, das im Zusammenspiel mit witzigen Dialogen, lebensechter Mimik und einer epischen Story für Mittendrin-Gefühl sorgte.
Ob Jak II hier ähnlich hochwertige Unterhaltung bietet, ist noch nicht ganz abzusehen. Aber die ersten gesprochenen Zwischensequenzen sowie kleine Auftritte von Daxter sprechen eher dafür. Man darf sich auf skurrile Kreaturen, witzige Dialoge und eine ausgefeilte Story freuen.