Special: Nintendo DS (Konsole)

von Paul Kautz



Nintendo DS
Konsole
Entwickler: Nintendo
Publisher: Nintendo
Release:
11.03.2005
Spielinfo Bilder Videos
Als Fusajiro Yamauchi im Jahre 1889 die Firma Nintendo gründete, konnte wohl keiner ahnen, dass diese Firma knapp 100 Jahre später eine ganze Welt revolutionieren würde – die der Videospiele! Diese Firma hat wie keine andere die piepende und blinkende Branche geprägt, und speziell im Bereich der Handhelds immer wieder Pionierarbeit geleistet. Unser Special zeigt euch den beschwerlichen Werdegang vom LCD Game bis zum Nintendo DS.

Am Anfang war die Spielkarte

Kyoto, Japan, 1889: Fusajiro Yamauchi, der Urgroßvater des 2002 zurückgetretenen Nintendo-Vorstandschefs Hiroshi Yamauchi, gründet unter dem Namen »Marufuku Company« das spätere Imperium Nintendo - zur Herstellung von japanischen Spielkarten, genannt »Hanafuda«, vergleichbar mit 
Aller Anfang war schwer: Mit Game & Watch begann die Erfolgsstory.
westlichen Karten, aber kleiner und farbenprächtig verziert. Erst im Jahre 1907, als das Unternehmen bereits expandiert, benannte man sich in »Nintendo Koppai« um - ein Wort bestehend aus drei Kanji-Zeichen, das soviel bedeutet wie »liegt in den Händen des Himmels«.

Erst in den frühen Siebzigern tendierte das Unternehmen in Richtung mechanischer und elektronischer Spielereien: Eine ausfahrbare Hand (»Ultra Hand«), eine Lichtpistole (»Beam Gun«) und die »Wild Gunman«-Arcademaschine (eine obskure Mischung aus Filmbox und Lichtpistole) sind die bekanntesten Errungenschaften dieser Periode. Nach einigen Ausflügen in die Welt der TV-Spiele (u.a. Vertrieb von Magnavox Odyssey, Entwicklung und Vertrieb von TV-Game 15 und Computer Othello) gründete Nintendo eine eigene Abteilung, die sich ausschließlich der Entwicklung von Arcade Games widmete.

Der Urahn aller Handhelds

1980 entwickelt Gunpei Yokoi nicht nur das digitale Steuerkreuz, sondern gleichzeitig auch das »Game & Watch«-System: Dieser Urgroßvater aller Handhelds setzte auf verschiedene vorgefertigte Bilder, zwischen denen der Spieler hin- und herschalten durfte, um z.B. fallendem Werkzeug oder gegnerischen Autos auszuweichen - eine frühe Form von Interaktivität. Die kleinen G&Ws, die es in verschiedenen Varianten inkl. einer Dualscreen-Version oder einem Schlüsselanhänger gab, enthielten jeweils nur ein Game, und, wie man dem Namen entnehmen kann, eine Uhr -
Der Megaseller: Der Game Boy brachte Nintendo den Durchbruch.
sehr simpel, aber ein Riesenerfolg, denn aus den anfänglichen Eigenentwicklungen wurden später immer mehr Lizenzspiele wie Mickey Mouse. Einen umfassenden Überblick über dieses Thema finden GBA-Spieler übrigens in den optisch und spielerisch aufgemöbelten »Game & Watch Gallery«-Games von Nintendo.

In den nächsten Jahren wuchs Nintendo zu einer gewaltigen Größe im Videospielsektor heran - Das NES (Nintendo Entertainment System, in Japan »Famicom« genannt) eroberte Wohn- und Kinderzimmer gleichsam mühelos. Games wie »Donkey Kong«, »Super Mario Bros«, »Punch-Out!!« (in den USA erfolgreich mit Mike Tyson als Zugpferd) und »The Legend of Zelda« hielten Spieler weltweit nächtelang wach. Doch erst Ende der 80er Jahre sollte der Handheld-Bereich ähnlich gewaltig auftrumpfen: mit dem 1989 veröffentlichten Game Boy. Dieses kleine graue Gerät, erneut ein Geniestreich von Gunpei Yokoi, sollte sich letzten Endes am Markt durchsetzen. Ungeachtet der technisch überlegenen Konkurrenz wie Segas Game Gear, Ataris Lynx oder SNKs Neo Geo Pocket zog das pixelige, tüdelige Gerät einfach von dannen - was auch an den Starttiteln Super Mario Land und Tetris lag. Heute, 16 Jahre und über 500 Spiele später, ist der Game Boy mit mehr als 100.000.000 verkauften Geräten das erfolgreichste Videospielsystem aller Zeiten, was auch ein Beweis für Nintendos bekannte Spielepolitik ist: »Technologie ist nicht wichtig. Spiele sind es.«

               

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