Fiese KinderWer in F.E.A.R. einen weiteren Augen-zu-und-durch-Shooter erwartet, soll sich noch nie so getäuscht haben: Zwar legt ihr euch anfangs mit schwerbewaffneten Soldaten an; später kreuzen auch gelenkige Hüpfmeister euren Weg, die mit unangenehmen Elektroschocks um sich werfen. Doch schnell wird es farcryig: genetischen Experimenten entsprungene Mutationen mit unvorstellbaren Kräften stellen sich euch in den Weg – auch psychokenetischer Natur. Denn wie beispielsweise beim GameCube-Gruselical
Eternal Darkness gibt es jede Menge Thrill: Schatten, die man im Augenwinkel vorbeihuschen sieht sowie kurze verstörende Bildstörungen und Visionen lassen eure Zähne klappern. Natürlich nicht zu vergessen die von Filmen wie The Ring oder Yu-On
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Chaos pur: längere Gefechte hinterlassen das Schlachtfeld als Trümmerhaufen. |
inspirierten Zwischensequenzen, in denen ihr u.a. die Bekanntschaft eines an der Decke laufenden Psycho-Kindes macht, das alleine mit seiner Willenskraft einen menschlichen Körper lässig zerfetzen kann – ja, F.E.A.R. ist grausam, F.E.A.R. ist blutig.
Die bessere Matrix?Kein Ego-Shooter ohne Effekt-Overkill! Wer zum ersten Mal die brachial zersplitternden Glasscheiben sieht, die bei Beschuss in etliche große und kleine Scherben zerbersten, bekommt eine Ahnung von der Liebe der zum Detail, die das Bild schlicht und ergreifend geil aussehen lässt. Ein bombastisches Gefecht wirft euch z.B. in eine Szenerie, in der abbröckelnde Mauerstücke dicke Staubwolken in die Luft pusten, in der in Echtzeit berechnete Einschusslöcher die dezent spiegelnden Fliesenwände und mit Fresken verzierten Marmorböden in eine Mondlandschaft verwandeln, bedeckt von kiloweise herumliegenden Geschosshülsen – wow! Ruft euch einfach die berühmte Eingangshallenszene aus »The Matrix« in die Erinnerung, dann wisst ihr, was euch hier erwartet.Die Parallelen zum berühmten Kinofilm gehen bei der Zeitlupenfunktion weiter: Dieses maxpaynige Feature lässt euch über die Scharmützel hinweg ein Zeit-Kontingent ansammeln, welches ihr dann in größeren Gefechten freilassen könnt. Und dann gewinnen die Kämpfe natürlich noch mal einen ganzen Zacken Coolness, denn nicht nur die Optik, sondern auch alles andere wird verlangsamt: alle Stimmen gewinnen an Tiefe, Patronen fliegen jaulend an eurem Ohr vorbei und ziehen sichtbare Luftverzerrungen hinter sich her.
Ein Haufen SargnägelAuch im Waffenbereich gibt es nette Abwechslungen wie die Nailgun, mit deren Munition man nassforsche Feinde an Wände und Decken tackern kann – oder wie es Monolith-Entwickler Kevin Stevens ausdrückte: »Wir mögen keine Waffen, die keinen Spaß machen!«.
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Immer auf der Hut sein - die Gegner nähern sich von allen Seiten! |
Geht euch die Munition aus, könnt ihr außerdem wie in
Riddick auf Nahkampfattacken setzen: Ein schneller Tritt ins Gesicht oder das Rutschen in die Beine des Widersachers ist ebenso leise wie effektiv; eure Feinde fallen dank Verwendung der neuesten Havok 2.4-Technologie realistisch um.In Sachen Mehrspieler setzt F.E.A.R. auf Altbekanntes: Deathmatch, Last Man Standing und CTF bringen bewährten Spielspaß, auch und gerade in den Team-Varianten. Neu ist, dass ihr auch hier überall die Zeitlupe benutzen dürft. Habt ihr das Kontingent aufgeladen und abgefeuert, vergeht die Zeit zwar für alle Mitspieler langsamer – aber für euch ein kleines bisschen schneller als für den Rest, außerdem habt ihr noch den Überraschungseffekt auf eurer Seite. Nette Ideen verschönern den Multiplayeralltag: Euer Spielername steht auf dem Rücken der Figur, Health-Pakete werden nicht sofort beim Einsammeln benutzt, sondern können für schlechte Zeiten gehamstert werden.