Aber bitte mit Story
Ein Jahrtausend ist es her, da tobte im Lande Ehb eine Schlacht zwischen den guten Streitern von Azumai und den bösen
|
Der Kampf als Party gegen die bösen Heer-Scharen ist das zentrale Spiel-Element. |
Schergen von Zaramoth. Der finale Kampf führte zu einem gewaltigen Kataklysmus, der die Welt spaltete und größtenteils vernichtete. Kaum ist das Millennium vorbei, schon erscheint der hinterhältige Valdis auf der Bildfläche und glaubt doch tatsächlich, er sei die Wiedergeburt von Zaramoth. Überwältigt von seiner übermächtigen Aura, schließt auch ihr euch dem bösen Herrscher an. Ähnlich wie beim D-Day landet ihr mit von Drachen getragenen Landungsbooten in einem Netz aus Schützengräben. Dort tobt bereits eine Schlacht, aber vor Ort ist immer noch genügend Zeit, um euch mit den wichtigsten Elementen im Spiel vertraut zu machen…
Ihr seid zunächst ein Kämpfer unter der Fuchtel von Valdis, bis ihr in Kriegsgefangenschaft der Dryaden geratet und euer bester Freund tragisch verstirbt. Von jetzt an wechselt ihr die Seite und wollt das Böse vernichten! Wie, was, eine Story in Dungeon Siege? Ja, tatsächlich. Der zweite Teil merzt diesen Schwachpunkt des Vorgängers aus und erzählt eine Hintergrundgeschichte, die sich von Quest zu Quest entfaltet. Zwar ist die Story linearer als eine Einbahnstrasse, aber dafür erzählen die NPCs nebenher nette Anekdoten und verraten das ein oder andere Detail über die Fantasy-Welt.
Recht gelungen ist auch, dass sich der Spieler erst unter seinen neuen Verbündeten beweisen muss - schließlich habt ihr für Geld der dunklen Seite der Macht gedient und Skeptiker gibt es immer. Aber die NPCs sind nicht nur zum Reden da, manchmal trefft ihr versprengte computergesteuerte Charaktere, die selbst ums Überleben kämpfen oder einfach in der
Umgebung herumlaufen - so wirkt die Welt wesentlich belebter. An manchen Stellen ist das NPC-Verkehrsaufkommen dermaßen hoch, dass wir das Gefühl hatten, gerade ein Online-Rollenspiel vor der Nase zu haben.
|
In der Nahansicht werden die eckigen Charaktere sichtbar. |
Wieder mit Prachtkulisse?
Während die Spielwelt im zweiten Teil mit deutlich mehr Story gesegnet wurde, stagniert die Präsentation der Umgebung: Dungeon Siege 2 scheint auf einer überarbeiteten Grafik-Engine des Vorgängers zu basieren, jedoch mit deutlich besseren Texturen und mehr Polygonen für die abwechslungsreichen Landschaften.
Mehr als eine aufpolierte Grafik-Kulisse solltet ihr allerdings nicht erwarten - vor allem in Bezug auf die Komplexität der Szenerie. Manche Landstriche sehen einfach kahl aus und könnten mehr Feinheiten vertragen. Ähnliches gilt für die Charakter-Modelle. Daher bleibt das optische Gesamtbild hinter den Erwartungen zurück, schließlich war die Kulisse ja einer der größten Pluspunkte des Vorgängers.