Test: Devil May Cry 3: Dantes Erwachen (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Devil May Cry 3: Dantes Erwachen
Entwickler:
Publisher: Capcom
Release:
24.03.2005
Spielinfo Bilder Videos
Devil May Cry war seinerzeit ein Meilenstein als Action-Adventure. Teil 2 wiederum konnte die Erwartungen nur eingeschränkt erfüllen und erhielt bei uns 76 Prozent. Doch frei nach dem Motto "Wer abrutscht, darf noch mal" kehrt Dante zurück, um die Höllenbrut ein für allemal zu besiegen. Ein würdiger Nachfolger oder ein weiterer Totalausfall?


Wie schwer ist zu schwer?

Schmeiße ich das Pad wutentbrannt an die Wand, oder versuche ich, Fassung zu bewahren? Oder vielleicht sollte ich meinem Leiden ein Ende bereiten und ganz einfach den Hauptschalter der PS2 betätigen? Erst einmal tief durchatmen. Ein, aus, ein, aus& Langsam kehrt wieder Ruhe in meine gepeinigte Spielerseele.

Dante ist zurück - cooler als je zuvor und gewürzt mit einem exorbitanten Schwierigkeitsgrad.
Ich habe mich doch nicht durch die Onimushas dieser Welt gekämpft, um jetzt aufzugeben! Nicht einmal diverse Gradius- und Contra-Ableger konnten den Stolz auf meine Fähigkeiten als Padschwinger zum Einsturz bringen.

Doch Dantes neues Action-Abenteuer reizt mich bis zu Weißglut, spielt auf meinen Emotionen Gitarre, wie es Jimi Hendrix nicht besser hinkriegen könnte und schreit mir gnadenlos ins Gesicht: Du bist zu schlecht! Game Over.

Verflucht sei Devil May Cry 3! Verflucht seien die Entwickler, die mich sämtliche Gefühle von freudiger Erregung über Wut, Ärger bis hin zur Genugtuung durchleben und -leiden lassen. Dantes erneut aufgenommener Kampf gegen die Dämonenbrut ist hammerhart. Ich kann mir auch nicht erklären, wieso Capcom bei Dantes voraussichtlich letztem Metzel-Ausflug den Schwierigkeitsgrad so exorbitant hoch angesetzt hat - zumal man dem Spiel nicht mal nachsagen kann, dass es (mit Ausnahme einer Kleinigkeit) unfair gestaltet wurde.

Die Kameraperspektive ist gut gewählt und lässt sich im Zweifelsfall auch manuell schnell und unkompliziert nachjustieren. Auch die angreifenden Gegner verhalten sich Dante gegenüber fair. Es ist zwar so, dass man die Angriffs-Schemata jedes Feindtyps und vor allem der Bosse genau kennen sollte, doch etwas anderes erwarte ich bei einem Devil May Cry-Titel auch gar nicht. Aber es gibt einen kleinen Haken, der sich als großer Stolperstein erweist: Die fehlenden Kontrollpunkte innerhalb der Abschnitte legen den Grundstein für Ärger, der sich bedingt durch den bereits häufig angesprochenen Schwierigkeitsgrad vor allem bei Anfängern schnell manifestieren kann. Wieso gibt es nicht mehr Speicherkomfort?

Wer hat Angst vor großen Tieren? Dante hat in solchen Momenten immer einen witzigen Spruch auf den Lippen...
Frust vs. Coolness

Und doch kann ich nicht von diesem Stück Software lassen. Ein unwiderstehlicher Trieb zieht mich immer wieder vor den Bildschirm. Es ist nicht die Grafik, die dafür sorgt, dass ich allem Frust zum Trotz immer wieder einen neuen Anlauf unternehme, um Dante im Kampf gegen die Monsterscharen nach besten Kräften zu unterstützen.
Dabei kann sich die Kulisse durchaus sehen lassen: Die Abschnitte sind zwar deutlich kleiner geworden, sind aber mit überzeugenden Texturen tapeziert und bieten zahlreiche Lichteffekte als Optik-Schmankerl. Auch die Animationen aller Figuren sowie die imposanten Spezialeffekte machen einiges her. Die Wesen, die euch dabei über den Weg laufen, muten wie Fantasiegespinste von Designern an, die zu viel Clive Barker gelesen haben.

Die Akustik, die sich wie immer bei Capcom aus englischer Sprachausgabe mit zumeist sauberen deutschen Untertiteln, passender Musikuntermalung und brachialen Kampfgeräuschen zusammen setzt, hat ebenfalls nur wenig Anteil an der Überwindung der Frustschwelle. Sie ist eher als Beispiel dafür zu sehen, dass die japanischen Entwickler wie fast immer einen durchdachten Soundteppich weben können. Aber was ist es dann, was mich immer wieder zum Pad zieht wie die Motte zum Licht?

 

    

Kommentare

noam1n schrieb am
Hab jetzt wieder den 3 teil und meine alte ps2 aus den schrank geolt und muss sagen das er gut gealtert ist.
Es gibt natürlich einige kritikpnkte (Fehlende übersicht, schwerer schwierigkeitsgrad u.ä.) dafür macht dmc3 diese durch die genial inzinierte, spannende story und das gute gameplay(Dmc4 ist punkto gameplay und story zwar auch gut kann aber nicht mit dmc3 mithalten)mehr als wett.
Für mich der höhepunkt der reihe
Nero Angelo schrieb am
Ich habe beides gespielt, DMC3 und die SE (beide auf PS2) und muss sagen: GEIL!!!
beinharte Action, mächtige Combos, geile Waffen und (in der SE) ein zweiter Charakter der zwar keine Story, aber ein einfach fettes Move Set mitbringt!
allerdings fand ich nicht sonderlich, das das Spiel jetzt sooooo unfair war wie es im test dargestellt wird (weder SE, noch normal)... außer natürlich man will den dicken markieren, cheatet sich alle schwiergkeitsgrade und versucht direkt zu anfang auf Dante mus Die zu zocken... dann sind Frustmomente mehr als klar xD
Aber an sich ein gut ausbalanciertes, leicht zu lernendes Action Spektakel das sogar eine packenden und teils lustige Story bietet *auch wenn ich DMC1 Story noch immer am besten finde xD*
Auf jedefnall 95% Wertung von mir, SE sogar 97% (Wegen Vergil xD)!
Zocker-Kobold schrieb am
Devil May Cry mag man, oder hasst es, mir hat die pubertäre Coolness durchaus gefallen (das Spiel ist nicht umsonst ab 16...man möge mal darüber nachdenken, was Teenager als Cool bezeichnen, zumindest diejenigen, die Rock und Dante mögen *G*).
Die Sequenzen waren genial, von wegen Lächerlichkeit oder Übertrieben (kay, das Spiel ist übertrieben, aber ich sage nur FANTASIE und HALBDÄMON), erstens gehören Ding wie das Motorrad und der Turm zum Humor des Spiels und zweitens soll das Dantes Übermenschlichkeit darstellen!
Lächerlich sind monoton gesprochene Sätze, eine völlig absurde Story (Shinobi...) oder ein Spiel, wo der Hauptcharakter so stark ist, dass man es eher FRUSTABBAU nennen sollte. God of War und Devil May Cry 3 ist so, als würde ich Tokio Hotel und Metallica auf eine Stufe stellen, denn God of War ist für ERWACHSENE und hat somit auch etwas mehr Tiefgründigkeit (die man erst erkennt, wenn man eine gewisses Maß an Reife erreicht hat) und Devil May Cry 3 ist schlicht und ergreifend Effektspektakel, wer lieber Simulationen spielen will (Realität = Gegenteil von Lächerlichkeit, Übertriebenheit, FANTASIE), der soll dies tun oder doch lieber Resident Evil spielen.
DMC3 ist wirklich ziemlich schwer, zumindest wenn man gar keine Erfahrung mit DMC hat und vorallem das Ausweichen eher im Vordergrund steht, anstatt stupides Angreifen (siehe DMC2, kaum ist man in der Dämonenform, schon kann man so ziemlich alles besiegen).
Serbianstyla schrieb am
Oh man, alle die sagen dass das spiel schlecht ist, haben entweder das spiel noch nie gespielt oder sind wegen ihrer schlechten zockerfähigkeiten am spiel gescheitert und weinen sich hier die augen aus, von wegen ohh das spiel ist viel zu schwer und wer sagt, das dante nicht cool sondern lächerlich ist, der is mal selber lächerlich. :D :D :D Ich hab das spiel ganz ohne probleme beim ersten durchgang auf normal durchgespielt, hab auch schwer und sehr schwer hingkriegt, also so schwer ist es wieder nicht. Wenn man devil may cry nicht mag, sollte man einfach die finger davon lassen und ruhig sein.
mosh_ schrieb am
uninteressant wäre es nicht gewesen aber die endgeilen sequenzen machen das spiel noch geiler
schrieb am