Vorschau: Prince of Persia: Warrior Within (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Prince of Persia: Warrior Within
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
02.12.2004
02.12.2004
02.12.2004
kein Termin
02.12.2004
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ab 3,72€
Spielinfo Bilder  
Ein düsterer Schatten liegt über dem Morgenland: Der persische Prinz, im Vorgänger The Sands of Time noch ein Strahlemann, wird jetzt zum dunklen Rächer, der seine Gegner akrobatisch zerhackstückt. Reifer, erwachsener und durchdachter präsentiert sich der Nachfolger, den wir auf der Games Convention erstmals genauer begutachten durften.

Ein Prinz, ein Wort

Es ist vorbei, die Tage des Prinzen sind gezählt: Aufgrund der Störungen, die er mit dem Zeitsand angerichtet hat, muss er unweigerlich sterben, damit das Raum-Zeit-Kontinuum wieder ins Lot kommt. Seine einzige Chance zu überleben: Er muss zu der Insel reisen, auf der der Sand erschaffen wurde, und dort in die Vergangenheit gelangen, um die Entstehung von vornherein zu verhindern. Dazu muss er weg, über das Meer – doch natürlich findet er keine Ruhe: Wie man in einer eindrucksvollen Rendersequenz zu Beginn des Spieles zu sehen bekommt, wird das Schiff überfallen. Fließend bekommt der Spieler die Kontrolle überreicht, und schlitzt sich durch die Gegnerhorden – die erste Mission dient gleichzeitig als Tutorial für all die neuen Möglichkeiten, die der agile Blaublüter in petto hat.

Der Prinz ist akrobatischer denn je, und schlitzt und kickt sich behände durch die düsteren Szenarien.
Das beginnt mit der Einbeziehung der Umgebung in die Kämpfe: So könnt ihr euch an einer Säule herumschwingen und einfach den Krummsäbel nach außen halten, um herumstehende Gegner einen Kopf kürzer zu machen. Oder ihr schnappt euch einen bedauernswerten Feind (ihr könnt ihn auch als Geisel kurz vor euch herschubsen), und werft ihr schnurstracks auf eine Bodenfalle, die er dann für euch auslöst. Weiterhin wird jetzt viel viel mehr Betonung auf Kampf-Kombos gelegt; Buttonsmasher, die sich noch durch die Zeitwinde hämmern konnten, haben jetzt keine Chance mehr – dazu sind die Gegner mittlerweile zu clever, die immergleiche Simpel-Manöver einfach abblocken. Stattdessen könnt ihr jetzt etliche Schwerttricks ausführen, die sich allesamt innerhalb des Spiels nachlesen lassen, und teilweise extrem cool aussehen – denn von seiner Akrobatik hat der Prinz nichts verloren, ganz im Gegenteil: Ihr schlagt Saltos, Flick-Flacks, hopst an Wänden herum, kämpft gegen mehrere Feinde gleichzeitig, verteilt elegante Kicks und vieles mehr.

Doppelschlitzer

Das neue, reifere Szenario hat natürlich auch Einfluss auf die Gewaltdarstellung. So fließt mittlerweile deutlich mehr Blut als beim ziemlich sauberen Vorgänger: Da fliegen Köpfe, da spritzt der Saft – auch und gerade in Verbindung mit den nach wie vor zahlreichen und sehr tödlichen Fallen. Gleichwertig fies sind auch die immer wieder auftretenden Zwischen- und Endgegner, die ihr teilweise sogar mehrmals zu Gesicht bekommt: Ob Ninja-Tussi oder dick gepanzerter Gigant, auf dem ihr herumbalanciert wie Elb Legolas auf einem Olifanten – jeder erfordert eine spezielle Taktik, die es erst einmal herauszufinden gilt. Dankbarerweise könnt ihr nach wie vor die Zeit begrenzt zurückspulen, um etwaige Patzer oder Fehltritte rückgängig zu machen. Gelegentlich gibt es auch ein Kräftemessen, wenn sich die Waffen verhaken; wer hier am schnellsten auf den Angriffsknopf hämmert, drängt den Gegner zurück, und hat so für kurze Zeit einen Schlagvorteil. Im Laufe der Zeit findet ihr immer wieder neue bzw. zusätzliche Schwerter oder Messer, die euch neue Angriffsmanöver ermöglichen – so könnt ihr den Säbel beispielsweise nach Gegnern werfen, oder mit zwei Waffen kämpfen. Gelegentlich steht euch auch wieder ein weiblicher Sidekick mit Rat und Bogen zur Seite. Die soll aber laut Entwickleraussage im Gegensatz zur etwas nervend hilflosen Farah des ersten Teils weder storyrelevant noch störend sein – sie hilft einfach nur, solange sie da ist.

Die teils gewaltigen Gegner verlangen nach einer Sonderbehandlung.
Des Prinzen dunkle Seite

Optisch präsentiert sich das Spiel ebenso reif wie spielerisch. Das bedeutet, dass dieses Mal alles schmutziger und düsterer ist. Ihr rennt durch modernde Ruinen, kämpft auf den knarrenden Planken eines schwankenden Schiffs oder schwingt euch durch eine altertümliche Bibliothek. Der Detailgrad der Grafik ist wie schon beim Vorgänger unglaublich hoch, die Animationen weich wie Seide, außerdem versprechen die Entwickler eine generalüberholte Kameraführung, die gelegentliche Blindläufe wie früher ausschließt. Nette kleine Details wie verbleibende Narben im prinzlichen Gesicht oder durch Flammen verzerrte Luft runden den hervorragenden optischen Eindruck ab. Die Versionen für PC, Xbox, PS2 und GameCube sollen sich übrigens praktisch nicht unterscheiden, lediglich bei Spezialeffekten muss hier und da die technische Schere angesetzt werden. Allerdings haben die Entwickler bis zum Release im November noch genug Zeit für etwaige Optimierungen.

  
 

AUSBLICK



Wie großartig: Der Prinz ist dieses Mal einfach ein fieser Sack, der nichts zu verlieren und daher auch keine Gnade für seine bemitleidenswerten Gegner übrig hat. Akrobatisch fällt ein Kopf nach dem anderen: ein Sprung zur Wand, Flick-Flack, Rübe ab, ein Dreher um die Säule, zack, drei weitere kopflos handelnde Widersacher, Anlauf, Absprung vom Feind, Salto in der Luft mit anschließender Punktlandung im Bauch des armen Tropfs, der ab sofort nichts weiter ist als eine weitere Kerbe auf meinem sowieso schon randvollen Schwert – was für ein Spaß! Grandiose Optik, ausgezeichnete Spielbarkeit und wie üblich eine tolle Story versprechen nur Gutes, aber den Hit halte ich trotzdem mit Erinnerungen an die üble Kamera des Vorgängers absichtlich zurück. Wenn die perfektioniert wird, steht ab November einem Award im Grunde nichts im Wege. Ich bin sehr gespannt.
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Kommentare

johndoe-freename-70448 schrieb am
Ich durfte Prince of Persia 2 kurz auf der diesjährigen GC anspielen und muss sagen die Alterseinstufung ab 18 wird dem Spiel gerecht.
War es im ersten Teil noch harmloser Sand der bei dem Töten der Kreaturen zu sehen war ist es nun der rote Lebensaft in reichlichen Maßen . Auch die hat man Moves sind umgestaltet. So kann man nun direkt im Sprung dem Gegner seines Kopfs entledigen und derartiges. Wobei zu sagen ist, dass sich die akrobatischen Kunststückchen des Prinzen doch sehr am ersten Teil orientieren.
Die Gegner wirken um einiges düsterer und furchteinflößender, gleiches kann man zu den Locations und der Atmosphäre sagen.
Alles in allem, kaufen werde ich mir das Spiel nicht, aber womöglich ausleihen und durchspielen
Naughty Dog schrieb am
:D "die gewohnt umfangreiche story" ... naja die sands of time handlung war ja eher mau - da verspricht "warrior within" besser zu werden
Naughty Dog schrieb am
rätsel stehen auch wieder im vordergrund, und die akrobatischen einlagen die den kampfstil dominieren, lassen zwingend auf die selbe (und noch mehr) akrobatik schließen - gibts ja auch n paar nette szenen in den trailern (an vorhängen hinabgleiten an wänden laufen sich davon abstoßen um säulen rotieren ...)
Snake Eater schrieb am
Ich hoffe die Entwickler vernachlässigen wegen dem ganzen Kampfsystem nicht die ganzen Rätsel und akrobatischen Einlagen, die den Vorgänger so genial gemacht haben.
Und die Kamera fand ich jetzt auch nicht so schlecht im Vorgänger.
Naughty Dog schrieb am
mallet spricht von ca 15 stunden spielzeit, 4 schwierigkeitsgraden, und einem besonderen feature das die wiederspielbarkeit enorm steigern soll + über xbox life downloadbaren content (maps, aufgaben sowas..)
schrieb am