Blizzard: Verklagt Entwickler von Cheat-Bots

12.11.15 | Jan Wöbbeking

Update 17:50 Uhr:

Die Angelegenheit scheint komplizierter zu werden. Wie uns von der in Zwickau ansässigen Bossland GmbH mitgeteilt wurde, sei James Anright, der auch unter dem Namen "Apoc" in der Entwicklerszene bekannt ist, nicht für die genannten Produkte verantwortlich:

"Honorbuddy, Demonbuddy und Stormbuddy sind Automatisierungsprodukte der Firma Bossland GmbH [...]
 
Die [...] Person "Apoc" ist weder Angestellter, Teilhaber oder Verantwortlicher für die Software.
 
Die Herren von Blizzard sind so sehr in der Zwickmühle, weil sich die Entscheidung für Honorbuddy für den Sommer 2016 vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe anbahnt, dass Sie nichts unversucht lassen.
 
Diese Klage ist nicht nur aberwitzig und lächerlich, Sie entzieht sich auch jedem logischen Denken. Die Bossland GmbH und Blizzard führen seit 2011 9 Prozesse vor verschiedenen deutschen Gerichten, unter anderem Zwickau, Leipzig, Dresden, Hamburg, München, Köln, wie man dann  auf die Idee kommt, einen Freelancer zu verklagen, das ist mir absolut schleierhaft."



Originalmeldung vom 12.11.2015, 13:33 Uhr:


Blizzard hat genug von Cheat-Bots, welche die Chancengleichheit in World of Warcraft und anderen Titeln stören: Laut PCGamesN.com hat das Unternehmen den Entwickler James Enright auf Schadensersatz verklagt, weil er eine Reihe von "Change Peddling Bots" entwickelt habe, welche die Integrität von Blizzard-Spielen wie World of Warcraft, Diablo 3 und Heroes of the Storm störten. Er biete z.B. einen “HonorBuddy” and “StormBuddy” an; manche seiner Kreationen gingen für 27 Dollar über den Tisch. Dadurch sei dem Unternehmen ein beträchtlicher Schaden entstanden, der in den Millionen, wenn nicht sogar im Bereich mehrerer zehn Millionen Dollar liege - daher die Klage auf Schadensersatz, deren Details das Magazin in Form einer pdf-Datei verlinkt hat. Ein Auszug daraus beschreibt Blizzards Standpunkt folgendermaßen:

"Die Bots, die Enright programmiert hat und bei deren Vertrieb er hilft, zerstören die Integrität von Blizzard-Spielen, indem sie ehrliche Spieler vertreiben und frustrieren und Einnahmen von Blizzard zu dem Angeklagten umleiten. (...) Als Resultat von Enrights Verhalten hat Blizzard Millionen oder mehrere zehn Millionen Dollar an Einnahmen und an Gewogenheit der Kunden verloren."

Des weiteren habe Enright auch Markenschutzrechte verletzt, indem er geschützte Elemente reproduziert, modifiziert und vertrieben habe.

Quelle: PCGamesN.com