gc-Vorschau: Orcs Must Die! Unchained (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Publisher: Gameforge
Release:
19.04.2017
19.04.2017
Spielinfo Bilder Videos
Rotierende Helden und drei Level-Up-Systeme

Auch im Überleben-Modus darf man sich zwischen unterschiedlichen Helden entscheiden. Derzeit stehen 15 Charaktere mit unterschiedlichen Spielweise zur Verfügung. Neben den bekannten Charakteren Maximilian (Bogenschütze) und Gabriella (Zauberin) gibt es einen Eismagier, einen wolfartigen Heldenjäger, eine Feuermagierin, einen Zwerg mit Dynamit, einen Eisbären mit Zepter etc. Wie bei DotA, LoL, HotS und Co. dürfen wöchentlich einige Helden kostenlos gespielt werden.

Jeder Held sammelt selbst Erfahrungspunkte sowie Level-Ups und die Gesamtstufe des Accounts berechnet sich aus der Summe der Levels aller Charaktere. Leicht missverständlich ist dabei, dass die individuelle Stufe des Helden nicht seine Kampfstärke widerspiegelt. Die Stärke der Helden im Kampf ist ausschließlich an das Account-Level gebunden. Daraus folgt: Spielt man nur einen Helden, dauert es aufgrund der steigenden XP-Zahlen pro Level sehr, sehr lange, um das Account-Level zu erhöhen. Orcs Must Die Unchained! ist also darauf ausgelegt, dass man mehrere Helden im Wechsel spielt, um stufenmäßig „zügig“ voranzukommen bzw. neue Karten und Co. freischalten zu können -
Die Stärke des gespielten Helden wird vom Account-Level bestimmt. Die Gesamtstufe des Accounts berechnet sich aus der Summe der Levels aller Charaktere.
Die Stärke des gespielten Helden wird vom Account-Level bestimmt. Die Gesamtstufe des Accounts berechnet sich aus der Summe der Levels aller Charaktere.
nur muss man diese „Kleinigkeit“ selbst herausfinden, sonst gestaltet sich der Fortschritt unerträglich gemächlich. Apropos Fortschritt: In diesem Bereich müssen die Entwickler ohnehin noch tätig werden, denn für meinen Geschmack geht alles viel langsam voran, was wiederum dazu führt, dass man die Karten zu oft erneut spielen muss. XP-Booster gibt es übrigens im Ingame-Shop nicht, somit ist der langsame Fortschritt kein Mittel um den Verkauf von solchen Sachen anzukurbeln.

Und welchen Sinn haben dann die individuellen Levels der Helden? Sie sorgen einfach dafür, dass man als Belohnung für häufige Partien (mit einem Charakter) mit Alternativskins versorgt wird. Ach ja! Und in den Partien selbst, gibt es noch ein drittes Levelsystem, das nur pro Match gilt. Alle drei Stufen dürfen neue Talente für den aktuellen Helden freigeschaltet werden, sobald man genug Orks erledigt hat. Diese Talente modifizieren in der Regel die Fertigkeiten der Helden oder bringen einen Gold-Bonus für den Fallenbau.
Wurden in den Matches genügend Schergen ausgeschaltet, darf man die Fähigkeiten der Helden modifizieren.
Wurden in den Matches genügend Schergen ausgeschaltet, darf man die Fähigkeiten der Helden modifizieren.

Renoviertes und zu renovierendes Crafting

Generell unterteilt sich Orcs Must Die! Unchained in zwei Bereiche. Erstens die Verwaltung der Helden, der Fallen und die Zusammenstellung des eigenen Decks (Welche Fallen nehme ich mit?) in einem Launcher-ähnlichen Programm und zweitens in die Ork-Gefechte selbst, die aus dem Launcher heraus gestartet werden - eine zumindest technisch seltsam wirkende Trennung.

In diesem Launcher darf man sich um die Herstellung (Crafting) kümmern, die vor dem Patch 1.2 furchtbar unübersichtlich und schrecklich überladen war. Vorher gab es gefühlt drei Dutzend Materialen, die man in den Matches, in Kisten oder als tägliche Belohnungen bekommen konnte. Und mit dem Zeug konnte man neue Fallen, Fallen-Upgrades, Ausrüstungsgegenstände, Schergen (PvP), Helden, Wächter und Co. herstellen. Nur gab es so viele verschiedene Materialen, das ich es in 15 Stunden nicht geschafft hatte, genug Sachen zu sammeln, um mehr als drei neue Fallen freischalten zu können. Mit dem vorletzten Patch wurden die Anzahl der unterschiedlichen Materialen deutlich reduziert, die Übersicht verbessert und die Preise sinnvoller angepasst. Bei den sockelbaren Upgrades für die Fallen und den Siegeln dürfen die Entwickler gerne mit dem Ausmisten weitermachen - oder zumindest einen Filter einbauen.
Fallen können im Launcher, ohne Vollbild-Funktion, modifiziert und aufgewertet werden.
Fallen können im Launcher, der eine Vollbild-Funktion vermissen lässt, modifiziert und aufgewertet werden. Auch Talente, Wächter und das eigene Deck werden dort verwaltet.


Orcs Must Die! Unchained bietet als Free-to-play-Titel einen angeschlossenen Ingame-Shop. Die Helden, die Fallen und andere (effektive) Bestandteile können durch das bloße Spielen und vor allem durch Faktor Zeit erreicht werden. Ansonsten kann man Helden, Skins, Verbrauchsgegenstände, Schlüsselsteine (für Endlos-Schlachtfelder) oder Truhen gegen Gold (Premium-Währung) kaufen. In den besagten Truhen können Materialen für das Crafting, Verbrauchsgüter oder „Gegenstände“ (Fallen, Schergen, Helden etc.) enthalten sein. Die teuerste Kiste mit 5 Karten kostet z.B. 600 Gold. 900 Gold kann man für 9,99 Euro kaufen. Obwohl PvP (Eroberung) und PvE (Überleben) strikt getrennt sind, kann in den gekauften Kisten Material für beide Modi enthalten sein, obgleich man den PvP-Modus beispielsweise gar nicht spielt. Hier wäre eine Aufteilung in PvE- und PvP-Kisten sicherlich sinnvoller, denn mit Schergen kann man im PvE-Modus gar nicht anfangen.
 

AUSBLICK



Mit dem Überleben-Modus, der sich wieder stärker an den beiden Vorgängern orientiert und nicht auf PvP-Gefechte setzt, ist Orcs Must Die! Unchained auf dem richtigen Weg - jedenfalls in meinen Augen als Verfechter der Vorgänger. Keine Frage, die Schlachten gegen die Ork-Horden mit Fallen, Zaubersprüchen und Co. machen im kooperativen Multiplayer-Modus wieder Spaß und durch die unterschiedlichen Helden kommen mehr Abwechslung und Kombinationsmöglichkeiten ins Spiel. Aber trotzdem gibt es noch viel zu tun. So muss das Herstellungssystem weiter ausgemistet, das Management im Launcher verbessert und vor allem der Fortschritt optimiert werden. Im Moment geht alles viel zu langsam voran, was dazu führt, dass man manche Karten viel zu häufig spielen muss. Während die Ausbalancierung im Überleben-Modus seit den letzten Beta-Patches sukzessive besser geworden ist, liegt es nun an Robot Entertainment, das große Ganze abseits die comichaft überzeichneten Kämpfe zu optimieren und motivierender zu gestalten. Der aktuell eingeschlagene Weg ist jedenfalls vielversprechend.

Eindruck: befriedigend

gamescom 2016: die wichtigsten Nachrichten, Berichte und Ankündigungen

Kommentare

keiner einer schrieb am
Wirklich schade, aber ich zähle mich auch zu den verfächtern des Koop Moduses und den hätte ich zu gerne jetzt auch mal auf einer Konsole gesehen. Deshalb wünsche ich mir den zweiten Teil für die PS4 (von mir aus auch auf One :wink: ) und gut ists. Ich kann nicht glauben, dass da noch eine spassige aber kurzweilige Kampange dran gestrickt wird.
Was kann den befriedigender sein, als im Gang zu stehen und zu sehen, wie die Fallen ohne zutun die Horden der Orcs nieder strecken. :Häschen:
schrieb am