Nur ein Fallout light?

Nein, ein Rollenspiel schwebt den Texanern nicht vor. Es gibt weder Erfahrungspunkte noch Fähigkeiten. Aber es gibt Blaupausen, Einzelteile sowie Rohmaterialien, aus denen sich die Überlebenden des großen Asteroideneinschlags Waffen, entsprechende Erweiterungen und Fortbewegungsmittel samt Bewaffnung zuammenschrauben. Als Spieler kann man das jederzeit überall tun - in den Rucksack passt ohnehin alles, was einem in die Hände fällt. So darf man entscheiden, ob man auf die automatische Selbstheilung zurückgreift oder auf herkömmliche Erste Hilfe-Pakete setzt. Vorsichtige Naturen erweitern ihre lautlose Armbrust, Taktiker basteln mechanische Spinnen mit Geschütztürmen sowie ferngesteuerte "Spielzeugautos", auf denen sie Sprengsätze montieren. Aber trotz Individualisierung: dem klassischen Ego-Shooter bleibt id Gott sei Dank treu.

Tödlich und direkt

Man kauert nicht behäbig in Deckung, man bestaunt nicht sekundenlange Trefferanimationen - die Gefechte mit den Mutanten sind schnell, taktisch, packend. Selbst der vorgeführte Kampf im Fahrzeug fand ohne "Umwege" statt: Man schießt einfach in Richtung der Vorderräder, während eine Zielhilfe die Trägheit des selbst erbauten und mit Waffen bestückten Buggys kompensiert. So erforscht man eine staubige Zukunft, die sich nicht so weit erstreckt wie jene in Borderlands oder Red Faction: Guerilla , in der man sich aber mit etlichen Nebenmissionen wie herkömmlichen Schießereien oder gar Autorennen die Zeit vertreiben darf. Aufträge sowie Händler und Mechaniker warten in Fallout -ähnlichen Siedlungen. Das Szenario ist sicherlich kein Novum - die Art und Weise wie id es darstellt, ist aber beeindruckend. Denn in Rage wird selbst in weiten Canyons jeder noch so kleine Fels von Hand gezeichnet; das künstlerische Gesamtbild macht mit dieser Neuerung einen gewaltigen Sprung nach vorne!