Test: Crysis Warhead (Shooter)

von Paul Kautz



Crysis Warhead
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
15.06.2010
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ab 11,99€
Spielinfo Bilder Videos
Vor knapp einem Jahr sorgte Crytek, die die Shooter-Gemeinde bereits zuvor mit Far Cry nachhaltig aufgemischt haben, für ungläubige Blicke und spontane Hardwarekäufe: Crysis war nicht der beste Shooter der Welt, aber dennoch ein absolutes Glanzstück der Actionwelt, das uns glatt 87% wert war. Warhead geht nun einen halben Schritt weiter, erzählt es doch keine komplett neue Story, sondern dieselbe aus einer anderen Perspektive.

Ich weiß etwas, was du nicht weißt

Stell dir vor, du gehst ins Kino: Du kaufst dir Popcorn oder eine köstliche Portion Nachos, nimmst schön mittig Platz, um das Erlebnis in all seiner Pracht aufzusaugen. Keine nervenden Handy-Gören weit und breit, genug Platz zum Ausstrecken. Und dann beginnt der Film so: »...haben wir ihm gesagt, dass die Lieferung mehr kostet. Ja. Gut, wir sehen uns am Himalaya. Bring das
 
Psycho bleibt anonym: Die Story-Entwicklung ist banal, ohne Crysis-Vorkenntnisse bleiben enorm viele Fragezeichen.
Beuteltier mit, die Knödel werden es brauchen!«

Verwirrt? Ach, hättet ihr mal den ersten Teil gesehen, dann würdet ihr jetzt nicht so kucken. Genau so wie ihr schauen werdet, wenn ihr Crysis Warhead spielen werdet, ohne den Vorgänger gespielt zu haben: Wer ist Psycho? Wieso trägt er einen Nanoanzug? Was ist ein Nanoanzug? Was haben wir gegen Koreaner? Wieso haben die Koreaner ein Alien-Artefakt? Wieso leuchten Aliens blau? Und wieso schweben sie? Wer ist Commander Lee? Und wieso ist die Insel schockgefrostet? Aber gut, die Story spielt bei Warhead eine ungefähr genauso große Rolle wie bei Crysis , außerdem ist Psycho, der seinem martialischen Namen zum Trotz etwa so durchgeknallt wie ein Steifftier ist, so farblos wie Eis. Quintessenz der ganzen Geschichte: Psycho muss verhindern, dass böse Koreaner ein außerirdisches Artefakt für sich nutzen können. Und dafür hat er fünf bis sechs Stunden Zeit, länger wird der durchschnittlich begabte Shooter-Spieler nämlich nicht für Warhead brauchen.

Schockgefrostete Postkartenmotive

Crysis war für drei Dinge berühmt: Die umwerfende Grafik, das einigermaßen freie Spielprinzip sowie den coolen Nanosuit, mit dem man das Game seiner bevorzugten Spielweise anpassen konnte. Zwei von dreien finden sich auch in Warhead, das übrigens selbständig lauffähig ist - eine Crysis-Installation wird also nicht benötigt.

Die Präsentation ist wie gewohnt über alle Zweifel und Hardwarekonfigurationen erhaben: Habt ihr genug Feuer unter der Haube, um eine Kleinstadt zu beleuchten, dann könnt ihr bei Warhead getrost die Detailstufe »Enthusiast« auswählen - und in der gibt es gegenwärtig
Die Grafik ist gewohnt brillant - erfordert aber wieder einen Mörder-Rechner für volle Faszination.
keinen Shooter, der in Sachen Detailverliebtheit, Effektgeprotze und schierer Unglaublichkeit mit dem Werk von Crytek mithalten könnte! Falls ihr eure Rente noch nicht in den aktuellen Rechner investiert haben solltet, bröckelt die Fassade ein wenig - nicht sehr, aber doch sichtbar: Selbst auf der zweiten von vier Detailstufen (»Mainstream«) ploppen Objekte und Detailtexturen in naher Distanz ins Bild, rollen sich Bodenelemente in wenigen Metern Abstand vor euch auf und sind Objektoberflächen aus nächster Nähe sehr matschig. Und selbst mit zwei Gigabyte sehr schnellem RAM bewegen sich die Ladezeiten nach wie vor mehr im Bereich der Minute als der Sekunden. Aber das Endresultat ist die Wartezeit auf jeden Fall wert, Crysis Warhead gibt wie kein anderer Shooter die technische Marschrichtung vor - sehr beeindruckend!

Das gilt auch wie gewohnt für den Nanoanzug: Dessen Funktionen werden nach wie vor dezent fummelig über ein Ring-Menü ausgewählt, das per gedrücktem Mausrad aktiviert wird. Damit könnt ihr jederzeit eure Kräfte oder die Panzerung verstärken, extra-schnell laufen oder kurzzeitig unsichtbar werden. Die geschickte Mischung dieser Funktionen erlaubt euch für euch für einen Ego-Shooter unerwartet viel Taktik, die allerdings erst auf den höheren beiden Schwierigkeitsstufen richtig zum Tragen kommt - anderweitig kommt ihr mit der Funktion »Maximale Panzerung« ohne größere Schwierigkeiten durch jedes Gefecht.

      
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Kommentare

shiftdriver schrieb am
So,....nachdem ich mir den ganzen thread über dieses adon zu Crysis durchgelesen habe, find ich die Disskusion zum preis irgendwie so lustig das ich es mir mal einfach mit gutem Gewissen über Steam (Weinachtsaktion2010) zu 2,49? gezogen habe ;) Denke der Preis sollte nun stimmen.!
Mochte Crysis noch nie wirklich, aber für den Preis einer Targeszeitung plus 2 Brötchen (ca. 1,5 h Konsum) ist's schon in ordnung ums auch nur mal anzutesten zu können.
mfg shiftdriver,... mit einer leise ironischen Stimme in die Vergangenheit des theads geschrieben.
FreshG schrieb am
Bin mal gespannt was aus Crysis 2 wird :D
_Crossfire_ schrieb am
galto hat geschrieben:Crytek arbeitet derzeit an 2 oder 3 Spielen.
An Crysis 2, an der ps3 und xbox umsetztung von Crysis und einen neuen Shooter, Name und für welche Plattform, noch unbekannt aber bestimmt mit irgentwas mit CRY im Namen. :mrgreen:

und jo, danke für die Infos :)
_Crossfire_ schrieb am
Hallo erst einmal
und ganz ehrlich, Crysis Warhead ist bombig! Es ist fast der perfekte Shooter (naja nicht storymäßig und so :D)
es gibt nur einen Punkt der mich wirklich stört, der Hardwarehunger des Spiels, also mal ernst... mit der HD 4870 bloß 40 FPS? und das bei 1280x1024
die älteren Karten haben noch mehr zu kämpfen, wie die HD 2600 XT die sich für das Spiel sogut wie gar nicht eignet, warum? ha! ganz einfach, wer will schon ein Spiel wie Crysis mit matschigen Texturen und einem grauen Himmel spielen? naja...
für Hardcore-Zocker die reinste Qual, für mich einfach nur Mist :D
bei den Anforderungen ist das Spiel nicht unbedingt empfehlenswert (Alternativen wie FC2 oder CoD 5 machen sich auch gut ;))
und klar, wer einen High-End PC besitzt kann zugreifen... bei dem Preis
nacht
schrieb am