Test: Lips (Musik & Party)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
21.11.2008
Spielinfo Bilder Videos
Man singt deutsch!

Ein Musikspiel steht und fällt bekanntlich auch mit der Songauswahl. Hier hat Lips auf den ersten Blick die Nase vorn, denn während ihr bei den SingStar-Editionen meist nur 30 oder weniger Tracks geboten bekommt, finden sich hier gleich 40 auf der DVD. Allerdings betreibt man bei Microsoft die gleiche Unsitte wie bei Sony und opfert internationale Hits zugunsten von deutschen Interpreten. Nicht falsch verstehen: Ich hab nichts gegen deutsche Musik - so lange sie zusätzlich angeboten wird. Wenn
Führt ihr die geforderte Geste aus, aktiviert ihr den "Sternenstrahl" und sammelt kräftig Punkte.
 dafür aber andere Songs weichen müssen, werde ich sauer - und das ganz besonders bei Lips, wenn man sich ansieht, für welche Gassenhauer man sich hier entschieden hat. Da kann im Vorfeld noch so viel Alkohol fließen: Wenn die Randfichten ihren Holzmichl anstimmen oder Roland Kaiser von seiner Santa Maria schwärmt, während DJ Ötzi mir wieder was von einem Stern erzählt, läuft es mir kalt den Rücken runter. Und dröhnt mir zu allem Überfluss auch noch mein Spezialfreund Xavier Naidoo ins Ohr, ist wirklich alles vorbei! Da kann man für Modern Talking und "You're my Heart, you're my Soul" ja schon fast dankbar sein. Insgesamt stammt etwa ein Drittel der gesamten Auswahl aus Deutschland - und damit hat man es bei Microsoft meiner Meinung nach etwas übertrieben. Doch auch unabhängig von den deutschen "Stars" ist das Angebot nur eingeschränkt partytauglich: Zwar geht man bei Titeln wie "Mercy" (Duffy), "Love at First Sight" (Kylie Minogue) oder Johnny Cashs Klassiker "Ring of Fire" gut ab, doch glaubt man bei vielen Songs wie etwa "Bleeding Love" (Leona Lewis), "Listen To Your Heart" (Roxette), "White Flag" (Dido) oder "Yellow" (Coldplay) auf einer Kuschelrock-CD gelandet zu sein. Das mag sich ja für das romantische Kuss-Minispiel anbieten, aber einen lustigen Karaoke-Abend stellt man sich sicher mit anderen Hits vor. Neben den Original-Videos dürft ihr alternativ auch auf künstlich generierte Hintergründe zurück greifen, die zu einer chilligen Club-Atmosphäre passen. Außerdem habt ihr die Wahl, ob ihr lieber eine Kurzversion des Songs singen und Audio-Effekte wie "Konzertsaal", "Studio", "Badewanne" etc. dazuschalten wollt. Die angebotene Unterdrückung der Gesangsstimme funktioniert dagegen weniger gut. Schade ist zudem, dass keine Medleys angeboten werden, denn man kennt oft das Problem: Beim Refrain kann man kräftig mitgröhlen, doch bei den Strophen weicht die sichere Textkenntnis meist einem "Ääääähhhhh, häh?". Zumindest kann man aber mit unterschiedlichen Stilrichtungen punkten und so findet ihr neben Pop und Schlagern auch Rock (u.a. Queen & Nirvana), R'n'B (Rihanna) und Jazz (Roger Cicero). Und falls alles nichts mehr hilft, stöpselt ihr halt eben einen iPod (oder einen anderen mobilen MP3-Player) an oder durchstöbert eure Songs auf der Festplatte und importiert eure Lieblingsmusik. Zwar bekommt ihr hier logischerweise weder die Musikvideos noch den Text geboten, doch analysiert Lips automatisch die Gesangsspur und will erkennen, ob ihr die richtigen Worte singt. Wirklich nachvollziehen kann man das in der Praxis zwar nicht,
Vor eurem Auftritt legt ihr Optionen wie das Hintergrundvideo, Songlänge oder Audioeffekte fest.
doch es ist zumindest schön, dass man auch zu eigenen Liedern um Punkte singen kann. Wer will, kann Microsoft sogar kontaktieren und darauf hoffen, dass der Titel irgendwann lizenziert wird.

Online-Nachschub

Alternativ dürft ihr aber auch im Online-Store nach neuen Songs stöbern. Dabei orientiert sich Microsoft offenbar an den Downloadinhalten von Rock Band und Guitar Hero, denn genau wie bei den beiden anderen Musikspielen sind 160 Microsoft-Punkte für neue Tracks fällig. Momentan herrscht allerdings noch gähnende Leere im Angebot. Scheinbar hat man mit den gleichen Anfangsproblemen zu kämpfen wie Sony bei der PS3-Premiere von SingStar, als der Nachschub nur schleppend anlief. Mittlerweile ist der SingStore mit über 500 Songs allerdings super gefüllt, während man bei Microsoft zum jetzigen Zeitpunkt noch Lichtjahre davon entfernt ist, eine ähnlich üppige Auswahl zu liefern. Schön ist dagegen, dass man jedes Lied mit einer Bewertung von null bis fünf Sternen bewerten kann - iTunes lässt grüßen! Dank eines Filters findet ihr so schnell die Songs griffbereit, die euch gefallen. Zudem dürft ihr euch eigene Playlists für eure Lieblingstracks erstellen, die auch im Menüpunkt Jukebox zum Einsatz kommen. Bei SingStar hab ich eine solche Funktion bisher immer vermisst, bei der einfach ausgewählte Lieder abgespielt werden, ohne dass man zum Mikrofon greifen muss. Um so enttäuschter bin ich über das, was iNiS daraus gemacht hat: Hier werden sämtliche Songs nur kurz angespielt ohne euch die Möglichkeit zu geben, optional selbst darüber zu bestimmen, wie mit der Jukebox verfahren werden soll. Positiv ist lediglich, dass jeder Spieler während des Jukebox-Betriebs in den laufenden Track einspringen kann, indem kurz das Mikrofon geschüttelt wird.       

Kommentare

keidl schrieb am
wow ein schlechter test von nem dummen tester :D du labberst scheiße von der du nich mal ahnung hast danke :D
miffy081 schrieb am
Hallo, wenn ich mein Profil auf der XBox anmelde und dann Lips Starte, wird mein Spielprofil automatsch angezeigt, und bei dem 2. Spieler nur ein Mikro. Wie gebe ich den 2 Spieler denn einen Namen? :(
Clint schrieb am
Hmm bei Singstar sah man halt wie weit man z.B. zu hoch ist, wenn ich mich recht erinnere. Da ich ein miserabler Sänger bin, nbrauch ich da eine genaue Anzeige. :-D
Mauricius schrieb am
Ja, das Sysdtem ist nahezu identisch mit Singstar.
Du hast bei Lips auch diese Balken.
Clint schrieb am
Noch eine Frage: Kann man leicht erkennen ob man zu och doer zu tief singt?
Bei Singstar ging das ja glaub ich recht gut, bei den Youtube Vids zu Lips kann ich da nicht wirklich was erkennen...
schrieb am