Test: Blades of Time (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Blades of Time (Action-Adventure) von Konami / Gaijin Entertainment
Blades of Time
Release:
15.03.2012
21.04.2012
15.03.2012
14.05.2019
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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ab 0,81€
Spielinfo Bilder Videos
Schwertkämpfe, Schusswechsel, Sprungeinlagen - und obendrauf die Möglichkeit, die Zeit zurück zu spulen: Die Schatzjägerin Ayumi setzt auf bekannte Elemente und möchte nicht nur mit ihren üppigen visuellen Reizen an den Bildschirm fesseln. Doch irgendwo hat das Team von Gaijin den Faden verloren...

Den Namen kenn ich doch?

Video
Der Nachfolger zu X-Blades setzt auf schnelle Kämpfe und ein interessant genutztes "Rückspul"-Feature.
Moment mal! Wie heißt die Heldin? Ayumi? Da war doch was? Richtig: Ende 2008/Anfang 2009 kam ein Titel namens X-Blades heraus. Hier sprang eine meist nur leicht bekleidete und üppig gebaute Blondine mit zwei Schwerten oder Knarren in passabler Devil May Cry-Manier durch Comic-Kulissen, machte Gegner nieder und suchte nach Schätzen.

Mittlerweile hat Ayumi dem Cartoon-Stil entsagt, doch der Rest (inklusive "Blades" im Titel) findet sich auch in Blades of Time (BoT) wieder, das mehr als nur ein spiritueller Nachfolger ist. Zwar hat die Protagonistin ein paar neue Asse im Ärmel, mit denen sie die Gegner aufmischen kann. Doch im Wesentlichen richtet sich das Spielprinzip nach folgender Formel: Neues Gebiet entdecken, Gegner bekämpfen, ggf. ein oder mehrere Rätsel lösen (und eventuell ein paar weitere Gegner bekämpfen), einen Zwischen- und/oder Endboss besiegen und dann weiter in das nächste Areal, wo der Zyklus mit nur geringen Abweichungen wieder von vorne beginnt.

Deutsch als erste Wahl

Bevor ich weiter auf Mechanik usw. eingehe, muss ich meinen Frust loswerden – über die englische Sprachversion, die es tatsächlich schafft, die deutsche Fassung hinsichtlich mangelnder Qualität zu übertreffen. Schon die deutschen Sprecher haben Schwierigkeiten, die Figuren mit Leben zu füllen. Was nicht nur an der mangelnden Lippensynchronität oder der generell hölzernen Mimik liegt. Denn BoT ist ein weiteres Beispiel dafür, dass es nicht gut ist, wenn die Sprecher und der Regisseur bei den Aufnahmen nur den Text vor sich und keine Ahnung davon haben, wie die Situation im Spiel ist oder was die Figur vorher erlebt hat. Technisch zwar sauber, fehlt häufig jede Emotion bzw. sie wird nur sehr verhalten vorgetragen.

Doch im Gegensatz zur englischen Version wirken die deutschen Sprecher tatsächlich wie Mitglieder der Royal Shakespeare Company. Denn was ihre englischen Kollegen abliefern, ist tatsächlich noch schlechter und (man will es kaum glauben) mindestens ebenso lippenasynchron.

Technisch mau

Ayumi bietet tiefe Einblicke und eine erschreckend starre Mimik.
Ayumi bietet tiefe Einblicke und eine erschreckend starre Mimik.
Nachdem ich den Sprachschock in mehrerer Hinsicht verdaut hatte, kam der nächste: Die Technik, die ein Kollege nach kurzem Betrachten lapidar mit dem Satz "Die Rückkehr der PS2" abschmetterte. Zugegeben: Er hat etwas übertrieben, aber zeitgemäß (immerhin schreiben wir das Jahr 2012) ist die Kulisse nur bei einigen Kampfanimationen sowie Effekten.

Hatte der Vorgänger noch einen Anime-Grafikstil, der Ayumi gut zu Gesicht stand, geht man nun Richtung "Realismus" - und damit interessanterweise den entgegengesetzten Weg von The Darkness II. Und damit macht man gleich ein ganzes Fass neuer Probleme auf. Denn kommt man bei Comicgrafik mit der einen oder anderen unscharfen Textur noch davon, indem man sich auf den Stil herausredet, hat man hier kaum noch eine Chance. Und man muss auch nicht lange warten, bis man in der PlayStation 3-Fassung schwache, verwaschene oder trübe Texturen entdeckt: Gleich im Tutorial geht es mit diesen visuellen Defiziten los, die sich nicht nur konstant durch die Abschnitte ziehen, sondern immer wieder von fiesen Bildratenproblemen gepeinigt werden. Ich bin normalerweise nicht der Ruckel-Pedant und mir ist es häufig egal, ob das Spiel jetzt konstant mit 30 Frames läuft oder sporadisch auf 28 einbricht. Doch wenn ich mit dem Fantasy-MG anfange, die stets nach gleichem Muster zerbrechenden Vasen und Kisten zu zerstören und die Engine (ohne Gegner auf dem Schirm) auf geschätzte zehn oder zwölf Bilder pro Sekunde abfällt, vergeht mir die Lust am Weiterspielen.
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Kommentare

testpott.de schrieb am
Bin auch etwas enttäuscht vom Spiel, obwohl ich es jetzt erst ca. zur Hälfe durch habe. Habe schon nen ollen Bug entdeckt bei der Szene wo man 2 NPCs kurz beim Gespräch trifft, der eine liegt grad wohl im Sterben, bleibt man nicht bei ihm stehen und wartet bis er dahin scheidet, sondern spielt sofort weiter und geht zur defekten Hängebrücke läßt sich das Spiel nicht weiterspielen, habe den Fehler erst durch ein Walk Through Video auf Youtube umgehen können.
schrieb am