Greifen und Rotieren
Video:
In Rotastic schwingt man sich artistisch durch die Lüfte.
Das seit
Clu Clu Land auf dem NES ungemein beliebte Greif- und Rotationsprinzip, das es in Ansätzen natürlich auch schon bei VCS-Klassikern wie
Pitfall! gab, kennt man als beiläufiges Spielelement aus vielen Spielen. Am dominantesten war es wohl zuletzt in
PixelJunk Eden vertreten. Aber auch Titel wie
Hook Champ,
Rocket Bunnies oder
Cut the Rope machten sich das Prinzip auf verschiedene Weise zunutze. In Rotastic geht es aber tatsächlich nur darum, sich mit Seil und Haken an speziellen Ankerpunkten einzuklinken, um mit gut getimten Schwüngen und Sprüngen diverse Aufgaben zu meistern.
Die Handhabung ist denkbar einfach: Per Knopfdruck klinkt man sich am nächstgelegenen Ankerpunkt ein und beim Loslassen wieder aus. Geschwungen wird automatisch, so dass man komplett auf Sticks und Steuerkreuz verzichten kann. Lediglich die Schwungrichtung lässt sich mit einem weiteren Knopf ändern. Es gibt weder Spezialfertigkeiten, Power-Ups noch charakterspezifische Sonderaktionen für die vier, frei wählbaren Protagonisten. Lediglich ein duales Energieschild ist mit von der Partie, das sich zum einen automatisch und zum anderen durch akrobatische Tricks auflädt, um Wikinger Fraghar, Elf Legalos, Wildsau Gamman und Gevatter Tod temporär vor tödlichen Fallen zu schützen.
Auf akrobatischer Mission
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Die abwechslungsreiche Einzelspieler-Kampagne hält immer kniffligere Herausforderungen parat. |
Im Kampagnenmodus erwarten Solisten 68 Herausforderungen, in denen man im Flug vorgegebene Mengen an Juwelen sammeln, Schaltern betätigen oder Kisten zerstören muss. Hin und wieder muss man sich auf gegen KI-Konkurrenten behaupten oder einfach nur eine bestimmte Zeit lang am Leben bleiben, indem man geschickt Fallen und Gegnern ausweicht. Je akrobatischer und schneller man die Vorgaben erfüllt, um so mehr Punkte erhält man am Ende, mit denen man sich nicht nur in weltweiten Online-Ranglisten verewigen, sondern auch Edelmetallhelme verdienen kann, mit denen man wiederum neue Herausforderungen freischaltet.
Das Leveldesign ist trotz nur weniger, sich wiederholender Zielsetzungen überaus abwechslungsreich und kreativ. Die Entwickler haben nicht nur interaktive Umgebungsobjekte wie Eisrutschen, Klebewände oder Luftsöge eingebaut, sondern auch schwungvolle Hommagen an
Breakout,
Galaga oder
Pac-Man gebastelt. Auch das Artdesign ist mit seinen ausgefallenen Konstruktionen, Apparaturen und Widersachern mitunter herrlich skurril. Schade nur, dass es keinerlei Rahmenhandlung gibt, die Figuren und Szenario humorvoll einbettet. Auch sonst wirkt das Drumherum sehr minimalistisch.
Schwingen im Quartett
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Der Mehrspielermodus beschränkt sich leider auf lokale Duelle gegen Freunde und KI-Gegner. |
Neben dem Kampagnenmodus gibt es auch einen Kampfmodus, in dem man sich mit bis zu drei KI-Gegnern oder Freunden spannende Wettkämpfe in 13 verschiedenen Arenen liefern kann. Hier werden entweder Juwelen oder Punkte um die Wette gesammelt oder akrobatische Duelle auf Leben und Tod bestritten, indem man die Seile der Konkurrenten im Flug zu kappen versucht, um sie gewieft in fatale Fallen oder Abgründe zu bugsieren. Vor allem zu dritt oder zu viert ein sehr kurzweiliges und hämisches Vergnügen.
Freie Plätze können dabei jederzeit auch von Computergegnern besetzt werden. Allerdings lässt sich deren Stärke weder individuell, noch generell regulieren. Auch zuschaltbare Handicaps für besonders erfahrene Pad-Akrobaten gibt es nicht. Am schwersten wiegt jedoch der Umstand, dass der Kampfmodus nur mit Freunden vor Ort spielbar ist - Online-Duelle sind nämlich aus unerklärlichen Gründen tabu...