Schwache Erkennung
Doch die Aktivierung des Tanz-Trainers ist nur eines von vielen Problemen bei der Erkennung, mit denen sich auch schon Just Dance 3 herumschlagen musste. So reicht es bei manchen Figuren aus, einfach nur wild mit den Armen herum zu wedeln, um schon mit einer "Gut"-Wertung belohnt zu werden. Auf der anderen Seite weigert sich das Programm bei manchen Bewegungsabfolgen, sie als Erfolg zu werten, obwohl man alles richtig gemacht hat. Vor allem die Beinarbeit wird in der Analyse kaum berücksichtigt, doch auch bei Armen und Oberkörper scheint man oft mehr Wert auf die Endposition als die eigentliche Bewegung zu legen. Zumindest wird durch eine farbliche Umrandung an den Gliedmaßen des
Man kann zwar nicht die Rolle der Bandmitglieder übernehmen, aber gemeinsam mit ihnen tanzen.
Vortänzers und Avatars angezeigt, auf was sich Kinect bei der Analyse konzentriert. Die Choreographien an sich sind gelungen, abwechslungsreich und recht gut zu erlernen, fordern dem Tänzer auf höheren Stufen aber auch einiges ab - nach ein paar Songs am Stück kommt man jedenfalls gehörig ins Schwitzen.
Eigene Moves
Wer sich durch die vorgegebenen Choreographien zu sehr eingeschränkt fühlt, kann sich aus dem großen Repertoire an Moves auch eigene Bewegungsabfolgen zusammenstellen und diese sogar mit Freunden über Xbox Live teilen. Wem es zu mühsam ist, sich durch die Auswahl an Tanzschritten zu wühlen, kann seine Wunschfigur auch einfach vortanzen - das Programm sucht dann automatisch das Piktogramm, das dem Gezeigten am nächsten kommt. Doch auch hier zeigt sich wieder die übliche Erkennungsproblematik, die dem Titel zu schaffen macht.
Wer lieber trällern statt hampeln will, kommt ebenfalls auf seine Kosten, denn bis zu zwei Spieler können die maximal zwei Tänzer mit ihrem Gesang unterstützen und ihnen so noch mehr Fans verschaffen, sofern sie halbwegs die Töne treffen. Ein kleiner Wermutstropfen ist die Beschränkung auf zwei Tänzer - immerhin schaffte es man bei Just Dance 3 bereits, dass Kinect vier Spieler gleichzeitig erkennt. Darüber hinaus ist es enttäuschend, dass erneut
Das Quartett wurde sehr gut in den 3D-Modellen eingefangen.
keine direkten Onlineduelle gibt und keine Momentaufnahmen in Foto- oder Videoform festgehalten werden. Als kleine Entschädigung gibt es Ranglisten, in denen man seine Leistung mit Spielern weltweit oder seinen Freunden vergleichen kann.
Wenig Fan-Material
Ein Spiel wie dieses ist in erster Linie für die Fans gemacht. Deshalb ist es schade, dass Ubisoft abseits der Musik und Choreographien nicht viel an Hintergrundinformationen rund um die Formation bietet. Zwar erfährt man in den Ladebildschirmen Dinge wie die Robotik-Vorlieben von Will.i.am oder etwas über Fergies trockenes Haar, doch wäre eine exklusive Backstage-Reportage oder ein Making-Of mit der Beteiligung der Band am Spiel gehaltvoller gewesen. Auch hätte man es sich durchaus überlegen können, noch ein paar Musikvideos mit auf die DVD zu packen. Hinsichtlich Extras, mit denen man die Experience für Fans hätte deutlich aufwerten können, gibt sich Ubisoft äußerst knauserig. Hier hatte sogar das Michael Jackson-Pendant mit freischaltbaren Clips mehr zu bieten.