Test: Test Drive Ferrari: Racing Legends (Rennspiel)

von Michael Krosta



Test Drive Ferrari: Racing Legends: Der Abstieg einer Nobelmarke?
Test Drive Ferrari: Racing Legends
Release:
06.07.2012
12.09.2012
06.07.2012
Spielinfo Bilder Videos
Die (meist) roten Flitzer aus Maranello genießen nicht nur bei Autonarren, sondern auch auf PCs, Konsolen und in der Spielhalle einen gewissen Kultstatus - man denke nur an Outrun oder das fantastische Ferrari F355 Challenge, das vor allem auf Segas Dreamcast eine nahezu perfekte Umsetzung der Automatenvorlage darstellte. Mit Test Drive: Ferrari Racing Legends nehmen sich jetzt die Slightly Mad Studios der ruhmreichen Historie der Italiener an. Ist das Ergebnis der Marke würdig?

Ich sehe rot!

Video
Und noch ein Spiel, das sich voll und ganz der Nobelmarke Ferrari widmet.
Gut 50 Modelle, angefangen von Klassikern wie dem Ferrari 125 S (1947) über den kultigen Ferrari Testarossa (1984) bis hin zu modernen Sportwagen wie dem Ferrari 458 Italia und Ferrari 150° Italia Monoposto - da geht nicht nur den Tifosi das Herz auf. Selbst die roten Formel-Boliden aus verschiedenen Jahrzehnten haben den Weg in den übersichtlichen, aber hochwertigen Fuhrwerk gefunden, der nicht nur klasse aussieht, sondern mit kernigem Motorenbrummen auch entsprechend klingt. Ja, die aufwändig modellierten Ferraris sind die Stars des Spiels und wurden sogar mit einer ansehnlichen Cockpitperspektive inklusive vollwertiger Innen- und Außenspiegel ausgestattet. Die Inszenierung der Fahrt fällt mit fehlendem Tunnelblick und dem Verzicht auf die Wackel-Helmkamera hier aber nicht mehr so intensiv aus wie beim artverwandten Need for Speed: Shift 2, das ebenfalls von Slightly Mad stammt und das gleiche technische Grundgerüst verwendet. Leider kann man die traumhaften Boliden nicht in einem Fotosmodus in Szene setzen und in Aufnahmen festhalten, doch lassen sich dafür wenigstens die Wiederholungen speichern.

Der Wandel der Zeit

Kleine Zeitreise gefällig?
Kleine Zeitreise gefällig?
So schön all die Modelle auch aussehen, vergeben die Entwickler die Chance, sich detaillierter mit der Evolution der Sportwagen zu beschäftigen. Bis auf das Baujahr und die Höchstgeschwindigkeit gibt es keine weiteren Informationen zu den Fahrzeugen, obwohl es zu jedem von ihnen sicher einige interessante Fakten und Geschichten zu erzählen gäbe. Schön dagegen, dass man nicht nur Zeuge der Weiterentwicklung von Ferrari wird, denn auch bei vielen der lizenzierten Rennstrecken wie Monza, Silverstone oder Spa wird neben der modernen Variante eine alte Streckenführung angeboten, die teilweise mehrere Jahrzehnte zurückreicht. So rase ich hier u.a. wieder über die lange Gerade vom Hockenheimring mit Vollgas durch den Wald oder statte der französischen Piste Rouen der 50er Jahre einen Besuch ab. Zwar stören hin und wieder Pop-ups und Flimmerkanten, doch können sich die Kulissen durchaus sehen lassen, obwohl man technisch mit Forza, Gran Turismo und selbst Shift 2 nicht mithalten kann. Zudem leidet vor allem die Xbox 360-Version unter teils heftigen Einbrüchen der Bildrate, wenn man in einem maximalen Starterfeld von 16 Fahrern unterwegs ist. Hinzu kommt, dass das Bild hier unabhängig von der gewählten Tageszeit (morgens, mittags, abends) meist zu dunkel wirkt - vor allem im direkten Vergleich mit dem PS3-Pendant. Auf der Sony-Konsole muss man zwar eine Zwangsinstallation in Kauf nehmen, bekommt aber im Gegenzug ein runderes Spielerlebnis als auf der 360, obwohl auf beiden Plattformen neben dem Controller auch Lenkräder (inkl. Kupplung!) unterstützt werden. Eine coole Idee ist zudem der Übergang von einem alten Schwarzweiß-Filter zum bunten Bild, wenn man in einem älteren Ferrari unterwegs ist. Ich hätte es sogar toll gefunden, optional komplette Rennen mit dem aktivierten „Alt-Filter“ zu bestreiten.

Wie im Go-Kart

Monaco steht ebenfalls im Rennkalender - wenn es erstmal freigeschaltet ist.
Monaco steht ebenfalls im Rennkalender - wenn es erstmal freigeschaltet ist.
Wer bereits in Shift seine Runden gedreht hat, dürfte hinter dem Steuer der Ferraris ein Déjà-vu erleben: Zwar ist die Fahrphysik durchaus anspruchsvoll und jeder der Ferraris fühlt sich einzigartig an, doch neigen die Boliden erneut zu einem starken Übersteuern. Man rutscht hier also mehr durch die Kurven und fühlt sich bei den ständigen Drift-Einlagen mehr an ein Go-Kart erinnert als einen Renner aus Maranello. Im Zusammenspiel mit der nervösen Lenkung ist es daher nicht gerade einfach, den Wagen auf der Strecke zu halten - besonders dann, wenn man sich mit der Profi-Fahrphysik auf die Piste begibt, bei der sämtliche Hilfen deaktiviert sind. Leider lässt sich Unterstützung wie ABS und Traktionskontrolle nicht gezielt anpassen - stattdessen werden lediglich drei Stufen des Fahrmodells geboten, die man nicht weiter anpassen darf. Einzig beim Getriebe darf man sich zwischen manueller und automatischer Schaltung entscheiden.


Kommentare

Jumpshooter82 schrieb am
Galford hat geschrieben:
Jumpshooter82 hat geschrieben:
GTR 1 & 2 und auch GT Legends waren aber von SimBin....wie war das mit Halbwissen und Fresse aufreissen :roll:.
Blimey! Games was an entertainment software development company in central London. The CEO was Ian Bell, formerly Managing Director and founder of SimBin Development Team.
The company was founded in May 2005 by the development team who produced the PC Driving Game GTR - FIA GT Racing Game in 2004.
Blimey! Games also formed the core development team of GTR - FIA GT Racing Game 2, and sports car racing game, GT Legends.
In 2006, Blimey! Games, along with their publishers 10tacle Studios AG, signed a license agreement for the development of video games with automotive manufacturer Ferrari.
Following the insolvency of 10tacle in 2008, on 8 January 2009, Blimey! went into administration with the business and assets being sold to Slightly Mad Studios Limited, a company that had also been established by Bell.
Ich werde dir jetzt nicht versuchen das englische Insolvensrecht zu erklären, aber Slightly Mad ist aus Blimey! Games entstanden. Dabei wurden 100% der Mitarbeiter übernommen.
Das ändert aber nichts an der Tatsache,dass alle Spiele die von den Slightly Mad Studios kommen(Shift 1&2 +TD Ferrari),eine verhunzte Fahrphysik haben,oder siehst du das anders?
Wie großspurig sie damals Shift 2 angekündigt haben und was es letzendlich geworden ist....
Galford schrieb am
Jumpshooter82 hat geschrieben:
GTR 1 & 2 und auch GT Legends waren aber von SimBin....wie war das mit Halbwissen und Fresse aufreissen :roll:.
Blimey! Games was an entertainment software development company in central London. The CEO was Ian Bell, formerly Managing Director and founder of SimBin Development Team.
The company was founded in May 2005 by the development team who produced the PC Driving Game GTR - FIA GT Racing Game in 2004.
Blimey! Games also formed the core development team of GTR - FIA GT Racing Game 2, and sports car racing game, GT Legends.
In 2006, Blimey! Games, along with their publishers 10tacle Studios AG, signed a license agreement for the development of video games with automotive manufacturer Ferrari.
Following the insolvency of 10tacle in 2008, on 8 January 2009, Blimey! went into administration with the business and assets being sold to Slightly Mad Studios Limited, a company that had also been established by Bell.
Ich werde dir jetzt nicht versuchen das englische Insolvensrecht zu erklären, aber Slightly Mad ist aus Blimey! Games entstanden. Dabei wurden 100% der Mitarbeiter übernommen.
Jumpshooter82 schrieb am
hellomynameisasecret hat geschrieben:
Jumpshooter82 hat geschrieben:Slightly Mad haben von Fahrphysik keine Ahnung,haben sie bei den beiden Shift´s bewiesen und jetzt wieder!
Fühlt sich an als ob die Formel 1 ohne Heckflückel fahren würde,diese völlig übertriebene Übersteuern!
Nach der Vorschau hatte ich noch Hoffnung,aber nun....und die wollten mal GT und Forza in die Schranken weisen,diese Großfressen*lol*.
hellomynameisasecret hat geschrieben:Meinst du dein Post wirklich Ernst? Im Gegensatz zu Forza GT hat Slightly Mad immerhin richtige Simulationen entwickelt und keine Halbsimulationen. Sowas gab es auf Konsolen noch nie, sondern nur auf PC. GTR 1 & 2 als auch GT Legends waren großartige Rennspiele und in wohl jeder Hinsicht einen Forza oder GT überlegen. Aber ich weis schon, hauptsache die Fresse aufreisen und sein Halbwissen rausbrüllen. Slightly Mads aktuelles Project Project Cars ist bereits jetzt "realistischer" als Forza und GT... und das Spiel ist im Alpha-Zustand. Das Ferrari Legends "scheiße" ist wenn ünberhaupt Atari's Schuld. Vergleicht das doch mal mit Reflection.
Driv3r verbrochen, Parallel Lines hingeschmiert und jetzt bei Ubisoft kommt auf einmal das sehr gute San Francisco raus. Oder auch Darksite. Und Boiling Point. Oder die Xbox/Wii/PS2-Version von Alone in the Dark. Oder Test Drive Unlimited 2 zu Anfangszeiten. Atari ist einfach ein Saftladen! Shift 1 war bis auf die mangelnde Lenkradunterstützung am PC ganz solide, Shift 2 war Bullshit.

GTR 1 & 2 und auch GT Legends waren aber von SimBin....wie war das mit Halbwissen und Fresse aufreissen :roll:.
Also selbst erst schlau machen,bevor man solch harten Tobak auffährt,ich kenne von Slightly Mad nur Shift 1 & 2 sowie TD Ferrari=3 x schrottige Fahrphysik :!:
Aglitterdrip schrieb am
...und wieder ein Schrottgame, das niemand braucht. Wundert mich allerdings nicht, denn teure Lizenzen verschlingen das meiste Geld, sodass für die Spieleentwicklung meist nur noch Brosamen abfallen.
Naiv, wie die breite Masse der Käuferschaft nun mal ist, wird sich das Game dank des Ferrari-Labels wahrscheinlich wie warme Semmeln verkaufen.
schrieb am