Test: Castlevania: Curse of Darkness (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Castlevania: Curse of Darkness
Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
31.10.2009
16.02.2006
Spielinfo Bilder Videos
Seit fast zwanzig Jahren jagt der Belmont-Clan nun schon über Generationen und verschiedene Videospielsysteme hinweg Graf Dracula und dessen Schergen. Eigentlich höchste Zeit für neue Gesichter, Geschichten und Ideen. Und tatsächlich: In Castlevania - Curse of Darkness bekommen die Belmonts eine wohlverdiente Auszeit, die legendäre Vampirpeitsche bleibt im Schrank und auch der Fürst der Finsternis scheint mausetot.

Von Rache getrieben

Curse of Darkness spielt drei Jahre nach den Ereignissen von Castlevania 3 auf dem NES und fast 400 Jahre nach denen des letzten und bisher einzigen PS2-Ablegers. Vampirfürst Dracula wurde jedenfalls von Trevor Belmont zur vermeintlich ewigen Ruhe gebettet, während seine beiden treuesten Diener, die Teufelsschmiedemeister Hector und Isaac überlebt haben. Allerdings sind diese bis aufs Blut verfeindet. Isaac wirft Hector, der den dämonischen Künsten den Rücken zugewandt hat,
Atmosphärische Lichtblicke: So prächtige Kulissen gibt es leider nur in den Zwischensequenzen.
vor, ihren einstigen Meister verraten zu haben, während Hector Isaac für den Tod seiner zu Unrecht auf dem Scheiterhaufen verbrannten Geliebten verantwortlich macht. Jedenfalls sinnen beide auf Rache und es kommt zum erbitterten Zweikampf hinter den Mauern des verwaisten Dracula-Schlosses.

Benötigtes Teufelswerk

Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg, denn als Hector 1479 in die Einöde zurückkehrt, ist er seinem Rivalen nicht gewachsen und wird von Isaac zunächst verschmäht. Um ihm zu folgen und herauszufordern, muss sich Hector erst wieder den abgeschworenen Teufelsschmiedekünsten zuwenden und an Stärke gewinnen, was natürlich eure Aufgabe darstellt. So metzelt ihr euch brav durch Isaacs unchristlichen Hofstaat, sammelt fleißig Erfahrungspunkte, schmiedet immer durchschlagskräftigere Waffen und züchtet so genannte Unschuldsteufel (UTs), die euch mit ihren übernatürlichen Kräften nicht nur im Kampf zur Seite stehen, sondern euch auf dem Weg zu Isaac auch alle möglichen Hindernisse bewältigen lassen: Heilkundige Feen-UTs öffnen beispielsweise magisch versiegelte Truhen, während kraftstrotzende Kampf-UTs schwere Stahltüren aufbrechen und euch luftkampferprobte Vogel-UTs über tiefe Abgründe tragen.

Platz für Experimente

Insgesamt gibt es fünf UT-Arten plus einen skurrilen Bonus-UT, dessen Entwicklung ihr zum Teil je nach verwendeter Waffe in unterschiedliche Richtungen lenken könnt. Wer sich vorwiegend mit dem Schwert durch die Gegnerhorden schnetzelt, erhält am Ende der Evolutionsleiter also einen anderen UT als jemand, der die meiste Zeit von Äxten, Speeren, Krallenaufsätzen oder kuriosen Spezialwaffen Gebrauch macht. Je nachdem, welchen Entwicklungspfad ihr euren UTs mit eurer Waffenwahl vorgebt, lernen diese natürlich auch unterschiedliche Fähigkeiten, so dass es jede Menge Platz für Experimente gibt, mit denen man sich abseits des eigentlichen Rachefeldzugs immer wieder gerne beschäftigt,
Feuer speiender Stolperstein: An packenden Bossfights mangelt es Castlevania nicht.
obwohl die Beziehung zu euren stummen, seelenlosen Begleitern mangels Kommunikation und persönlicher Bindung nie über eine reine Nutzgemeinschaft hinausgeht, was eigentlich schade ist.

Schmiedehandwerk & Diebeskunst

Eine weitere motivierende Nebenbeschäftigung stellt das Schmieden neuer Waffen und Rüstungen dar, die ihr jederzeit aus Rohstoffen fabrizieren könnt, die getötete Gegner hinterlassen. Seltenere Materialien bekommt ihr hingegen nur, wenn ihr sie euren Feinden im Kampf geschickt stibitzt. Dazu nutzt ihr die praktische Zielaufschaltung und schlagt im richtigen Moment zu, was bei manchen Gegnern aber gar nicht so einfach ist, da die entsprechenden Zeitfenster entweder sehr eng sind oder sich erst öffnen, wenn ihr oder sie bestimmte Aktionen ausgeführt haben. Doch gerade dadurch wird das Ganze ungemein motivierend, denn die Gegner zu besiegen ist meist recht einfach, ihnen seltene Gegenstände abzuluchsen hingegen eine willkommene Herausforderung. Gegen Ende des Spiels steigt der allgemeine Schwierigkeitsgrad zwar deutlich an, aber bis dahin werden Metzelexperten bis auf ein paar anspruchsvolle Langfingeraktionen kaum gefordert.                

Kommentare

Sylver001 schrieb am
Jahre später.. immer noch n geiles Spiel =oP Ich kann die Wertungen des Testers auch Jahre nach Release immer noch nicht nachvollziehen. Ok es is kein Symphnoy of the Night.. Es is nicht 2D, davon ab is es recht passabel.. Subjektive 80%
vinny-vieh schrieb am
Und wieder einmal stimmen sich die Meinungen von den 4Players Redakteuren mit meinen überein.
Obwohl...
im ernst, ich find das Spiel mißerabel.
Habe zuerst das erste Castlevania für PS2 gespielt und ich muss sagen, es gefiel mir recht gut.
Desshalb hab ich mir auch Curse of Darkness geholt und wurde maßlos enttäuscht.
Ich hätte euren Test davor lesen sollen. : /
Naja, jedenfalls wieder was daraus gelernt.
XD
Eine ausführliche Meinung werde ich in einem Spieletest zu Curse of Darkness wiedergeben.
Exodus91 schrieb am
ich stimme Mit den lachhaften 68% in keiner weise überein. Ich würde dem Spiel mindestns 80% geben! Was ich vor allem nicht verstehe:
Warum das Teleport System so schlecht sein soll. Im Spiel gibt es mehrere Speicherräume, zu denen man mehrmals zwecks Training und der gleichen zurückkehren sollte/muss. Damit ist das Teleportsystem mit den Teleporträumen und Tickets genau richtig! Und das die UTs keine Seele haben finde ich auch nicht schlimm. Stellet euch nur mal vor, wenn einen die UTs auch noch während der Kämpfe zulabern würden!
4P|Jens schrieb am
stimmt, in die hatte ich seinerzeit auch viele hoffnungen gesetzt - schade, dass nichts draus geworden ist... :(
Nekras schrieb am
Der Witz ist ja wenn man die Grafik von Castlevania auf Dreamcast damals anschaut das sieht selbst nach heutigen Vergleichs-Maßstäben noch besser aus. Schade das die DC Version nie erschienen ist... hätte die erste und einzig gute 3D Episode werden können...
schrieb am